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Keine Abnehmer gefunden1. FC Köln bleibt auf drei Spielern sitzen

Lesezeit 3 Minuten

FC-Sportchef Christian Keller

Nach seiner erfolglosen Vereinssuche im Sommer sondiert Torwart Marvin Schwäbe mit neuem Berater bereits den Wintermarkt.

In den vergangenen Tagen haben sich die Türen für Marvin Schwäbe nach und nach geschlossen. Erst machten die europäischen Topligen ihre Pforten zu, gefolgt von vergleichsweise kleineren Adressen wie Dänemark und die Niederlande. Auch in Österreich, Polen und Belgien ergab sich für den ehemaligen Stammkeeper des 1. FC Köln kurzfristig keine passende Wechseloption mehr. Die Schweiz, in der noch bis Montag Transfers möglich sind, hat Sondierungsmaßnahmen von Schwäbes neuem Berater Jörg Neblung zufolge ebenfalls keinen Bedarf auf der Torhüterposition. Ein Wechsel in die Türkei, wo der ehemalige FC-Profi Ismail Jakobs (zuvor AS Monaco) bei Galatasaray Istanbul eine neue sportliche Heimat gefunden hat, kommt für Schwäbe nicht infrage.

Damit deutet inzwischen alles darauf hin, dass der 29-Jährige trotz monatelanger Suche nach einem neuen Club tatsächlich leer ausgehen wird. Ein Umstand, der die Frage aufwirft, was hinter den Kulissen schiefgelaufen ist. Im Zuge seiner erst vor einer Woche vollzogenen Rückkehr zu Torwart-Experte Jörg Neblung ließ Schwäbe Kritik an seinem vorherigen Berater Christian Nerlinger durchklingen. „Zuletzt sind bei mir einige Dinge leider nicht so gelaufen, wie es hätte sein sollen. Daher stelle ich mich für die Zukunft neu auf und vertraue auf den Rat von Leuten, die mich, meine Situation und Position verstehen“, sagte der 102-fache FC-Profi.

Das Angebot war sicherlich da, anderseits stellt sich natürlich die Frage: Gab es auch eine entsprechende Nachfrage? In Einzelfällen gab es die.
Christian Keller, FC-Sportchef

Derweil ist Neblung bereits damit beschäftigt, Optionen für einen Wechsel im Winter zusammenzutragen. Es wird spannend sein zu sehen, ob Schwäbe (Vertrag bis 2027), der sich mit seiner Familie im Rheinland grundsätzlich wohlfühlt, einen festen Abgang anstrebt oder zunächst eine Leihe. Ebenso, wie sich der FC positioniert. Schließlich dürfte U21-Nationaltorwart Jonas Urbig, dem vor dieser Saison Anfragen von mehreren Bundesligisten vorgelegen haben sollen, wohl nur im Falle des direkten Wiederaufstiegs zu halten sein.

Marvin Schwäbe ist nicht die einzige Personalie, für die der FC (bislang) keinen Abnehmer finden konnte. Innenverteidiger Nikola Soldo und Stürmer Maximilian Schmid trainieren seit der Streichung aus dem Zweitliga-Kader in der U21-Mannschaft mit. Eine magere Transfer-Ausbeute, die dem FC Gehaltsausgaben ohne entsprechenden sportlichen Mehrwert kostet. Was bleibt, ist die Frage, warum Spieler und Club bei der Lösungssuche auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen sind.

Sportchef Christian Keller will sich bei der Beantwortung nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen: „Am Schluss ist der Transfermarkt ein Markt, und jeder Markt lebt von Angebot und Nachfrage. Das Angebot war sicherlich da, anderseits stellt sich natürlich die Frage: Gab es auch eine entsprechende Nachfrage? In Einzelfällen gab es die. Dann muss der Spieler aber auch mit dem, was kommt an potenziellen Möglichkeiten, für sich zufrieden sein. Und wenn der Spieler oder wir es als nicht interessant bewerten, dann kommt es auch nicht zum Ergebnis.“