Luca Kilian erlebt eine frustrierende Phase. Nach dem Verlust seines Stammplatzes springen für den Innenverteidiger des FC im Kalenderjahr 2023 bislang nur Kurzeinsätze heraus.
Innenverteidiger des 1. FC KölnLuca Kilian ist weiter im Wartestand
Luca Kilian fiel auf, und zwar in gleich doppelter Hinsicht. Beim 15:0-Erfolg des 1. FC Köln über Germania Reusrath präsentierte sich der Innenverteidiger mit fast kahlgeschorenem Kopf. „Einen schönen Menschen entstellt nichts“, nahm Steffen Baumgart den neuen Haarschnitt des 24-Jährigen mit Galgenhumor. Wesentlich besser gefiel dem FC-Trainer, mit welch diebischer Freude Kilian seinen ersten von drei Treffern bejubelt hatte. „Daran sieht man, was für einen Spaß Kili am Fußball hat. Das hat auch nichts mit dem Gegner zu tun. Solche Kleinigkeiten sind viel wichtiger für mich“, erklärte Baumgart nach dem Testspiel-Kantersieg gegen den Bezirksligisten.
Im Ernstfall Bundesliga muss sich Luca Kilian dagegen hinten anstellen. Gerade mal drei Kurzeinsätze mit insgesamt 13 Minuten Spielzeit stehen für den Reservisten nach sieben Spieltagen zu Buche. Und auch beim Pokalspiel war er erst spät eingewechselt worden. Eine frustrierende Situation für den ehemaligen Mainzer, der im Sommer 2022 für zwei Millionen Euro Ablöse fest verpflichtet worden war.
An dem Innenverteidigerduo um Jeff Chabot und Timo Hübers gibt es für Kilian sowie Nachverpflichtung Dominique Heintz bislang kein Vorbeikommen. „Kili arbeitet gut und bleibt dran“, lobt Steffen Baumgart zwar die Trainingsleistungen des Ersatzmannes. „Wir haben aber zwei sehr gute Innenverteidiger. Dann ist es schwer, wenn du die Nummer drei bist. Das gleiche gilt für Heintzi“, erläuterte der FC-Trainer die Rangordnung in der Abwehrzentrale. In der vergangenen Saison war Luca Kilian wettbewerbsübergreifend noch in 22 Spielen zum Einsatz gekommen, davon 18 Mal von Beginn an. In der Hinrunde war er an der Seite von Timo Hübers gesetzt, ehe ihn ein Muskelbündelriss außer Gefecht setzte. Jeff Chabot nutzte die Chance, um stark formverbessert vorbeizuziehen. Seither stand Kilian in keinem Spiel in 2023 mehr länger als 20 Minuten auf dem Platz.
Trotz manch wackliger Vorstellungen sieht Baumgart das Duo um Hübers und Chabot aktuell „einen Tick besser“ als Kilian. „Sie haben es aus meiner Sicht bislang gut gemacht.“ Was wiederum aber nicht bedeute, dass Kilian einen Fehler begangen habe. „Ich habe kein Problem mit seiner Leistung und Einstellung. Er arbeitet daran, immer Vollgas zu geben. Er versucht, den anderen Druck zu machen. Das ist wichtig“, betonte Baumgart.Vorerst bleibt Kilian aber weiterhin nur die Zuschauerrolle. „Wir eiern nicht rum. Es ist nicht so, dass du von Anfang an spielst, wenn du hier drei Tore machst“, sagte Baumgart nach der Partie gegen Reusrath, um Kilian zugleich Mut zu machen: „Seine Chance wird automatisch kommen.