Die zu erwartende Startelf des 1. FC Köln für den Zweitliga-Auftakt am Freitag gegen den Hamburger SV im Formcheck
Startelf im FormcheckSo steht es um Senkrechtstarter und ehemalige Sorgenkinder beim 1. FC Köln
Wenn der 1. FC Köln am Freitag (20.30 Uhr, Sat.1 und Sky) den Hamburger SV zum Eröffnungsspiel der neuen Fußball-Zweitliga-Saison im längst ausverkauften Rhein-Energie-Stadion empfängt, sind keine Überraschungen in der Aufstellung von FC-Trainer Gerhard Struber zu erwarten. Ein Überblick über den Leistungsstand der wahrscheinlichen Startelf.
Jonas Urbig (Alter: 20 Jahre/Position: Torwart): Der Euskirchener steht als neue Nummer eins vor seiner Pflichtspiel-Premiere für die FC-Profis. Urbig hat eine fehlerfreie Vorbereitung absolviert, in der er sich als lautstark dirigierender Torwart präsentierte, der mutig von hinten rausspielt und über eine enorme Dynamik verfügt. Nach Zwischenstationen an den kleinen Standorten Regensburg und Fürth wird sich allerdings erst noch zeigen, ob der hochgelobte U21-Nationalkeeper seine Nerven auch vor Zehntausenden Zuschauern in Müngersdorf im Griff hat.
Jan Thielmann (22/rechter Verteidiger): Aus dem anfänglichen Experiment hinten rechts entwickelt sich für den gelernten Offensivmann offenbar eine Dauerlösung. Thielmann hat das Vorbereitungsduell gegen Rasmus Carstensen klar für sich entschieden. Gerhard Struber schätzt das bissige Zweikampfverhalten des U21-Nationalspielers in Verbindung mit seinem Offensivdrang. Gegenüber der Vorsaison wird Thielmann sich jedoch stabilisieren müssen, um das Kölner Rechtsverteidigerproblem dauerhaft zu beheben.
Timo Hübers (28/Innenverteidiger): Sein Verbleib trotz Ausstiegsklausel hat verhindert, dass sich die Abwehrzentrale nach dem Abgang von Jeff Chabot und dem langen Ausfall von Luca Kilian zur Problemzone entwickelt. Der neue FC-Kapitän ist gesetzt; offen ist nur noch, wer den Platz neben ihm einnimmt. Strubers Hoffnung beruht darauf, dass Hübers mit der Binde am Arm besser klarkommt als Florian Kainz.
Julian Pauli (19/Innenverteidiger): Der letztjährige U19-Kapitän ist der Vorbereitungsgewinner schlechthin. Pauli hat die Lücke ausgenutzt, die durch Chabots Abgang entstanden ist; er besticht durch körperliche Robustheit und eine bemerkenswerte Abgeklärtheit. Die Spielanteile in den Testspielen deuten darauf hin, dass der Deutsch-Brite zum Auftakt den Vorzug vor Routinier Dominique Heintz erhält.
Leart Pacarada (29/linker Verteidiger): Nach einer enttäuschenden Premieren-Saison am Geißbockheim steht der kosovarische Nationalspieler in der Pflicht, zu beweisen, warum er von allen FC-Profis über die meiste Erfahrung in der 2. Liga verfügt. Die Verletzung von Stammspieler Max Finkgräfe hat Pacarada in die erste Elf gespült – obwohl er die ersten beiden Vorbereitungswochen wegen eines Infektes selbst verpasst hatte.
Eric Martel (22/defensives Mittelfeld): Der Kapitän der U21-Nationalmannschaft hielt den Geißböcken trotz lukrativer Offerten die Treue – auch aus Dankbarkeit dafür, vom FC die Chance auf Bundesliga-Fußball erhalten zu haben. Ein weiterer Beweis dafür, dass Martel das Herz am rechten Fleck trägt. Der kampfstarke Sechser ist bei den Kölnern unumstritten, auch wenn seine Vorbereitung teilweise recht holprig verlief.
Dejan Ljubicic (26/rechtes Mittelfeld): Nach einer von privaten Problemen geprägten Abstiegssaison hat der Österreicher die Freude am Fußball allem Anschein nach zurückgewonnen. In seiner aktuellen Verfassung ist Ljubicic ein Unterschiedsspieler in der 2. Liga. Es kann allerdings nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass der Mittelfeldspieler, dessen Vertrag 2025 ausläuft, auch nach dem Ende der Transferperiode am 31. August noch für den FC spielt. Erst kürzlich hatte Leeds United ein Angebot hinterlegt, das die Kölner ablehnten.
Luca Waldschmidt (28/zentrales Mittelfeld): Der Taktgeber ist nach zweiwöchiger Pause rechtzeitig wieder einsatzbereit geworden. Er kann wie kaum ein anderer Kölner besondere Dinge am Ball, das zeigte die Generalprobe gegen Udinese Calcio (3:2). Nach einem missglückten ersten Jahr beim FC steht der ehemalige Nationalspieler jedoch unter Zugzwang, dies nicht nur gelegentlich unter Beweis zu stellen.
Denis Huseinbasic (23/linkes Mittelfeld): Der frischgebackene bosnische A-Nationalspieler zählt zu den Gewinnern der Vorbereitung. Hat sich – auch durch die Verletzung von Florian Kainz – auf dem linken Flügel festgespielt, wo er in den Tests durch messerscharfe Pässe in die Tiefe zu gefallen wusste.
Damion Downs (20/Sturm): Der US-Amerikaner ist mit Tim Lemperle in der Doppelspitze fest eingeplant. Das Duell gegen Steffen Tigges und Florian Dietz ging klar an die beiden Youngster, die über ihre Dynamik kommen. Die verpasste Olympia-Teilnahme hat für Downs daher auch etwas Gutes.
Tim Lemperle (22/Sturm): Ist als gereifter junger Mann aus Fürth zurückgekehrt, wo er reichlich Spielpraxis sammelte. Schloss bei seinem Doppelpack gegen Swansea City (2:1) in Torjäger-Manier ab. Wichtiger Faktor für das hohe Anlaufen und die Wege in die Tiefe.