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Fall Jaka Cuber PotocnikMündliche Anhörung vor dem CAS terminiert

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Das Kölner Sturm-Talent Jaka Cuber Potocnik.

Es geht voran im Fall Jaka Cuber Potocnik: Der Internationale Sportgerichtshof hat die mündliche Verhandlung im Transferstreit zwischen dem 1. FC Köln und Olimpija Ljubljana terminiert.

In den Transferstreit zwischen dem 1. FC Köln und Olimpija Ljubljana kommt neue Bewegung. Nach Rundschau-Informationen hat der Internationale Sportgerichtshof (CAS) mit Sitz in Lausanne die mündliche Verhandlung im Fall Jaka Cuber Potocnik für den 19. und 20. September angesetzt. Der „kicker“ berichtete zuerst. Ob die Anhörung öffentlich erfolgen wird, blieb am Freitag zunächst unklar. Danach müssen sich alle Parteien erneut in Geduld üben. Bis zu einem Urteil der Schweizer Schiedsbehörde können mehrere Monate vergehen.

Der Fußball-Bundesligist setzt große Hoffnungen in das sogenannte Hearing. Die vom Weltverband Fifa verhängte Transfersperre gegen den FC basiert ausschließlich auf Schriftstücken. Durch die Chance auf eine mündliche Anhörung erhoffen sich die Kölner, ihre Sicht der Dinge nochmal genauer darlegen zu können. Ziel des FC ist ein Freispruch. „Wir haben aus unserer Sicht gute Argumente, weshalb wir davon überzeugt sind, erfolgreich sein zu können. Unser Ziel ist die Aufhebung des Fifa-Urteils“, erklärte FC-Geschäftsführer Christian Keller, der es bislang ablehnte, auf die Gegenseite zuzugehen. Ljubljana hatte dagegen frühzeitig Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Olimpija Ljubljana fordert 2,5 Millionen Euro Entschädigung

Olimpija wirft den Geißböcken vor, den damals erst 16 Jahre alten Nachwuchsstürmer Jaka Cuber Potocnik im Januar 2022 zum Vertragsbruch angestiftet zu haben. Der FC bestreitet dies. Potocnik hatte seinen Vertrag in Slowenien am 30. Januar 2022 einseitig kündigen lassen und nur einen Tag später in Köln unterschrieben. Potocnik selbst sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, sein Arbeitspapier beim slowenischen Double-Sieger unrechtmäßig gekündigt zu haben. Der slowenische Junioren-Nationalspieler verweist wiederum darauf, dass Ljubljana vertragliche Vereinbarungen nicht eingehalten habe.

Die Fifa gab Olimpija Ende März in einem einstimmigen Urteil recht und sprach eine zwei Wechselperioden umfassende Transfersperre gegen den FC aus. Die Kölner schalteten daraufhin den Internationalen Sportgerichtshof ein. Wie vom FC erhofft, setzte der CAS das Urteil des Weltverbandes Ende Mai vorläufig aus, weshalb sich der Bundesligist in der laufenden Transferperiode nun doch mit neuen Spielern verstärken kann. Mindestens zwei Transfers - die Verpflichtung eines neuen Ersatztorhüters sowie von Benedict Hollerbach (der Offensivspieler wechselte stattdessen vom SV Wehen Wiesbaden zum 1. FC Union Berlin) - platzten aufgrund der zwischenzeitlichen Sperre dennoch.

Ljubljana fordert vom FC eine Entschädigung in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Als Grundlage nennt der slowenische Spitzenclub ein angebliches Angebot von Dinamo Zagreb. Die Fifa sprach Olimpija allerdings nur 51.750 Euro Schadenersatz zu, woraufhin auch Ljubljana vor den CAS zog. Jaka Cuber Potocnik schaltete ebenfalls die Schiedsbehörde ein. Der Kölner U19-Torjäger war zu einer viermonatigen Spielsperre verdonnert worden, wodurch er das verlorene Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft sowie den Triumph im DFB-Juniorenpokal verpasste.

Potocnik kann auf die Unterstützung des FC zählen. Sein U19-Trainer Stefan Ruthenbeck sagte kürzlich: „Er erhält jeden Support, den er benötigt. Aber klar ist doch, dass dieses Echo nicht spurlos an einem Teenager vorbeigeht. Wir werden sehen, was die nächsten Tage und Wochen bringen. Im Trainingslager ist er jedenfalls aufgeblüht, hat seine Tore gemacht. Er ist ein Spieler mit ausgeprägter Abschlussstärke. Wir sind total von ihm überzeugt und er bekommt die Zeit, die er benötigt, um wieder ganz der Alte zu werden.“