Der 1. FC Köln hat gegen den VfL Bochum ein schon verloren geglaubtes Spiel noch gedreht und 2:1 gewonnen. Die FC-Profis in der Einzelkritik:
Einzelkritik 1. FC KölnKainz leitet die Wende ein, die Joker treffen
Marvin Schwäbe: Der FC-Torwart schlug ungewohnt viele lange Bälle, um das Bochumer Pressing auszuhebeln. In der ersten Halbzeit war er in seiner Kernkompetenz beschäftigungslos. Der erste Bochumer Schuss schlug gleich ein, ohne dass Schwäbe eine Chance hatte. Ansonsten nicht gefordert. Note: 3
Jan Thielmann: Wieder als Rechtsverteidiger und diesmal offensiver unterwegs als gegen Augsburg, ohne seine Defensivaufgaben zu vernachlässigen. Sah vor dem 0:1 nicht gut aus, weil er gegen Stöger zu hoch verteidigte und seine Seite offenließ. Note: 4
Timo Hübers: Spielte zunächst einen soliden Part und kaufte Broschinski in den Zweikämpfen 45 Minuten lang den Schneid ab. Ließ den Bochumer Stürmer dann aber vor dem 0:1 ziehen und flanken. Ein Fehler, den seine Teamkollegen in der Schlussphase zum Glück noch ausbügeln konnten. Note: 4
Jeff Chabot: In der Innenverteidigung ohne Fehl in Tadel und in allen den Kopfballduellen eine Macht. Von Bochums Sturmspitze Philipp Hofmann, der gegen Darmstadt noch doppelt getroffen hatte, war nichts zu sehen. Musste beim Gegentor tatenlos zusehen. Note: 3
Max Finkgräfe: Dribbelte sich in seiner ersten Szene gleich fest und hielt sich danach offensiv in der ersten Hälfte komplett zurück. Defensiv stellte der VfL den 19-Jährigen kaum vor Probleme. Fälschte Passlacks Schuss unglücklich unhaltbar für Schwäbe ab. Note: 4
Eric Martel: Als Maskenmann zurück in der Startelf und mit der Aufgabe, im Zentrum körperlich dagegenzuhalten. Sah dabei nach einem Foul gegen Stöger seine fünfte Gelbe Karte (25.) und ist nächste Woche in München gesperrt. Vergab kurz vor der Pause die beste Chance zum 1:0. Note: 4
Dejan Ljubicic: Gegen den Ball fleißig, aber mit Ball nahezu unsichtbar, ohne Einfluss auf die Kölner Offensive. Der Österreicher ist und bleibt eine der FC-Enttäuschungen der Saison. Note: 5
Linton Maina: Ersetzte Alidou in der Startelf, fand offensiv gegen den zweikampfstärksten Spieler der Liga, Bernardo, aber kaum statt. Im eigenen Strafraum immer eine Gefahr für seine Mannschaft, wie bei Losillas Chance (22.). Als er mal zum Zug kam, zielte er zu hoch (56.). Note: 5
Florian Kainz: Ohne Mut, ohne Selbstvertrauen. Kam beim 0:1 gegen Passlack zu spät. Schwache Standards, bis auf den letzten, mit dem der Kapitän dann doch noch die unglaubliche Wende in diesem Spiel durch die Joker Steffen Tigges und Luca Waldschmidt einleitete. Note: 4
Sargis Adamyan: Der fleißigste Kölner Offensivakteur. Ging in die Zweikämpfe und lief viel, konnte sich aber nur selten durchsetzen. Auch, weil er sich mit falschen Entscheidungen zu oft verzettelte. Note: 4
Davie Selke: Der Torjäger war außer Dienst. Gewann ein paar Kopfballduelle, ließ sich aber von Schlotterbeck ablaufen (18.) und setzte einen einzigen Abschluss nichts aufs, sondern parallel zum Tor (63.). Es passte zu seinem unglücklichen Auftritt, dass er sich nach nur vier Einsätzen nach seinem Comeback wieder am gebrochenen linken Fuß verletzte (68.). Note: 5
Faride Alidou (ab 63.): Kam für Maina und war trotz seiner Verspieltheit ein belebendes Element in der Offensive, weil er sich etwas traute. Pech, als Bernardo seinen Linkschuss noch an den Pfosten lenkte (68.). Note: 3
Denis Huseinbasic (ab 63.): Für Martel eingewechselt und mit guten Aktionen nach vorne. Dem Deutsch-Bosnier gelang nicht alles, aber er versuchte wenigstens, mit Mut Fußball zu spielen. Note: 3,5
Luca Waldschmidt (ab 68.): Musste früher als geplant für Selke ins Spiel und zeigte seinen Wert für die Kölner. Prüfte Riemann (85.) und sorgte dann mit dem 2:1 in der Nachspielzeit für die totale Ekstase in Müngersdorf. Note: 2