Die Geißböcke können am Mittwochabend im Duell mit ihrem Ligakonkurrenten das erste Viertelfinale seit 2010 perfekt machen.
Achtelfinale im DFB-Pokal1. FC Köln will gegen Hertha BSC Berlin „ans Limit“ gehen
Es ist gerade einmal vier Wochen her, dass sich der 1. FC Köln und Hertha BSC Berlin gegenüberstanden. Das Gastspiel an jenem ersten November-Samstag in der Hauptstadt war eine Partie von richtungsweisender Bedeutung für die Geißböcke. Durch zwei Niederlagen in Folge war der vermeintliche Aufstiegsfavorit auf den zwölften Tabellenplatz der 2. Fußball-Bundesliga zurückgefallen. Die Ziele des Erstliga-Absteigers drohten frühzeitig aus dem Blickfeld zu geraten. Ein weiterer Rückschlag hätte die Krise zusätzlich verschärft und die Luft für Trainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller immer dünner werden lassen.
Doch dazu kam es nicht. Der FC gewann das Duell der ehemaligen Bundesligisten vor der imposanten Kulisse von fast 70.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion dank des Treffers von Torgarant Tim Lemperle mit 1:0. Es war der zweite Pflichtspielsieg binnen fünf Tagen, nachdem die Kölner zuvor schon den Bundesligisten Holstein Kiel durch einen 3:0-Erfolg aus dem DFB-Pokal befördert hatten. Die Umstellung auf eine Dreierkette und der Wechsel des Torhüters hatten schnell Früchte getragen.
Am Mittwoch (18 Uhr, ZDF und Sky) kommt es im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion zum Wiedersehen beider Clubs, und erneut steht einiges auf dem Spiel. Für die Kölner geht es darum, die Gunst des Augenblicks zu nutzen und im zweiten Pokal-Heimspiel hintereinander die erstmalige Qualifikation für das Viertelfinale seit 2010 perfekt zu machen. Die Berliner wiederum wollen ihren Traum vom ersten Finale in der Heimat am Leben halten. Es dürfte also ein echter Pokalkampf werden.
Gerhard Struber hat deshalb bereits angekündigt, seine formstärkste Elf aufzubieten. „Ich will eine Mannschaft am Mittwoch aufs Feld schicken, die reif und bereit ist, das Spiel in eine gute Richtung zu bringen. Das klare Ziel ist, weiterzukommen“, betonte der FC-Trainer, der mit seinem Team die Serie von wettbewerbsübergreifend fünf ungeschlagenen Spielen fortsetzen will. Wie das gelingen kann, zeigten die Kölner beim Zweitliga-Duell in Berlin, wo sie ihren Kontrahenten durch eine stabile Defensive kaum zur Entfaltung kommen ließen.
„Es ist ein anderer Wettbewerb, aber der gleiche Gegner. Inhaltlich wissen wir, was auf uns zukommt“, sagte Struber. „Wir wissen, dass sie sich sehr über Ballbesitzfußball definieren und dass sie mit der Qualität ihrer Einzelspieler das Spiel in eine gewisse Richtung bewegen können. Für uns selbst wird es wichtig sein, über unser Spiel mit Ball Dominanz auszustrahlen. Gleichzeitig wollen wir in unserer Herangehensweise sehr aggressiv sein und die Themen, die auf uns zukommen, leidenschaftlich annehmen.“ Struber erwartet ein enges Spiel: „Wir haben viel Respekt vor diesem Gegner. Wir müssen einmal mehr ans Limit kommen, um den Schritt in die nächste Runde zu machen.“
Dieser würde den finanziell nach wie vor nicht auf Rosen gebetteten Kölnern weitere 1,7 Millionen Euro Prämien bescheren. „Wir wollen den 1. FC Köln nach langer Zeit mal wieder ins Viertelfinale des DFB-Pokals bringen. Der Wettbewerb ist sportlich total reizvoll, hinzukommen finanzielle Einnahmen. Jeder Euro, den wir zusätzlich auf dem Konto haben, tut uns gut. Die Personalplanungen für den Winter laufen davon aber unabhängig“, sagte Lizenzspielerleiter Thomas Kessler.
Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: Schwäbe; Pauli, Hübers, Heintz; Ljubicic, Martel, Huseinbasic, Pacarada; Kainz; Lemperle, Maina. – Hertha BSC: Ernst; Kenny, Leistner, M. Dardai, Zeefuik; Klemens; Sessa; Maza; Cuisance, Scherhant; Niederlechner. – SR.: Reichel (Sindelfingen).