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3:0 gegen VV St. TruidenDrei Stürmertore für den 1. FC Köln - Sorgen um Finkgräfe

Lesezeit 4 Minuten

Mit Schmerzen am Boden: FC-Linksverteidiger Max Finkgräfe.

Trainer Gerhard Struber lobt den dominanten Auftritt und gibt ein erstes Update zur Verletzung des Linksverteidigers.

Nino Flohe war gerührt. „Ich bin mir sicher, dass Heinz heute von oben zusieht“, sagte der Sohn der vor elf Jahren verstorbenen Legende des 1. FC Köln. Der Fußball-Zweitligist war am Freitagabend zu Gast in Euskirchen, der Geburtsstadt des Weltmeisters von 1974 und Double-Siegers von 1978, um mit einem Testspiel gegen VV St. Truiden der Umbenennung des Erftstadions in Heinz-Flohe-Stadion einen würdigen Rahmen zu verleihen. Bürgermeister Sascha Reichelt verneigte sich bei der Zeremonie vor dem Anpfiff „mit Stolz vor einem der größten Söhne der Stadt Euskirchen“, und auch die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber trug ihren Teil zu einer gelungenen Veranstaltung bei. Mit dem völlig ungefährdeten 3:0 (1:0)-Erfolg gegen den belgischen Erstligisten gelang dem FC im vierten Testspiel der Saisonvorbereitung der vierte Sieg. Für die Tore zeichneten sich mit Tim Lemperle (17.), Damion Downs (54.) und Florian Dietz (79.) ausschließlich Stürmer verantwortlich.

Wir waren im Gegenpressing bedingungslos und unmissverständlich und hatten das Lenkrad immer in der Hand. Das hat mir sehr gut gefallen.
Gerhard Struber, Trainer 1. FC Köln

„Wir waren im Gegenpressing bedingungslos und unmissverständlich und hatten das Lenkrad immer in der Hand. Das hat mir sehr gut gefallen. Wir sind hinten raus richtig ins Zocken gekommen. Es war ein guter nächster Schritt in der Vorbereitung“, lobte Struber. Getrübt wurde seine Freude durch Sorgen um Max Finkgräfe. Der Linksverteidiger musste nach einem Pressschlag bereits in der Anfangsphase ausgewechselt werden und begab sich für Untersuchungen in die Klinik. „Das tut natürlich richtig weh“, sagte Struber. Finkgräfe klage über „ziemliche Schmerzen im Knie. Wir gehen nicht von einer massiven Verletzung aus, aber das Band könnte beansprucht worden sein“. Damit droht Finkgräfe für das am Sonntag beginnende Trainingslager in Bad Waltersdorf auszufallen.

Obwohl die Geißböcke in Luca Waldschmidt, Linton Maina (beide angeschlagen), Mark Uth, Marvin Obuz (beide Trainingsrückstand), Rasmus Carstensen (Infekt) und Elias Bakatukanda (muskuläre Probleme) auf ein halbes Dutzend Akteure verzichten mussten, traten sie mit einer Startformation an, die der Wunschelf für den Zweitliga-Auftakt in zwei Wochen gegen den Hamburger SV sehr nahekommen dürfte. Dieser gehörte auch Florian Kainz an, der im ersten Einsatz nach seiner EM-Teilnahme die Kapitänsbinde trug.

Beherzter Zweikampf: EM-Rückkehrer Florian Kainz (l.) und Tim Lemperle (r.), der die 1:0-Führung des FC erzielte.

Trotz der frühen Verletzung von Max Finkgräfe, der bemerkenswerterweise durch Youngster Meiko Wäschenbach und nicht durch Routinier Leart Pacarada ersetzt wurde, gingen die Kölner wenig später in Führung. Torwart Jonas Urbig schlug bei der Rückkehr in seine Heimat einen langen Ball auf Tim Lemperle, der mit einem Heber über Jo Coppens vollendete (17.). Lemperle war es auch, der nach einer halben Stunde das 2:0 auf dem Schlappen hatte. Jan Thielmann legte von der Grundlinie zurück auf den Leihrückkehrer, der den Ball auf Höhe des Elfmeterpunktes nicht richtig traf (33.). In der 40. Minute hatten die 3500 Zuschauer den Torschrei erneut auf den Lippen, doch Coppens kratzte einen Freistoß von Kainz aus dem Winkel.

Kurz nach dem Seitenwechsel legte der zunächst auf nur einer Position veränderte Zweitligist schließlich nach. Es war ein sehenswerter Treffer: Dejan Ljubicic bediente mit einem Steckpass Damion Downs, der den Keeper umkurvte und einschob (54.). Gerhard Struber wechselte diesmal erst nach einer Stunde durch. Auch neun Veränderungen auf einen Schlag änderten nichts daran, dass die durch hohes Anlaufen immer wieder zu Ballgewinnen kommenden Kölner weiterhin alles im Griff hatten. Florian Dietz vergab zuerst noch freistehend (69.), ehe er es per Heber besser machte und auf 3:0 stellte (79.). Defensiv wurden die Kölner von erschreckend schwachen Belgiern vor keinerlei Herausforderungen gestellt. Jonas Urbigs einzige Parade stammte aus der 89. Minute.

Vor der Abreise nach Österreich tritt der FC am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) noch auf der Saisoneröffnung des Drittligisten Viktoria Köln an.

1. FC Köln: Urbig; Thielmann (62. Schmid), Hübers (62. Smajic), Pauli (62. Heintz), Finkgräfe (13. Wäschenbach, 62. Pacarada); Martel (62. Christenen); Ljubicic (62. Olesen), Kainz (46. Adamyan), Husenbasic (62. Potocnik); Lemperle (62. Dietz), Downs (62. Tigges). – SR.: Damar (Frechen). – Zuschauer: 3500 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Lemperle (17.), 2:0 Downs (54.)., 3:0 Dietz (79.).