Struber setzt in der Begegnung gegen SSV Ulm auf fitte Spieler und lobt den Zusammenhalt im Team als wichtigsten Schlüssel.
1. FC KölnZusammenhalt ist für FC-Trainer Struber der Schlüssel

Der Kölner Trainer Gerhard Struber gibt Anweisungen.
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Gerhard Struber hätte allen Grund dazu gehabt, Alarm zu schlagen. Der Trainer des kriselnden Zweitligisten 1. FC Köln blickt Anfang März nämlich nicht nur auf drei sieglose Spiele und eine Offensivflaute zurück, ihm gehen vor der komplizierten Auswärtsaufgabe am Samstag (13 Uhr/Sky) beim abstiegsbedrohten Aufsteiger SSV Ulm auch die Spieler aus.
Neben den Langzeitverletzten, zu denen seit einer Woche auch Linton Maina zu zählen ist, drohen vier weitere Spieler auszufallen. Torjäger Damion Downs hat weiter Probleme mit seiner Handverletzung. Leart Pacarada, Dominique Heintz und Eric Martel fehlten am Donnerstag aufgrund eines Infekts, der auch Mark Uth ans Bett fesselt.
Alles andere als gute Voraussetzungen, um der zweiten großen Ergebniskrise dieser Saison zu begegnen und mit einem Sieg in Ulm dem Abwärtstrend entgegenzuwirken. Struber ist aber kein Typ, der jammert, sondern einer, der die Dinge nimmt, wie sie sind: „Wir wollen Spieler reinbringen, die zu 100 Prozent fit sind und den Kampf voll annehmen können“, nahm er gleich mal den eher unzufriedenen Teil des Kaders in die Pflicht, der zuletzt weniger Einsatzzeiten hatte.
Winter-Neuzugang Rondic steht bereit
Für Downs, der am Donnerstag nur 35 Minuten und mit einer Schiene trainieren konnte, stünde der bislang enttäuschende Winter-Neuzugang Imad Rondic Gewehr bei Fuß. Jan Thielmann, Luca Waldschmidt und Steffen Tigges wären weitere Optionen für die vorderste Linie. Auch der lange verletzte Tim Lemperle hat überraschend große Fortschritte gemacht und wird in Ulm Teil des Kaders sein. „Bei Tim denken wir tatsächlich über Spielzeit nach“, durfte Struber auch etwas Positives vermelden.
Sollten Martel, Pacarada und Heintz passen müssen, spricht noch mehr für eine Rückkehr zur Viererkette mit Timo Hübers und Joel Schmied in der Mitte sowie Jusuf Gazibegovic und Max Finkgräfe auf den Außen. Mit Julian Pauli und Luca Kilian fehlen zwei Innenverteidiger als mögliche Alternativen für eine Dreierkette langzeitverletzt. Struber dürfte nach dem jüngsten 0:1 in Karlsruhe und nur fünf Treffern in der Rückrunde ohnehin schon die ganze Woche über Umstellungen nachgedacht haben: „Wir haben diese Abläufe trainiert, um wieder mehr Tore zu schießen und sind auch zu vielen Toren gekommen. Wir wollen das jetzt aufs Spiel übertragen und brauchen den Mut und die Überzeugung, es einfach zu tun“, forderte der FC-Coach.
Zumal die Kölner auf einen körperlich robusten Gegner treffen, der sich zumeist darauf konzentriert, dem Gegenüber das Toreschießen schwer zu machen. „Ulm versteht es, zu verteidigen. Diese Mannschaft ist gut organisiert, gibt wenig Raum her und weiß über Standardsituationen gefährlich zu werden. Trotzdem haben wir den Auftrag ins Punkten zu kommen und zu zeigen, dass es einen Unterschied zwischen dem FC und Ulm gibt.“
Der Österreicher machte zum wiederholten Male deutlich, dass er trotz des Abrutschens auf Platz fünf volles Vertrauen in sein Team setzt und ihn das aktuell extrem enge Rennen um die Aufstiegsränge nicht überrascht: „Das habe ich so erwartet. Ich habe immer von einem Marathon mit unterschiedlichen Hürden gesprochen. Mal sind sie kleiner, mal größer. Für uns geht es darum, eng beieinander und fokussiert zu bleiben. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist ein Schlüssel, damit wir dort hinkommen, wo wir hinwollen.“ Ein Zusammenhalt, der für den Trainer bei der einstündigen Aussprache am Mittwoch deutlich wurde: „ Es gibt immer Momente, in denen es Sinn macht, Dinge zu reflektieren und den Zusammenhalt zu stärken. Damit wir wissen, wer wir sind. Wir haben zusammengesessen und normal diskutiert. Da könnte ruhig öfters mal so sein.“