AboAbonnieren

1. FC KölnTim Lemperle ist in Köln „voll committet“

Lesezeit 4 Minuten
1. FC Köln vs. 1. FC Nürnberg, 16. Spieltag, 15.12.2024, 13.30 Uhr, der Verletzte Tim Lemperle (1. FC Köln) spricht im Pressekonferenzraum mit den Fans, Bild: Herbert Bucco

Zuletzt konnte Tim Lemperle wegen einer Verletzung nur abseits des Platzes Termine für den 1. FC Köln wahrnehmen.

FC-Trainer Gerhard Struber äußerte sich am Donnerstag zu den Gerüchten um einen vorzeitigen Wechsel von Tim Lemperle zur TSG 1899 Hoffenheim.

Gerhard Struber ging die Antwort seines Sportchefs nicht weit genug. Also meldete sich der Cheftrainer des 1. FC Köln ungefragt zu Wort, um Christian Kellers Ausführungen zu ergänzen und die Sachlage rund um Tim Lemperle klarzustellen. Ein in zweierlei Hinsicht bemerkenswerter Vorgang: Struber antwortet auf Pressekonferenzen vor Meisterschaftsspielen eigentlich nur auf die Fragen an ihn und schon gar nicht so angriffslustig, wie er es am Donnerstag mit Blick auf das Zweitliga-Heimspiel am Samstag (13 Uhr, Sky) gegen die SV Elversberg tat.

Thema war das sich hartnäckig haltende Gerücht, dass Torjäger Tim Lemperle sich noch während des Wintertransferphase der TSG Hoffenheim anschließen möchte und seine Hingabe für den FC darunter leiden könnte. Der 22-Jährige, dessen Vertrag in Köln zum 30. Juni ausläuft, hat beim Bundesligisten aus dem Kraichgau für die kommende Saison unterschrieben und fehlte den Geißböcken aufgrund einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung in den jüngsten drei Zweitliga-Partien.

Keller: Tim (Lemperle) fühlt sich hier wohl

„Tim ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Dieser wichtige Spieler soll er für uns sein, wenn er von den kleineren Verletzungen, die er hatte, wieder genesen ist und dann bis zum 30. Juni“, antwortete Keller. „Ich möchte noch etwas sagen wegen der Behauptung, dass Tim Lemperle gerne gehen würde“, grätschte Struber Keller von rechter Seite rein: „Ich bin permanent mit Tim im Austausch und kann nur sagen, er fühlt sich hier wohl und ist mit seiner Aufgabe voll committet. Dass er hier weggehen möchte, ist überhaupt nicht der Fall“, sprach der Trainer eine Art Machtwort.

Es ist aber davon auszugehen, dass Lemperle zumindest über einen vorzeitigen Wechsel nachgedacht haben dürfte. Immerhin hatten die Hoffenheimer nach Rundschau-Informationen eine entsprechende Anfrage gestellt und dies sicher nicht ohne Rücksprache mit dem Spieler.

Im Hinblick auf das Duell mit dem Überraschungsteam aus Elversberg äußerte Struber die Hoffnung, dass Lemperle wieder mit von der Partie sein kann. „Es sieht erstaunlich erfreulich aus“, sagte der Österreicher. Der Stürmer absolviert am Donnerstag und Freitag im Mannschaftstraining noch zwei Härtetests. Dann soll eine Entscheidung über seinen Einsatz fallen.

Der mit acht Treffern beste Torschütze des FC hatte sich am 8. Dezember bei seinem 1:0-Siegtreffer in Regensburg eine Muskelverletzung zugezogen und war gegen Nürnberg und in Kaiserslautern ausgefallen. Nachdem er im Winter-Trainingslager im spanischen Estepona wieder voll eingestiegen war, machte sich die Verletzung beim Testspiel gegen Viktoria Köln erneut bemerkbar. Lemperle musste deshalb auch zum Rückrundenauftakt am vergangenen Samstag in Hamburg passen.

1. FC Köln: Auch Luca Waldschmidt und Julian Pauli fehlen

Die Kölner müssen neben ihren Langzeitverletzten Luca Kilian, Mathias Olesen, Jacob Christensen und Mark Uth im ersten Heimspiel des Jahres 2025 auch auf Luca Waldschmidt und Julian Pauli verzichten. Während Waldschmidt erkrankt weiter das Bett hüten muss, kann Innenverteidiger Pauli nach seiner Gehirnerschütterung nur individuell trainieren.

Joel lernt sehr schnell, ist talentiert, gut in Schuss und steht bereit.
Gerhard Struber, Trainer 1. FC Köln über Neuzugang Joel Schmied

Waldschmidt hatte beim jüngsten 0:1 in Hamburg etwas überraschend in der Startelf gestanden und war als Zehner wieder einmal unter seinen Möglichkeiten geblieben. Gut möglich, dass Florian Kainz diese Position einnimmt. Festlegen wollte sich Struber zwei Tage vor der Partie des Tabellendritten gegen den Siebten natürlich noch nicht. „Wir müssen schauen, mit welcher Systematik wir antreten werden. Da habe ich meine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen“, verriet der FC-Coach.

Das gilt auch für den ersten Liga-Einsatz von Joel Schmied. Die Vermutung, dass der Schweizer am Samstag sein Debüt in der Dreierkette feiert, liegt allerdings nahe. Nachdem Dejan Ljubicic und Denis Huseinbasic als Doppelsechs in Hamburg auf der ganzen Linie enttäuscht hatten, dürfte Gerhard Struber Eric Martel aus der Innenverteidigung zurück auf seine angestammte Position im defensiven Mittelfeld beordern. „Joel lernt sehr schnell, ist talentiert, gut in Schuss und steht bereit. Ich denke darüber nach, ihn zu bringen“, erklärte der FC-Trainer. Nach der enttäuschenden Leistung beim HSV tun personelle Veränderungen auch Not.