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1. FC KölnLeart Pacarada baut auf seine mentale Stärke

Lesezeit 3 Minuten
Geht gerne voran: Leart Pacarada nach dem 1:0-Sieg des 1. FC Köln in Kaiserslautern.

Geht gerne voran: Leart Pacarada nach dem 1:0-Sieg des 1. FC Köln in Kaiserslautern.

FC-Linksverteidiger Leart Pacarada sieht sich von der Öffentlichkeit etwas ungerecht behandelt und will sich davon nicht unterkriegen lassen.

Leart Pacarada gehörte in der Hinrunde der 2. Fußball-Bundesliga zu den Stützen im Team des 1. FC Köln. Der 30-Jährige hat alle 20 Pflichtspiele absolviert und dabei als Linksverteidiger acht Treffer vorbereitet. Im Trainingslager von Estepona sprach Pacarada am dritten Tag über…

… die Stimmung im Trainingslager nach dem Herbstmeistertitel: Die Atmosphäre hier in Estepona wäre auch unabhängig vom ersten Tabellenplatz sehr gut gewesen. Das Team ist intakt, wir haben viel Spaß, sind aber trotzdem konzentriert.

…die Teamchemie: Es macht im Moment Spaß. Einerseits haben wir viel mehr Zeit, im Team in die Kommunikation zu gehen, bei der Arbeit ins Detail zu gehen und einzelne Dinge zu besprechen. Es ist nicht immer alles gut, gerade wenn die Dinge gut laufen. Deshalb gibt es Dinge, die wir verbessern müssen. Wir nehmen uns aber auch Zeit, um zusammenzusitzen und über Themen zu sprechen, über die man normalerweise nicht spricht.

…was fußballerisch noch verbessert werden muss: Hätten wir nichts, woran wir arbeiten können, hätten wir die perfekte Punkteausbeute gehabt, also in jedem Spiel drei Punkte gewonnen. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen. Das sind Nuancen, die am Ende in der Liga entscheiden. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Ich habe in der Zeitung gelesen, dass er gut schießen kann. Bis jetzt hat er aber alles an den Zaun gehauen. Da war ich ein wenig enttäuscht.
Leart Pacarada, FC-Profi über Neuzugang Jusuf Gazibegivic

…die Integration von Neuzugang Jusuf Gazibegovic: Ghazi ist ein offener Typ. Er schaut sich alles noch ein wenig an. Es kribbelt aber schon in ihm. Er will aufblühen. Aber er ist ein angenehmer Kerl, kommunikativ. Heutzutage hat sowieso kaum einer mehr Anpassungsprobleme. Insbesondere in einem Team wie unserem, da ist jeder sofort herzlich eingeladen. Er ist schon mittendrin, ein angenehmer Typ und nicht so wild.

… die fußballerischen Fähigkeiten von Gazi: Ich habe in der Zeitung gelesen, dass er gut schießen kann. Bis jetzt hat er aber alles an den Zaun gehauen. Da war ich ein wenig enttäuscht (lacht). Aber ansonsten bringt er einiges mit, ein gutes Paket. Er hat richtig Dynamik und geht zielstrebig nach vorne, ist aber dennoch sehr griffig im Zweikampf.

…die Dreier- und die Viererkette: Grundsätzlich machen mir beide Systeme viel Spaß. Tatsächlich auch die Viererkette, obwohl mir öffentlich meine Defensivarbeit vorgehalten wird. Die Dreierkette hat auch ihre Vor- und Nachteile. Ich denke, dass beide Systeme viel mitbringen, auch für meinen Spielertypen. Wir haben zuletzt mit der Dreierkette defensiv sehr wenige Gegentore bekommen. Das Team hat beide Systeme im Köcher. Wir sind da nicht festgefahren und bleiben variabel. Wir trainieren hier in Estepona beides.

…seine persönlichen Ziele für die Rückrunde: Ich würde gerne mein erstes Tor für den FC machen. Ansonsten habe ich mir nichts Wildes vorgenommen. Einfach da weitermachen, wo wir und ich aufgehört haben. Stark bleiben, vor allem mental. Ich gehöre ja zu den Spielern, die im Umfeld eher negativer gesehen werden. Zumindest kommt es mir so vor. Davon will ich mich nicht unterkriegen lassen und weiter Gas geben wie bisher.

…das nächste Spiel beim HSV als ehemaliger Spieler von St. Pauli: Tatsächlich ist das immer noch ein besonderes Spiel für mich, mit einem etwas anderen Kribbeln. Das ist ein Spiel, auf ich mich wirklich freue.