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Lemperle trifft doppelt1. FC Köln gewinnt Härtetest gegen Swansea City

Lesezeit 3 Minuten

Treffsicher: Doppeltorschütze Tim Lemperle.

Eine Woche vor dem Saisonstart zeigt sich die A-Elf von Gerhard Struber in starker Form. Einziges Manko ist die Chancenverwertung.

Die Handschrift von Gerhard Struber wird immer deutlicher erkennbar. Im ersten von zwei Testspielen während des Trainingslagers in der Steiermark gab der 1. FC Köln am Mittwoch gegen Swansea City in der ersten Halbzeit eine beeindruckende Kostprobe des Pressingstils ab, mit dem der Österreicher den Fußball-Zweitligisten möglichst schnell zurück in die Bundesliga führen will.

Beim hochverdienten 2:1 (2:1)-Erfolg über den englischen Zweitligisten ließ die Struber-Elf ihren Kontrahenten vor dem Seitenwechsel durch ständiges Attackieren kaum zur Entfaltung kommen und sprühte nur so vor Spielfreude. Vor 500 Zuschauern im Thermenstadion in Bad Waltersdorf traf Youngster Tim Lemperle doppelt für die Geißböcke, die auch nach fünf Vorbereitungsspielen weiter ungeschlagen sind.

Wir sind so gestartet, wie wir uns das vorstellen. Wir haben den Gegner mit synchronen Pressingmomenten kaum ins Spiel kommen lassen. Das war der klare Matchplan, und das haben die Jungs richtig gut umgesetzt.
Gerhard Struber, FC-Trainer

„Wir sind so gestartet, wie wir uns das vorstellen. Wir haben den Gegner mit synchronen Pressingmomenten kaum ins Spiel kommen lassen. Das war der klare Matchplan, und das haben die Jungs richtig gut umgesetzt. Wir haben den Gegner in die Knie gezwungen“, freute sich Struber, der allerdings die Chancenverwertung kritisierte: „Wir hätten erbarmungsloser sein müssen. Der Sieg hätte viel deutlicher ausfallen müssen. Eigentlich müssen wir schon nach kürzester Zeit sehr hoch führen. Daran müssen wir arbeiten.“

Die Kölner, die ohne den gesperrten Jan Thielmann (Rote Karte im vorherigen Test gegen Viktoria Köln) angetreten waren, legten in bedingungsloser Manier los. Damion Downs, zweimal Sargis Adamyan, Julian Pauli und Timo Hübers verfügten allein in den ersten vier Minuten über eine Reihe an Topchancen. Ausgangspunkt waren immer wieder Balleroberungen tief in der Hälfte der Waliser, zu denen der FC durch aggressives Anlaufen gelangte. Das Führungstor war überfällig. Denis Huseinbasic bediente mit einem seiner gefährlichen Vertikalpässe Tim Lemperle, der den Ball humorlos unter den Querbalken drosch (11.).

Nur drei Minuten später legten die von Timo Hübers als Kapitän angeführten Geißböcke zum 2:0 nach. Diesmal war es Adamyan, der Lemperle mit einem Steilpass auf die Reise schickte. Der Sturm-Rückkehrer blieb auch diesmal im Abschluss eiskalt und verwandelte unten links. Mit einem Heber verpasste Lemperle sogar einen Hattrick (27.). Downs (29., 30.) und Rasmus Carstensen (38.) ließen weitere beste Möglichkeiten ungenutzt. Das sollte sich rächen, zumal die Kölner nach einer halben Stunde in der Intensität ihres Vortrages nachließen. Ben Cabango verkürzte nach einer Ecke aus dem Nichts per Kopfball (41.).

Die zweite Halbzeit war auf einem anderen Level. Daran sieht man: Wenn nicht alle gemeinsam in dem Modus drin sind, werden wir schnell über den Flügel weggespielt.
Gerhard Struber

Zur Pause nahm Gerhard Struber mit Ausnahme von Innenverteidiger Pauli alle Spieler aus der ersten Elf vom Feld. Folge war ein deutlicher Leistungsabfall. Verbunden mit der Erkenntnis, dass die derzeitige B-Formation, die schon gegen Viktoria Köln (3:3) nicht überzeugen konnte, den Anforderungen von Strubers Pressingsystem bislang nur bedingt folgen kann. Aus einer rasanten ersten Halbzeit entwickelte sich eine zähe zweite, in der Florian Dietz aus aussichtsreicher Position vertändelte (54.). Danach herrschte auf beiden Seiten Leerlauf, ehe Steffen Tigges (73.) und Dietz (79.) in der Schlussphase die Entscheidung verpassten.

„Die zweite Halbzeit war auf einem anderen Level. Daran sieht man: Wenn nicht alle gemeinsam in dem Modus drin sind, werden wir schnell über den Flügel weggespielt. Das ist richtig gutes Videomaterial für die Burschen“, sagte Struber, dessen Mannschaft am Samstag (16 Uhr) in Sankt Veith an der Glan die Generalprobe gegen den italienischen Erstligisten Udinese Calcio bestreitet.

1. FC Köln: Schwäbe (46. Pentke); Carstensen (46. Smajic), Hübers (46. Heintz), Pauli, Pacarada (32. Wäschenbach); Martel (46. Christensen); Ljubicic (46. Schmid), Adamyan (46. Potocnik), Huseinbasic (46. Olesen); Lemperle (46. Dietz), Downs (46. Tigges). – Tore: 1:0 Lemperle (11.), 2:0 Lemperle (14.), 2:1 Cabango (41.).