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1. FC Köln empfängt Preußen MünsterStruber stellt Rückkehr zu Torjägerduo in Aussicht

Lesezeit 4 Minuten

Vieles spricht dafür, dass die beiden besten FC-Torschützen Damion Downs (l.) und Tim Lemperle gegen Preußen Münster erstmals wieder von Beginn an ein Sturmduo bilden.

Nach zwei sieglosen Spielen in Folge zählt für den 1. FC Köln im Kampf um den Aufstieg am Ostersonntag gegen Preußen Münster nur ein Sieg. Dabei könnte das Torjägerduo aus der Hinrunde helfen.

Es ist schon eine ganze Weile her, dass Gerhard Struber seine beiden besten Stürmer gleichzeitig von der Leine gelassen hat. Ein halbes Jahr ist mittlerweile vergangen, seitdem der Trainer des 1. FC Köln Tim Lemperle und Damion Downs letztmals gemeinsam in die Startelf berufen hat. Das 1:5-Debakel im Oktober bei Darmstadt 98 und die daraus resultierende Umstellung auf ein defensiveres System riss das bis dato als gesetzt geltende Sturmduo des Fußball-Zweitligisten auseinander. Eine Wiederzusammenführung scheiterte später an der jeweiligen Verfügbarkeit. Erst fiel Lemperle wegen einer Muskelverletzung länger aus, dann erwischte es Downs in Form eines Handbruchs.

Inzwischen sind beide Angreifer in Vollbesitz ihrer Kräfte, weshalb sie im Heimspiel am Ostersonntag (13.30 Uhr, Sky) im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion gegen Abstiegskandidat Preußen Münster erstmals wieder von Beginn an gemeinsam auf Torejagd gehen könnten. „Eine Überlegung ist es natürlich“, bestätigte Gerhard Struber, ohne sich am Freitag allzu zu sehr in die Aufstellungskarten schauen zu lassen: „Wir wollen Unterschiedlichkeit auf dem Platz haben. Dass Damion und Tim sich gut ergänzen, haben wir schon in vielen Spielen gesehen. Wir werden kurzfristig eine Entscheidung treffen.“

Unsere Spielidee, durch sehr dynamisches Pressen gemeinsam auf Balleroberungen aus zu sein, ist für Imad Rondic ein Stück weit Neuland.
Gerhard Struber, FC-Trainer

Für eine Rückkehr zum Sturmduo Lemperle/Downs, das zusammen auf 17 Saisontore kommt, spricht nicht zuletzt der indisponierte Auftritt von Imad Rondic beim jüngsten 1:1 bei Greuther Fürth. Der Winterzugang wurde in Franken bereits zur Pause ausgewechselt und nährte damit die Zweifel, im Aufstiegskampf die erhoffte Verstärkung zu sein. „Unsere Spielidee, durch sehr dynamisches Pressen gemeinsam auf Balleroberungen aus zu sein, ist für Imad Rondic ein Stück weit Neuland. Wir müssen ihn da reinentwickeln. In diesem Prozess stecken wir gerade“, erklärte Gerhard Struber, warum der erst am letzten Tag des Winter-Transferfensters unter Vertrag genommene Bosnier noch Zeit zur Anpassung benötigt. Zeit, die die Geißböcke für die Erreichung ihrer Ziele aber keine haben.

Immerhin sieht Gerhard Struber auch ein paar Hoffnungsschimmer bei Imad Rondic, der bislang nur beim 2:1-Sieg beim SC Paderborn getroffen hat. „Das Positive bei Imad ist, dass er immer wieder zu vielen Chancen kommt und ein gutes Näschen beweist für eine gute Position in der Box. Er wird auch in den nächsten Spielen immer wieder die Möglichkeit bekommen, das unter Beweis zu stellen“, kündigte der FC-Trainer an, Rondic weiter den Rücken zu stärken. Struber räumte allerdings ebenso ein: „Natürlich würden wir uns wünschen, dass Imad ins Toreschießen kommt. Das braucht ein Stück weit Zeit. Daran arbeiten wir gemeinsam. Dass Imad vor dem Tor nicht immer die Ruhe hat, die man von ihm aus der Vergangenheit gewohnt ist, ist der Preis für unser dynamischeres und schnelleres Spiel.“

Wir müssen die volle Überzeugung haben, diesem Gegner von Beginn an den Schneid abzukaufen und klar den Takt und den Rhythmus vorgeben.
Gerhard Struber

Auch in der Defensive wird es wohl zu personellen Veränderungen kommen. Timo Hübers ist nach drei Spielen Pause infolge einer Magenerkrankung zurück. „Da spricht nichts gegen viel Einsatzzeit“, sagte Gerhard Struber über seinen Kapitän. Zudem hat Dominique Heintz seine Rückenprobleme überwunden, aufgrund derer er in Fürth kurzfristig ersetzt werden musste. Ein Fragezeichen steht lediglich hinter Denis Huseinbasic (leichte Zerrung). „Wir haben wieder gute Verfügbarkeit für die Spieltage und sind flexibler. Wir werden uns Gedanken machen, denn es gibt uns mehr Variabilität“, freute sich Struber bei einem Blick auf die verbesserte Personallage.

Sie könnte dazu führen, dass Allrounder Eric Martel aus der Dreierkette ins defensive Mittelfeld zurückkehrt. „Eric hat schon auf beiden Positionen unter Beweis gestellt, wie wichtig er für uns ist“, lobte Struber den U21-Nationalspieler. „Eric hat Stärken in der Endverteidigung, im Spielaufbau, mit seiner robusten Gangart auf der Sechs abzuräumen und ein Spiel strategisch zu lesen. Er ist für uns ein wertvoller Spieler, dem wir auf beiden Positionen sehr viel zutrauen.“

1. FC Köln: Trainer Gerhard Struber fordert mehr Mut von seinem Team

Nach nur einem Punkt aus den jüngsten beiden Spielen stehen die Kölner gegen den auf Platz 16 abgerutschten Aufsteiger aus Münster unter Zugzwang. „Wir müssen die volle Überzeugung haben, diesem Gegner von Beginn an den Schneid abzukaufen und klar den Takt und den Rhythmus vorgeben. Das ist unser Anspruch“, fordert Gerhard Struber wieder mehr Mut von seiner Mannschaft.

Der FC-Trainer warnt aber ebenso: „Die Liga ist stark und jeder einzelne Gegner muss extrem ernst genommen werden. Man kann es sich nicht im Ansatz leisten, nur weil ein Gegner aus hinteren Regionen zu Gast ist, ihn auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Dennoch zählt für den Tabellenzweiten am Sonntag natürlich nur ein Sieg: „Es ist eine wichtige und interessante Phase. Jetzt kommt Münster und es gilt, ein gutes Rezept zu finden, gegen so einen Gegner zu Hause drei Punkte einzufahren. Das ist das klare Ziel“, unterstrich Struber.

Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: Schwäbe; Pauli, Hübers, Heintz; Thielmann, Ljubicic, Martel, Pacarada; Waldschmidt; Downs, Lemperle. – Preußen Münster: Schenk; Schad, Scherder, Mrowca, Kirkeskov; Bazzoli, Hendrix; Mees, Kinsombi, Lorenz; Fridjonsson. – SR.: Bauer (Mainz).