Timo Hübers hat als Profi-Fußballer für Hannover 96 und den 1. FC Köln gespielt. Am Sonntag kommt es in der 2. Bundesliga zum Duell der beiden Clubs.
1. FC KölnDer Kapitän Timo Hübers feiert in Hannover Premiere

Timo Hübers am Ball
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Für einen Fußball-Profi kann es auch im fortgeschrittenen Alter von 28 Jahren noch Premieren geben. Timo Hübers ist in der Jugend von Hannover 96 groß geworden und hat nach einem einjährigen Intermezzo in der U21 des 1. FC Köln (2015/16) auch sein Profi-Debüt bei den Niedersachsen gegeben. Zu Gast war der FC-Kapitän allerdings noch nicht bei „seinen“ 96ern, obwohl er schon seit 2021 wieder das Geißbock-Trikot trägt.
Es wird also ein besonderes Spiel für Hübers werden, wenn die Kölner am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) als Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga in Hannover anzutreten haben. „Ich freue mich echt drauf und habe viele Ticket-Anfragen bekommen“, sagte der FC-Abwehrchef am Mittwoch nach dem Training und sprach über...
...seine aktuellen Kontakte nach Hannover: Es wird das erste Mal sein, dass ich mich auch in der Gastkabine umziehe. Wobei, während Corona musste ich mich da schon mal umgezogen (Hübers war der erste deutsche Profi-Fußballer mit Corona). Ich kenne noch viele Menschen, die im Verein arbeiten. In der Mannschaft selber gab es aber eine große Fluktuation. Da sind es nur noch zwei Spieler, die ich kenne. Es wird sicher ein tolles Spiel, das ausverkauft ist und zu dem 15.000 FC-Fans mitfahren. Das wird cool.
...die Verbundenheit zu seinem Jugendclub: Mein erster Blick nach einem Spieltag geht immer der Frage nach, was Hannover gemacht hat. Mein Herz schlägt auch noch für 96, weil ich dort eine richtig gute Zeit hatte, sowohl sportlich als auch privat. Ich hätte mir gewünscht, dass sie in der Tabelle einen Tick weiter oben mitmischen.
...den Fakt, dass mehr als 15.000 Kölner am Sonntag in der Heinz von Heiden Arena mit dabei sind: Ich glaube, das wird ein richtig cooler Support. Auf der anderen Seite steht mit Hannover auch ein Traditionsverein, der wie der FC über eine starke Fanbase verfügt. Deswegen denke ich, dass es sehr stimmungsvoll und energiegeladen auf den Rängen wird. Und hoffentlich auch auf dem Platz.
Die Ausgangslage ist super, aber geschafft ist es noch nicht.
...die große Aufstiegschance des FC bei fünf Punkten Vorsprung auf Platz drei und nur noch vier Spieltagen: Es klingt irgendwie stumpf und wahrscheinlich sagen auch alle das Gleiche. Am Sonntag haben wir die nächste Gelegenheit, um mit einem Sieg in Hannover wieder ein Stück näher dranzukommen. Wir wollen die letzten Schritte jetzt auch noch gehen. Die Ausgangslage ist super, aber geschafft ist es noch nicht.
... die Flexibilität, mit Dreier- oder Viererkette spielen zu können: Die Viererkette hat gegen Münster gut gepasst. Es geht es darum, sich auf den Gegner einzustellen, gleichzeitig aber auch uns selber zu stärken. Was wir in Hannover spielen, das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Fakt ist, dass wir, gegen Münster ein ausbalanciertes Spiel mit Viererkette bestritten haben.
...seine persönliche Präferenz zwischen Dreier- und Viererkette: Ich habe den Großteil meiner Karriere in der Viererkette gespielt, sowohl links als auch rechts. Das System kommt meinen Stärken einen Tick mehr gelegen. Ich habe mehr Spiele in der Viererkette gemacht und da mehr Routine. Am Ende geht es aber vor allem darum, was der Mannschaft am besten tut. Ich versuche, meine Stärken bestmöglich einzubringen. Persönliche Befindlichkeiten spielen dabei eine untergeordnete Rolle.
...die Vermutung, dass sich der FC in der Rückrunde mit der Dreierkette nicht mehr so wohlgefühlt hat, wie nach der Umstellung in der Hinrunde: Zu Saisonbeginn war unser Spiel sehr wild, vielleicht sogar zu aktiv, sodass uns zu dem Zeitpunkt eine etwas abwartender, passivere Rolle ganz gutgetan hat. Genauso hatte man jetzt ein bisschen das Gefühl, dass wir auf dem Platz teilweise in Passivität verfallen und wieder ein bisschen aktiver das Spiel gestalten müssen. Das geht mit einer Viererkette oft besser, weil es einen zusätzlichen Spieler vorne beim Anlaufen gibt und die Wege nach vorne kürzer werden. Ich glaube deswegen, dass die Umstellung jetzt genauso wichtig war wie die nach dem Paderborn-Spiel in der Hinrunde. Es geht dabei wieder um Balance: Wie aktiv, wie mutig oder wie abwartend es ein Spielverlauf auch braucht, müssen wir flexibel sein, um jederzeit zwischen den Systemen wechseln zu können.
...seine fünf Saisontreffer, von denen allerdings zwei (in Karlsruhe und gegen Münster) ein Eigentor waren: Wenn ich mir die beiden Eigentore anschaute, würde ich es beide Male genauso wieder verteidigen. Deswegen habe ich mir das gar nicht zu Herzen genommen. Das Ding gegen Münster war am Ende ja auch nicht entscheidend, weil wir zum Glück noch vor der Pause das 2:1 gemacht haben.