Der 1. FC Köln spielt zum Abschluss der Hinrunde in der 2. Fußball-Bundesliga am Sonntag auf dem berüchtigten Betzenberg.
1. FC Köln„Botschaft für das nächste Spiel“ – bei Sieg in Kaiserslautern winkt die Herbstmeisterschaft
Der 1. FC Köln hat es sich angewöhnt, seine Ziele im Hier und Jetzt zu formulieren. Der 3:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg und die Unbeständigkeit der Konkurrenten hat das Team von Trainer Gerhard Struber vor der letzten Hinrunden-Aufgabe am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) beim 1. FC Kaiserslautern mit Tabellenrang zwei auf einen direkten Aufstiegsplatz klettern lassen und die Möglichkeit für die Geißböcke aufgetan, die Herbstmeisterschaft zu gewinnen.
Eine „schöne Momentaufnahme“ wäre Platz eins nach 17 von 34 Spielen für Routinier Mark Uth und auch Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller taten am Freitag alles dafür, um möglichst viel Druck von der Mannschaft zu nehmen, die sich im Jahr 2024 mental nicht immer von ihrer stabilsten Seite gezeigt hat und immer noch einen Bundesliga-Abstieg mit sich herumträgt. „Wir möchten natürlich eine bestmögliche Saison spielen, aber entscheidend ist momentan, dass die Liga so eng ist, dass wir mit drei Punkten weniger Neunter anstatt Zweiter wären“, mahnte Keller.
Der 46-Jährige erklärte gleich hinterher, worauf es kurz vor Weihnachten und auch zu Beginn des neuen Jahres mit den Duellen gegen den Hamburger SV und Elversberg für den FC in erster Linie ankommt: „Wir tun gut daran, wenn wir unsere Gedanken nicht darauf lenken, was im Mai vielleicht und hoffentlich sein könnte. So platt es auch klingen mag, uns tut es gut, von Spiel zu Spiel zu denken.“
Denn das „eine Spiel gebe der Mannschaft eine Botschaft für nächste Spiel mit“. Der Partie auf dem Betzenberg kommt nach Kellers Aussage also eine besondere Bedeutung zu. Die Botschaft des Auftritts am Sonntag wirkt über Weihnachten und den Jahreswechsel hinweg ins Wintertrainingslager in Spanien hinein und dann auch noch bis zum ersten Rückrundenspiel am 18. Januar beim HSV.
Es wäre sicher nicht das Ungünstigste, wenn der FC als „Winterkönig“, wie Gerhard Struber die Herbstmeisterschaft nennt, in die vierwöchige Pause geht. „Es geht nicht darum, große Dinge raus zu posaunen, sondern Woche für Woche an den nächsten Schritt zu denken und jedes Spiel sauber in den Fokus zu bekommen. Für uns liegt eine große Gefahr darin, zu weit nach vorne zu schauen“, sagte der FC-Coach.
Das erste Mal für Gerhard Struber
So wenig wie der Titel des Winterkönigs interessiert den Österreicher auch die Serie von mittlerweile acht ungeschlagenen Pflichtspielen: „Es ist schön, wenn wir die Euphorie und das Vertrauen in unseren Stil und unsere Stärken mitnehmen können. Am Ende des Tages ist das aber alles Vergangenheit und jedes Spiel schreibt nun mal seine eigene Geschichte.“
Für Struber ist es der erste Auftritt auf dem berüchtigten Betzenberg, wo die Kölner ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Trainer Markus Anfang feiern und zuletzt am 23. Oktober 2023 durch ein 2:3 in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausschieden. Damals noch als Bundesligist und mit Trainer Steffen Baumgart. „Ich habe schon viel darüber gehört. Es wird eine herausfordernde Atmosphäre, von der wir uns nicht in den Bann ziehen lassen dürfen. Es wird zum Abschluss des Jahres eine richtige Prüfung, bei der wir unter Beweis stellen wollen, wie gut wir sein können.“
Julian Pauli ist wieder voll fit
Dem 47-Jährigen fehlen neben Torjäger Tim Lemperle (Muskelfaserriss) mit Marvin Obuz (Wunde am Knöchel) und Florian Dietz (Gehirnerschütterung) zwei eitere Offensivkräfte. Dafür steht Julian Pauli nach seiner im DFB-Pokal gegen Hertha BSC Berlin erlittenen Kopfverletzung wieder uneingeschränkt zur Verfügung.
Es ist davon auszugehen, dass der 19-Jährige gleich wieder von Beginn an spielt und die rechte Seite der Kölner Dreierkette besetzt. Kapitän Timo Hübers müsste dann auf die linke Seite wechseln und dort den gelbgesperrten Dominique Heintz ersetzen. Ansonsten sind im Vergleich zum 3:1 gegen Nürnberg keine Veränderungen in der FC-Startelf zu erwarten.
Voraussichtliche Aufstellungen:
1. FC Kaiserslautern: Krahl; Elvedi, Sirch, Heuer; Ronstadt, Aremu, Kaloc, Kleinhansl, Yokota, Hanslik; Mause. – 1. FC Köln: Schwäbe; Pauli, Martel, Hübers; Thielmann, Ljubicic, Huseinbasic, Pacarada; Kainz; Maina, Downs.