Für Sebastian Andersson reicht es gegen Mainz noch nicht zu einem Kaderplatz. Sargis Adamyan könnte indessen im Kader stehen.
1. FC KölnBaumgart setzt gegen Mainz auf Davie Selke – Andersson noch nicht dabei
Wenn eine Fußballmannschaft sich mit dem Toreschießen so schwertut, wie der 1. FC Köln in der Rückrunde der Bundesliga-Saison 2022/23, ist der erste Reflex der Öffentlichkeit, mit dem Finger auf die Stürmer zu zeigen. Hätte Winter-Neuzugang Davie Selke beim 1:6 in Dortmund nicht Ergebniskosmetik betrieben, würde bei den Kölner Angreifern für die Spieltage 17 bis 27 die Null noch stehen. In der gesamten Saison gehen acht der 36 FC-Treffer auf das Konto der vordersten Linie. Das alles immer vor dem Hintergrund, dass die von Steffen Baumgart und seinem Trainerteam präferierte Spielidee darauf angelegt ist, möglichst offensiv zu agieren und viele Tore zu erzielen.
Sargis Adamyan war vor der Saison die Neuverpflichtung im Team der Geißböcke, auf der aufgrund seiner Erfahrung die Hoffnungen im Angriff ruhten. Baumgart kannte den armenischen Nationalspieler noch aus Rostocker Zeiten und wollte ihn unbedingt haben. Auch, weil Adamyan in Hoffenheim durchaus überzeugen konnte hatte und vor seinem Wechsel zum FC als Leihspieler den FC Brügge in Belgien mit zum Meistertitel führte. Dass die sportliche Leitung der Kölner um Geschäftsführer Christian Keller Adamyan aus Hoffenheim loseiste und ihn mit einem Vierjahresvertrag ausstattete, lässt darauf schließen, wie groß das Vertrauen in den bereits 29-Jährigen war. Dieses Vertrauen konnte der Sommer-Königstransfer bislang aber nicht zurückgeben.
Ein Bundesligator und drei Vorlagen stehen nach 22 Einsätzen für Adamyan zu Buche. Nur vier Mal stand er in Baumgarts Startelf. Zuletzt beim 1:6 in Dortmund und dann war auch die Geduld des FC-Cheftrainers am Ende. Baumgart setzte Adamyan im Derby zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach ebenso auf die Tribüne wie am vergangenen Wochenende beim 3:1-Erfolg in Augsburg. Es hätte nicht verwundert, wenn Adamyan auch am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 nicht einmal auf der Ersatzbank hätte Platz nehmen dürfen.
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Kaderplatz für das Mainz-Spiel in Aussicht gestellt
Genau dort wird er aber zu finden sein, denn offensichtlich hat ihm die Verbannung auf die Tribüne die Augen so geöffnet, dass er etwas verändern konnte. „Sargis hat eine sehr gute Reaktion gezeigt. Er hat sich nicht hängen lassen, hat die Situation so angenommen, wie sie war“, lobte Steffen Baumgart und stellte mehr als nur einen Kaderplatz für das Mainz-Spiel in Aussicht: „Sargis ist nicht nur eine Option für den Kader, er kann auch ins Spiel kommen. Von Anfang an wird er nicht spielen, alles andere halte ich offen.“
Adamyan hat die Unzufriedenheit über seinen bisherigen Aufenthalt in Köln in positive Energie umsetzen können: „Ich sehe ihm natürlich an, dass er nicht glücklich ist. Das ist auch das, was ich erwarte. Wenn er in solch einer Situation glücklich ist, wäre das aus meiner Sicht ja noch schlimmer“, erklärte Baumgart und baute Adamyan weiter auf: „Seitdem ich ihn aus dem Kader gestrichen habe, sind die Trainingsleistungen so, wie ich sie mir vorstelle. Was er im Moment zeigt, ist das, was ich von ihm über einen längeren Zeitraum schon erwartet hatte.“
Gegen die Mainzer setzt Baumgart im ausverkauften Rheinenergiestadion wie in Augsburg auf Davie Selke im Sturmzentrum. Noch kein Thema ist eine Kader-Rückkehr von Sebastian Andersson: „Es ist in Aussicht gestellt, dass Seb eines der letzten Saisonspiele macht. Wir sehen ihn sehr gut im Training und sind bei ihm immer noch 14 Tage vor der Zeit. Für den Mainz-Kader spielt er keine Rolle, aber ab nächster Woche kann das anders aussehen“, erklärte Steffen Baumgart.
Voraussichtliche Aufstellungen: 1. FC Köln: Schwäbe; Schmitz, Hübers, Chabot, Hector; Ljubicic, Martel; Schindler, Kainz; Maina, Selke. – 1. FSV Mainz 05: Zentner; Fernandes, Bell, Hanche-Olsen; Widmer, Barreiro, Kohr, Caci; Onisiwo, Lee; Ajorque. – SR.: Cortus (Röthenbach a.d.Pegnitz).