Der 1. FC Köln hat durch einen 1:0-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern die Herbstmeisterschaft in der 2. Fußball-Bundesliga gewonnen.
1:0 in Kaiserslautern1. FC Köln krönt sich auf dem Betzenberg zum Winterkönig
Der 1. FC Köln grüßt in der Winterpause von ganz oben. Das Team von Cheftrainer Gerhard Struber krönte sich am Sonntag durch einen verdienten 1:0 (1:0)-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg zum Winterkönig der 2. Fußball-Bundesliga. Dejan Lubicic machte mit seinem Siegtor den vierten 1:0-Auswärtssieg der Geißböcke in Serie perfekt. Der FC ist damit seit neun Pflichtspielen ungeschlagen und geht mit breiter Brust in die knapp vierwöchige Pause.
„Es war am Ende einmal mehr eine stabile Leistung, was unsere Defensive angeht und dass wir effizient sind, beweisen wir jetzt schon seit längerem. Wir sind immer gut für das eine entscheidende Tor, das uns am Ende die drei Punkte einbringt“, analysierte Struber den sechsten zu Null-Sieg in den jüngsten neun Partien.
Mit Leart Pacarada in der Dreierkette
Der 47-jährige Österreicher veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen Nürnberg auf einer Position und sorgte dabei für eine Überraschung. Max Finkgräfe spielte für den gelbgesperrten Pfälzer Dominique Heintz, aber nicht als linkes Glied der Dreierkette, sondern als linker Schienenspieler.
Weil der am Freitag noch als einsatzfähig vermeldete Julian Pauli aufgrund seiner Gehirnerschütterung doch nicht im Kader stand, rückte Leart Pacarada links in die Dreierkette. Eine durchaus gewagte Entscheidung des Kölners Trainers, der in der berüchtigten Atmosphäre vor knapp 50.000 Zuschauern auf dem Betzenberg mit Pacarada auf die spielerische Variante setzte.
Die Kölner setzten gegen den Offensivfußball ihres Ex-Trainers Markus Anfang von Beginn an auf schnelle Umschalter und kamen mit dieser Taktik gut ins Spiel. Linton Maina prüfte schon in der ersten Minute Julian Krahl im Lauterer Tor und hätte kurz danach von links abschließen müssen, anstatt in die Mitte zu flanken (2.).
Maina war auch an der bis dahin größten FC-Chance beteiligt. Nachdem sich der FC-Angreifer im Strafraum festgelaufen hatte, lag der Ball zwölf Meter vor dem Tor für Max Finkgräfe einschussbereit. Dem Youngster fehlte aber die Ruhe und sein Abschluss rauschte über die Latte (13.).
Freistoßvariante führt zum 1:0-Siegtreffer
Bei den Roten Teufeln kristallisierte sich schnell Daisuke Yokota als ständiger Unruheherd heraus. Der vom belgischen Erstligisten KAA Gent ausgeliehene Japaner war Ausgangspunkt der ersten beiden FCK-Möglichkeiten. Zuerst vernaschte er Pacarada und brachte Erik Wegesser in Position, dessen Schuss neben das Tor flog (12.). Dann fand Yokota per Heber Jan Gyamerah im Strafraum, der den Ball aber nur auf das Tordach legte (15.).
Das war es dann auch in der ersten Halbzeit für Kaiserslautern in der Offensive. Der FC hatte mehr Struktur und mehr Zug zum Tor. Damion Downs scheiterte noch an Krahl (30.), doch dann fiel die verdiente Führung. Eine Freistoßvariante brachte über Florian Kainz Maina am rechten Flügel in Position. Dessen Flanke drückte Dejan Ljubicic am entfernten Fünfer technisch anspruchsvoll aus spitzem Winkel per Kopf zum 0:1 über die Linie (33.). „Die Variante haben wir am Samstag noch einstudiert. Da hat sich mein Assistent Thomas Hickersberger etwas Cooles einfallen lassen. Ich freue mich sehr für ihn und das Team, dass es geklappt hat“, sagte Gerhard Struber.
Dejan Ljubicic schrammt knapp am Platzverweis vorbei
Der Kölner Torschütze hatte danach allerdings Glück, dass er nicht vorzeitig in die Kabine musste. Der Österreicher sah für ein Foul an Gyamerah zurecht Gelb und hätte sich zwei Minuten später nach der nächsten Attacke gegen den Lauterer nicht über einen Platzverweis beschweren können (42.). Weil Schiedsrichter Wolfgang Haslberger es gut mit den Geißböcken meinte, gingen sie mit Ljubicic und der 1:0-Führung in die Pause.
Der 27-Jährige kam aus Sicherheitsgründen nicht wieder mit aus der Kabine und wurde durch Luca Waldschmidt ersetzt. Eine Schwächung für die Kölner Offensive, denn Waldschmidt konnte zunächst keine Akzente setzen.
Die Kölner konzentrierten sich mit der Führung im Rücken auch zunehmend auf ihre Abwehrarbeit und ließen erst mal nichts anbrennen. Das änderte sich erst, als Keeper Marvin Schwäbe den durchgebrochenen Ex-Kölner Jannik Mause bremsen musste (58.) und der ausverkaufte Betzenberg erwachte.
Schwäbe war nun gefragt und hielt die Null gegen Jannis Heuer (61.) und zweimal gegen den eingewechselten Aaron Opoku fest (67./82.). Auf der anderen Seite hätte der emsige Linton Maina die Partie entscheiden können, fand aber jeweils in Torhüter Julian Krahl seinen Meister (77./78.). In der Nachspielzeit blieb auch Luca Waldschmidt aus sechs Metern das erlösende 2:0 verwehrt (90.+5).
So mussten die Geißböcke bis zum Schluss zittern, ehe der vierte 1:0-Auswärtserfolg hintereinander feststand. Ein neuer Clubrekord, mit dem sich der FC auf dem Betzenberg als Winterkönig schmücken durfte.
„Wenn wir mal in den Rückspiegel schauen, standen wir vor zwei Monaten in einem heftigen Gewitter. Jetzt scheint zumindest für die Winterpause die Sonne. Es gilt, im neuen Jahr da weiterzumachen, wo wir heute in Kaiserslautern aufgehört haben“, erinnerte FC-Kapitän Timo Hübers zum Schluss der Zweitliga-Hinrunde 2024/25 noch einmal an Platz zwölf Ende Oktober.
Statistik:
1. FC Kaiserslautern: Krahl; Elvedi, Sirch, Heuer; Gyamerah (79. Ritter), Aremu (63. Raschl), Tomiak, Wekesser; Yokota, Hanslik; Mause (63. Opoku). – 1. FC Köln: Schwäbe; Hübers, Martel, Pacarada; Thielmann, Ljubicic (46. Waldschmidt), Huseinbasic, Finkgräfe (85. Bakatukanda); Kainz (89. Uth); Downs (74. Tigges), Maina. – SR.: Haslberger (St. Wolfgang). - Zuschauer: 49.327 (ausverkauft). – Tor: 0:1 Ljubicic (33.). – Gelbe Karten: Heuer; Ljubicic, Schwäbe, Maina.