1. FC Köln verliert 1:3Bayer 04 Leverkusen revanchiert sich fürs Hinspiel
Leverkusen – Die sportliche Situation ähnlich misslich, die Veränderungen des Trainers genauso umfassend, das Resultat aber ein anderes. Nach dem 2:0-Sensationscoup im Hinspiel blieb dem 1. FC Köln eine Wiederholung im Rückspiel ebenso verwehrt wie der vorzeitige Klassenerhalt. Nach dem verdienten 1:3 (0:2) im Derby bei Bayer 04 Leverkusen braucht der Aufsteiger nach dem Düsseldorfer Remis in Leipzig rechnerisch noch immer einen Zähler. Die Leverkusener verteidigten dagegen Platz vier vor Borussia Mönchengladbach und bleiben auf Kurs Champions League.
Markus Gisdol hatte sich nach sieben sieglosen Geisterspielen in Folge dazu entschieden, sein System zu ändern und dafür kräftig die Rotationsmaschine anzuwerfen. Mit Kapitän Jonas Hector, Mark Uth, Florian Kainz und Benno Schmitz setzte der FC-Trainer vier Spieler aus der Startelf beim enttäuschenden 1:2 gegen Union Berlin auf die Bank und ersetzte sie durch Noah Katterbach, Elvis Rexhbecaj, Jan Thielmann und Anthony Modeste, Die Nominierung des Franzosen bedeutete, dass Gisdol es gegen die Dreierkette von Bayer mit einer Doppelspitze versuchen wollte. Zum ersten Mal seit dem 1:1 Ende November gegen Augsburg, als Modeste neben Simon Terodde auflief. Bei der Werkself blieb der vom FC losgeeiste Jungstar Florian Wirtz auf der Bank, dafür feierte Kevin Volland nach Verletzung sein Startelfdebüt.
Bender schlägt früh zu
Die Leverkusener ließen im mit Anpfiff einsetzenden strömenden Regen keine Zweifel aufkommen, dass sie gewillt waren, die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen. Ehe sich die Kölner sortieren konnten, hatte Bayer Ecke um Ecke gesammelt und der 20-jährige Moussa Diaby erste Kostproben seines außergewöhnlichen Talents gegeben. Zum Leidweisen von Noah Katterbach, Dem 19-Jährigen FC-Linkverteidiger dürfte von Diabys Vorstellungen noch etwas schwindlig gewesen sein, als er sich beim fünften Leverkusener Eckstoß falsch postierte. Als Modeste auch noch ein Luftloch schlug, war deshalb Sven Bender zur Stelle und verlängerte gekonnt ins lange Eck (7.), Der Vizemeister der Anfangsviertelstunde hatte wieder zugeschlagen und sein 13. Tor in den ersten 15. Minuten eines Spiels erzählt. Nur Meister Bayern München ist in dieser Saison mit 16 Treffern noch besser.
Die Einstellung und Laufbereitschaft der Geißböcke passte diesmal aber und damit auch zu einem rheinischen Derby. So fand der konsequent anlaufende FC vor allem über den hart arbeitenden Jhon Cordoba ins Spiel. Torgefahr entwickelten die Gäste aufgrund zu vieler Ungenauigkeiten im letzten Drittel aber trotz Doppelspitze keine. Im Gegensatz zu Bayer: Kai Havertz rutsche bei seinem ersten Versuch noch weg (38.), dann aber erhöhte der Ausnahmefußballer nach einem sauberen Angriff über links eiskalt auf 2:0 (39.). Sobald der Champions League-Aspirant schnell kombinierte, schwamm die Kölner Defensive nicht nur wegen des seifigen Untergrunds. Weil Volland nur den Außenpfosten traf (42.), blieb es zur Pause aber beim 2:0 für Bayer.
Die Pause gab dem FC dann neuen Mut. Jan Thielmann zielte aus 20 Metern knapp vorbei (53.) und Jhon Cordoba hätte nach einer Flanke von Sebastiaan Bornauw per Kopf das 1:2 erzielen müssen (56.). Also trat Bornauw selber an und verkürzte nach einer Rexhbecaj Ecke mit perfektem Kopfball-Timing (59.).
Leverkusen reagierte auf den Anschluss aberruhig und mit viel Ballbesitz (68 Prozent insgesamt). Das hatte zur Folge, dass der FC zu keiner weiteren Chance kam. Als Kai Havertz dann den überragenden Moussa Diaby rechts auf die Reise schickte, waren alle noch verteidigenden Kölner inklusive Timo Horn chancenlos und das Derby entschieden (83.).
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Leverkusen: Hradecky; Dragovic, S. Bender (32. Tah), Tapsoba, Wendell; Aranguiz (5. Demirbay), Baumgartlinger; Diaby, Bailey (64. Wirtz), Havertz (85. Amiri); Volland (64. Paulinho). - 1. FC Köln: Horn: Ehzibue, Bornauw, Czichos (56. Leistner), Katterbach; Rexhbecaj (79. Kainz), Skhiri (56. Höger); Thielmann (79. Uth), Drexler; Modeste, Cordoba. – SR.: Jablonski (Bremen). – Tore: 1:0 S. Bender (7.), 2:0 Havertz (39.), 2:1 Bournauw (59.) . – Gelbe Karten: Aranguiz, Dragovic; Czichos, Leistner.