Die Polizei im Kreis Euskirchen hat ein neues Fahrzeug. Es ist speziell auf die Bedürfnisse von Brandermittler zugeschnitten. Die haben sich eine besondere Aufteilung gewünscht.
BrandursachenFahrzeug mit viel Technik hilft Polizei im Kreis Euskirchen bei Ermittlungen
„Wir sind sehr akribisch. Wir fahren praktisch zu jedem Brand raus und schauen uns die Lage im Nachgang an“, sagte Jessica Scheer-Thielen. Sie ist Kriminalhauptkommissarin und bei der Euskirchener Polizei vor allem als Brandermittlerin tätig. Und da gebe es einiges zu tun, berichtet Ulrich Linden, Leiter der Direktion Kriminalität: „Auch wenn die Statistiken rückläufig sind.“
Er sei „sehr beeindruckt von der Arbeit der Kollegen“, berichtete Linden bei der Vorstellung des neuen Brandmobils der Polizei in Euskirchen. Das Fahrzeug komme kreisweit zum Einsatz und die Bezeichnung Brandmobil sei eher liebevoll gemeint. Offiziell heißt das Fahrzeug nämlich „Sonderkraftwagen für Brandermittlung“.
Erster Einsatz des Brandmobils der Euskirchener Polizei in Zülpich
Das Brandmobil ist neu im Fuhrpark der Polizeibehörde und hatte seinen ersten Einsatz bei einem Feuer am 21. November in Zülpich. Etwa 105.000 Euro hat das Fahrzeug nach Angaben der Euskirchener Polizei gekostet. Es ist genau nach den Bedürfnissen der Brandermittler ausgestattet und eingerichtet. „Kollegen aus anderen Dienststellen sind in die Konzeption einbezogen worden. Das ist natürlich hilfreich“, sagt Scheer-Thielen.
Und was zeichnet den neuen Sonderkraftwagen für Brandermittlung aus? „Er ist in zwei Zonen unterteilt“, erklärte die Expertin. Im vorderen Teil liegt der Weißbereich. Dort können die Sitze so umgestellt werden, dass Besprechungen geführt und Zeugen vernommen werden können. Der Schwarzbereich liegt im hinteren Teil des Brandmobils. Dort werden Schutzkleidung und Werkzeuge in einem fest verbauten System gelagert.
„Wir müssen wegen des Arbeitsschutzes immer einen weißen Anzug über der Uniform anziehen, wenn wir ermitteln“, erklärte Scheer-Thielen. Auch der findet sich nun in einer der verbauten Schubladen. In den Aufbewahrungsmöglichkeiten befinden sich zudem Materialien wie Schaufel, Besen, Leiter, Sackkarre, Lampen, Schrauben und Nägel. Diese werden oftmals bei der Brandursachenermittlung benötigt, damit die Ermittler den Brandort genau rekonstruieren können. „Wir wühlen im Dreck“, sagt die Brandermittlerin augenzwinkernd.
Damit dieser Dreck auch noch in der Polizeibehörde genutzt werden kann, sind unter anderem kleine, verschließbare Gläser vorhanden. Auch eine Axt gibt es. Für kontaminierte Kleidung der Beamten und Beweisgegenstände gibt ebenfalls genügend Platz im Schwarzbereich des neuen Brandmobils. In extra verschließbaren Beuteln und Schubladen werden diese sicher aufbewahrt.
Messgerät für Euskirchener Polizei, der Brandbeschleuniger erkennt
Technische Neuerungen sind eine Entlüftungsmöglichkeit und separate Stromzufuhr. Diese wird mit zwei autarken Batterien betrieben. Bei der Ursachenforschung wird zudem ein Detektor genutzt, der brandförderliche Stoffe erkennen kann. „PIT“ heiße das Messgerät bei den Beamten, so Scheer-Thielen.
Landrat Markus Ramers zeigte sich vom Fahrzeug begeistert. „Für die Brandbekämpfung bleibt natürlich die Feuerwehr zuständig. Aber im Nachgang müssen teilweise komplexe Fragestellungen beantwortet werden. Dafür sind wir nun bestens ausgestattet“, so der Chef der Kreispolizeibehörde.