AboAbonnieren

Vier ToteErmittlungen dauern nach Brand in Solingen weiter an

Lesezeit 1 Minute
Gerahmte Fotos, Kerzen und Blumen stehen vor einer Baustellenabsperrung auf einer Straße.

Fotos der vierköpfigen Familie, die bei dem Brand ums Leben gekommen ist, standen bei der Mahnwache vor dem ausgebrannten Haus.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mitteilte, gibt es derzeit keine neuen Anhaltspunkte – Sachverständige gehen von Brandstiftung aus.

Zwei Wochen nach dem verheerenden Brand mit vier Toten in einem Solinger Wohnhaus dauern die Ermittlungen an. „Es sind derzeit keine neuen Anhaltspunkte zu vermelden, weder zu einem möglichen Tatverdacht noch zu einem Motiv“, teilte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Montag auf Anfrage mit. Einzelheiten zu den Ermittlungen im laufenden Verfahren könnten nicht genannt werden.

Sachverständige gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus: Im Treppenhaus waren Spuren eines Brandbeschleunigers entdeckt worden. Das hölzerne Treppenhaus eines Altbaus hatte vor zwei Wochen binnen Minuten in Flammen gestanden. Eine aus Bulgarien stammende Familie, die im Dachgeschoss wohnte, hatte sich nicht mehr retten können. Die 28 und 29 Jahre alten Eltern und zwei Mädchen im Alter von drei Jahren sowie wenigen Monaten kamen ums Leben.

Nach Brand in Solingen: Mehrere Hundert Menschen bei Trauermarsch

Mehrere Hundert Menschen hatten bei einem Trauermarsch ihre Anteilnahme bekundet. Die Teilnehmer zogen von der Solinger Innenstadt zu dem ausgebrannten Haus und riefen „Aufklärung“. Ein vorläufig festgenommener Mann war wieder auf freien Fuß gekommen, nachdem sein Alibi überprüft und bestätigt worden war.

Im Mai 1993 waren bei einem nächtlichen Brandanschlag in Solingen fünf türkischstämmige Frauen und Mädchen von Rechtsextremisten ermordet worden. Der Anschlag markierte damals den Tiefpunkt einer Serie rassistischer Anschläge auf Menschen ausländischer Herkunft in Deutschland. (dpa)