Zur Tatzeit hielten sich nach Polizeiangaben rund 30 weitere Fahrgäste in dem Bus auf. Der Fahrer reagierte „geistesgegenwärtig“.
Frau festgenommenSechs Verletzte nach Messerangriff in Siegen – Eine Person in Lebensgefahr
In Siegen hat eine Frau am Freitagabend in einem Bus sechs Menschen mit einem Messer angegriffen. Drei Personen wurden demnach zunächst lebensgefährlich verletzt, zwei der Schwerverletzten sind mittlerweile jedoch in einem stabilen Zustand, berichtet der „Spiegel“. Zunächst hatten die Beamten die Zahl der Verletzten am Freitagabend mit fünf angegeben.
Zur Tatzeit am Freitagabend um 19.40 Uhr hielten sich Polizeiangaben zufolge mindestens 30 weitere Fahrgäste in dem Bus auf, der sich auf dem Weg zum Stadtfest in Siegen befunden habe. Eine 32-jährige Frau sei von Polizeibeamten festgenommen worden. Nach Medienberichten gibt es bei der Frau Hinweise auf psychische Auffälligkeiten in der Vergangenheit.
Messerangriff in Siegen: Fahrer reagiert „geistesgegenwärtig“
Laut einem Bericht der „Siegener Zeitung“ sollen auch Kinder und Jugendliche im Linienbus gewesen sein. Den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd zufolge habe der Fahrer „geistesgegenwärtig reagiert“ und den Bus sofort nach dem ersten Tumult im Fahrzeug zum Stehen gebracht und alle Türen geöffnet.
Ein Ersthelfer berichtete der „Siegener Zeitung“ zudem, er habe gesehen, wie der Bus am Straßenrand angehalten und die Türen geöffnet habe. Menschen seien teils blutüberströmt aus dem Bus gekommen. Vorbeikommende Autofahrer hätten sich um Verletzte und die schockierten Zeugen gekümmert, bis Rettungskräfte und Polizei eingetroffen seien, hieß es weiter.
Siegen: Drei Menschen nach Messerangriff in Bus lebensgefährlich verletzt
Die Polizei war am Freitagabend vor Ort im Einsatz. Der Tatort sei abgesperrt, die Spurensicherung und Zeugenbefragung durchgeführt worden, erklärte die Polizei in einer Mitteilung. Für die Bevölkerung bestehe keine weitere Gefahr, teilte die Polizei zudem mit.
Die Dortmunder Polizei hat die Ermittlungen übernommen. Erkenntnisse zu einem Terroranschlag liegen laut Polizeiangaben nicht vor. Es gebe derzeit „keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Tatmotiv“, hieß es von der Polizei.
„Keine Hinweise auf ein politisches oder religiöses Tatmotiv“
„Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger darum, in sozialen Netzwerken oder auf anderen Kanälen keine Falschmeldungen zu verbreiten, insbesondere keinen Bezug zu einem Terroranschlag herzustellen“, teilte die Polizei Siegen-Wittgenstein zudem mit.
Alle Verletzten kommen den Polizeiangaben zufolge aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein. Sie sind demnach zwischen 16 und 30 Jahre alt. Drei der Verletzten hätten nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen können.
Nach dem Messerangriff in Siegen wird NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) die Stadt am Samstag besuchen. Reul wird zunächst an einem ohnehin geplanten Gottesdienst zum Stadtjubiläum teilnehmen und danach mit der Polizei sprechen. Die „Siegener Zeitung“ hatte zuvor berichtet. (das)