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Eines der 500 besten CafésSiegburger Konditorei Bonjour feiert Jubiläum

Lesezeit 3 Minuten
Eine mit Kuchen und Torten gefüllte Kühltheke, dahinter die Eigentümerfamilie und ihr Sohn. Vater und Sohn tragen weiße Konditorenjacken; Im Hintergrund sind alte Kaffeebehälter zu sehen.

Café und Konditorei Bonjour an der Siegburger Kaiserstraße wird 20 Jahre alt, von rechts: Dirk, Luis und Sonja Neuenhöfer

Das Café in der Siegburger Innenstadt zählt zu den 500 besten in Deutschland. Vor 20 Jahren übernahmen Dirk und Sonja Neuenhöfer die Regie.

Das „Bonjour“ hätte damals auch auf den Namen „La Strada“ getauft werden können, doch die Inhaber des Cafés an der Kaiserstraße entschieden sich für die französische Variante und machten daraus eine echte Siegburger Marke.

20-jähriges Bestehen feiert das Ehepaar Dirk und Sonja Neuenhöfer, das Freunde von Patisserie und Savoir-vivre auf seine Kosten kommen lässt, mit Torten und Tartes aus der eigenen Konditorei im Haus, selbst gemachten Pralinen, dem legendären Baumkuchen, Spekulatius, Lebkuchen und Stollen zur Weihnachtszeit und vielem mehr.

Wir wollen ein Stück Paris nach Siegburg bringen.
Sonja Neuenhöfer

Regelmäßig listet die Zeitschrift „Feinschmecker“ das Café Bonjour unter den besten 500 der Republik. Als das Betreiberpaar sich unlängst in der Seinemetropole umsah und im Restaurant Eiffelturm aß, berichtet Sonja Neuenhöfer, sei ihr noch einmal richtig bewusst geworden, dass das französische Lebensgefühl durchaus Antrieb für die eigene Arbeit sei: Man wolle „ein Stück Paris nach Siegburg bringen, ich bin schon immer frankophil gewesen“.

Eine junge Frau arbeitet in der Backstube. Sie legt ein Tablett auf einen Metallarbeitstisch.

In der Backstube werden Klassiker hergestellt, aber auch Experimente gewagt.

Für die feine Patisserie sind die beiden immer auf der Suche nach Inspiration und neuen Rezepten. „Nuss-, Schokolade-, Himbeer-, Erdbeer und Krokant für Torten geht immer“, sagt Sonja Neuenhöfer, aber seit einigen Jahren auch Tartes, als Zitronen- oder Passionsfruchttarte ebenso wie als „Sommer-Schwarzwälder“.

Konditorei Bonjour: Ukrainerin brachte Rezept für Pavlova mit

Buttercreme sei nach wie vor beliebt und, ganz bodenständig, Kirschstreusel. Eine erfrischend-luftige Köstlichkeit ist ein kleines „Pavlova“-Törtchen, für das Konditormeister Dirk Neuenhöfer auf eine Schale aus Baiser eine Yuzu-Mousse und eine Zitronenmousse setzt.

Ein Törtchen aus rosa Baiser, weißer Creme und obenauf Himbeeren auf einem weißen Teller.

Das Rezept für die Pavlova brachte eine Ukrainerin mit.

Das Rezept brachte eine Ukrainerin mit, die vor dem Krieg ins Rheinland floh und einige Zeit im Bonjour mitarbeitete – in ihrer Heimat sei sie eine gefragte Food-Bloggerin. „Wir hätten sie gerne länger behalten“, bedauert Neuenhöfer, leider habe sie andere Pläne gehabt.

Der allgegenwärtige Fachkräftemangel hat auch vor dem Bonjour nicht haltgemacht, so dass die Öffnungszeiten eingeschränkt werden mussten. „Dennoch bin ich überzeugt, dass man mit guter Arbeit im Handwerk Geld verdienen kann“, so Dirk Neuenhöfers Einschätzung. Seine Frau ergänzt: „Die Kunden wissen Qualität zu schätzen.“

Geschichte des Cafés Bonjour reicht zurück bis ins Jahr 1937

Für die Unternehmensnachfolge sehen die Neuenhöfers allerdings keinen Grund zur Sorge: Sohn Luis (12) arbeitet gern hinter der Verkaufstheke mit, Tochter Jil (16) packt bereits im Service mit an und hat in einem Hotel schon ein Praktikum absolviert.

An seine eigenen Eltern richtet Dirk Neuenhöfer einen großen Dank: „Wir konnten damals die Wege gehen, die wir uns vorgestellt haben.“ Dazu gehörte außer dem konsequenten Auftritt der neuen Marke Bonjour auch die Erweiterung des Cafés in das benachbarte Haus. Eröffnet wurden die Räume am 7. August.

Die Geschichte des Cafés geht auf das Jahr 1937 zurück, als Willy und Maria Sauerborn es eröffneten, Tochter Marianne und Schwiegersohn Johannes Neuenhöfer führten es anschließend weiter. Sonja Neuenhöfer stammt aus einer Konditorenfamilie, die in Wermelskirchen in sieben Jahren ebenfalls Grund zum Feiern hat, dann begeht das Café Wild sein 200-Jähriges: „Wir können einfach nicht anders.“