Auswertungen von Geschwindigkeitsdisplays haben ergeben, dass im Schleidener Stadtgebiet zu schnell gefahren wird.
In einigen Orten wird gerastSchleiden legt Auswertung von Geschwindigkeitsdisplays vor
Vor allem in Schöneseiffen und Morsbach wird im Schleidener Stadtgebiet zu schnell gefahren. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von Geschwindigkeitsdisplays, die von der Stadt in verschiedenen Ortschaften aufgehängt worden waren. „Wir werden jetzt mit der Kreispolizei über die Ergebnisse sprechen und weitere Schritte prüfen“, erklärte der städtische Beigeordnete Marcel Wolter.
In der Vergangenheit hatte es immer wieder Beschwerden wegen Raserei gegeben, vor allem aus den Orten Dreiborn, Schöneseiffen und Harperscheid. Vor allem der massive Lkw-Verkehr ist vielen Anwohnern ein Dorn im Auge. Der Stadtrat hatte im vergangenen Jahr entschieden, neun Geschwindigkeitsdisplays zu beschaffen, die in verschiedenen Ortsteilen installiert wurden.
85-Prozent-Geschwindigkeit wird als Maßstab genommen
„Bei einer Geschwindigkeitsmessung fällt eine sehr große Zahl von Messwerten an. Um daraus ein Geschwindigkeitsniveau zu ermitteln, nutzen Verkehrsingenieure die sogenannte 85-Prozent-Geschwindigkeit als vergleichbaren Maßstab“, teilte die Verwaltung in einer Vorlage für den Bildungs- und Sozialausschuss mit.
Dieser Wert zeige die Geschwindigkeit, die von 85 Prozent der erfassten Fahrzeuge nicht überschritten wurde. In Broich beispielsweise lag der V85-Wert bei 56. Das bedeutet, dass 85 Prozent der erfassten Fahrzeuge mit 56 Stundenkilometern oder langsamer unterwegs waren.
„Aus Sicht der Anwohner wird gefühlt immer zu schnell gefahren“ erklärte Wolter. Die Anordnung von geschwindigkeitsmindernden Maßnahmen komme aber insbesondere dann in Betracht, wenn die Geschwindigkeit V85 bei einer erlaubten Geschwindigkeit von Tempo 50 beispielsweise größer als 60 km/h sei. Das ist in Broich (Landesstraße 105), Ettelscheid (am Ehrenmal), Gemünd (Urftseestraße), Nierfelder (Tränkelbachstraße), Olef (Höhe Oleftal 75) sowie in Schleiden (Höhe Stadtverwaltung) und in Harperscheid (an der Feuerwehr) nicht der Fall. Dort liegen entweder keine Überschreitungen vor oder sie sind nicht so gravierend. „In der Urftseestraße wird beispielsweise langsam gefahren, weil dort in beide Fahrtrichtungen geparkt wird“, sagte Wolter.
In Schöneseiffen und Morsbach sind viele zu schnell unterwegs
Anders sieht es in Morsbach aus, wo am Ortseingang aus Richtung Herhahn 85 Prozent der Verkehrsteilnehmer mit bis zu 69 km/h unterwegs sind, obwohl dort Tempo 50 gilt. Auch in der Kirchstraße in Dreiborn wird zu schnell gefahren. Dort liegt der V85-Wert bei Tempo 30 bei 42 km/h.
Bereits im März hatte die Stadt gefordert, dass zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Dreiborn Tempo-30-Piktogramme in der Ortsdurchfahrt angebracht werden sollen. Andere Möglichkeiten, wie der Bau von Verschwenkungen oder die Anbringung von Fahrbahnschwellen werden nach Angaben der Stadt vom Straßenverkehrsamt des Kreises Euskirchen nicht befürwortet.
In Schöneseiffen wurden die Fahrzeuge durch ein Verkehrszählgerät in Höhe der alten Blitzanlage gemessen. Die Messung erfolgte in beide Richtungen. Danach liegt der V85-Wert über alle Fahrzeugklassen hinweg bei Tempo 50 bei 69 km/h. Sowohl Zweiräder und Autos als auch Transporter, Lkw und Lastzüge sind an der Stelle zu schnell unterwegs.
Auch in Harperscheid wurden die Messungen mit einem Verkehrszählgerät durchgeführt, das am Dorfsaal angebracht und mit dem ebenfalls beide Fahrtrichtungen gemessen wurden. Dort liegt der V85-Wert bei Tempo 50 bei 56 km/h. Die Stadt hatte sich im Juli für eine Tempo-30-Regelung für den Schwerlastverkehr in Schöneseiffen und Harperscheid ausgesprochen. 50 Stundenkilometer seien in den Ortschaften zu schnell für die großen Langholztransporter.
„Die Messungen der Verkehrszählgeräte wurden an die örtliche Polizeibehörde weitergeleitet. Diese prüft in eigener Zuständigkeit, ob eine Überprüfung des fließenden Verkehrs in Betracht kommt“, sagte der Beigeordnete.