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Schach-SkandalNeue Schummel-Vorwürfe gegen Hans Niemann

Lesezeit 2 Minuten
Niemann dpa neu

Soll im großen Stil betrogen haben: Hans Niemann.

Los Angeles – Der Schach-Skandal um Hans Niemann weiter sich aus. Der umstrittene Schach-Großmeister, dem Weltmeister Magnus Carlsen zuletzt offen illegale Methoden unterstellt hat, soll in mehr als 100 Online-Partien betrogen haben. Das geht aus einem Untersuchungsbericht des Portals chess.com hervor, über das das „Wall Street Journal“ am Dienstag berichtete.

Der 19 Jahre alte US-Amerikaner soll demnach um ein Vielfaches häufiger betrogen haben als bei den zwei Gelegenheiten als 12- und 16-Jähriger, die er zuletzt selbst eingeräumt hatte.

Hans Niemann gibt Betrug bei Schachturnieren zu

Nach Angaben des WSJ hat Niemann die Anschuldigungen in dem Bericht zugegeben und wurde für einige Zeit von der sowohl bei Amateuren wie auch Schachgroßmeistern beliebten Seite ausgeschlossen. Den Angaben zufolge hat Niemann zuletzt 2020 betrogen und das auch bei Turnieren, in denen es um Preisgelder ging.

Carlsen wirft seinem US-Kontrahenten Betrug vor: „Ich glaube, dass Niemann – auch in letzter Zeit – mehr betrogen hat, als er öffentlich zugegeben hat.“ Anfang September war es zum ersten Vorfall zwischen beiden gekommen. Beim Sinquefield Cup in St. Louis verlor der Superstar überraschend gegen Niemann und zog sich erstmals in seiner Karriere von einem Turnier zurück. Gründe nannte der 31 Jahre alte Norweger damals nicht.

Schach-Szene ist erschüttert

Die Schach-Szene deutete Carlsens Ausstieg als Betrugsvorwurf gegen Niemann. Der US-Amerikaner gab während des Sinquefield Cups in einem Interview zu, zweimal als Teenager im Alter von zwölf und 16 Jahren bei Online-Partien betrogen zu haben, nie jedoch in Präsenz am Schachbrett.

Der Bericht von chess.com trifft laut WSJ keine Aussage dazu, ob Niemann bei direkten Duellen ebenfalls betrogen hat. Allerdings gebe es den Hinweis, dass Niemanns stärkste Vorstellungen weitere Untersuchungen auf Grundlage der Daten verdienten.

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Der Schach-Weltverband hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass er eine Untersuchungskommission einsetzen wird. (dpa/mbr)