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Nach dem BrandWiederaufbau im Kloster der Steyler in Sankt Augustin wird wohl ein Jahr dauern

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15 Meter Dach und 40 Zimmer im denkmalgeschützten Gebäude sind von Flammen, Ruß und Löschwasser zerstört. So sieht es aktuell im Kloster aus.

Rund 40 Zimmer unbewohnbar, der Dachstuhl auf bis zu 15 Metern zerstört, Balken verbrannt, 1000 Quadratmeter Wohnfläche von Feuer, Rauch oder Löschwasser beschädigt: Wenige Tage nach dem Brand im Kloster der Steyler Missionare in Sankt Augustin, sind die Schäden noch deutlich sichtbar. Ein Gerüst steht am 1914 errichteten Augustinusbau, das beschädigte Dach wurde weiter abgedeckt.

Hausökonom Jürgen Bewermeier und Pressesprecher Claudius Kroker zeigten am Freitag die Schäden. Schon auf dem Weg ins dritte Obergeschoss hängt Brandgeruch in der Luft, sind Wasserschäden an den Wänden im Treppenhaus und in der Rückwand der kleinen Chororgel in der Klosterkirche sichtbar. Ein Orgelbauer hat das Instrument bereits begutachtet, das Ergebnis stehe aber noch aus, berichtet der Verwaltungsleiter.

Räume im zweiten und dritten Stock im Augustinusbau sind nicht mehr bewohnbar

In der Präsenzbibliothek hat sich der Holzfußboden hochgewölbt – Löschwasser ist ins Holz eingedrungen. Bücher stehen zum Trocknen auf den Tischen. „Zum Glück sind es keine historischen Bände“, sagt Bewermeier. „Die große Bibliothek ist durch die Brandschutzmauer geschützt worden, der Brandherd lag auch nicht direkt darüber.“

Der Fußboden in der Präsenzbibliothek im zweiten Stock ist durch Löschwasser stark beschädigt.

Der Fußboden in der Präsenzbibliothek im zweiten Stock ist durch Löschwasser stark beschädigt.

Im dritten Stock, in einem kleinen Aufenthaltsraum mit Küchenzeile ist das Feuer nach Erkenntnissen der Polizei in der Nacht zu Donnerstag, 15. November, durch einen defekten Kühlschrank ausgebrochen. Fünf Bewohner hatten den Brand entdeckt und noch versucht, selber zu löschen.

In der Etage lebten Studenten verschiedener Nationen, der gesamte Flur ist auf einer Länge fast 30 Metern schwarz vom Ruß. Die Metallabdeckung des Sicherungskastens ist geschmolzen, die Kunststoffhalterung eines Türschildes wirft Blasen, Türrahmen sind von Flammen angefressen. In den Zimmern stehen verkohlte Bücher und Toilettenartikel, Schuhe, Bettwäsche, Musikinstrumente. Auch Wohnräume in der Etage unter dem Brandherd, sowie das Rektorat im ersten Obergeschoss sind nicht mehr nutzbar.

20 Bewohner mussten nach dem Brand anderweitig untergebracht werden

Eine Chemikerin überprüfte die von Feuer und Rauch beschädigten Stockwerke auf giftige Rückstände, und konnte zumindest für zehn Bewohner Grünes Licht geben, berichtet Bewermeier: Sie durften in ihre Zimmer im zweiten Stock zurückkehren. Rund 20 aber wurden anderweitig auf dem Campus untergebracht, darunter einige alte Mitbrüder weit über 70 Jahre. Sie beschäftige der Brand im Haus sehr, weiß der Verwaltungsleiter. „Aber wir haben her eine starke Gemeinschaft, niemand ist allein.“

Der Dachstuhl wird durch Stützen gesichert.

In diesem Raum brach der Band aus. Der Dachstuhl wird durch Stützen gesichert.

Ein Jahr werde der Wiederaufbau wohl dauern, schätzt Bewermeier. Alles müsse raus und ersetzt werden. Die Dachbalken und - stützen in dem Aufenthaltsraum sind stark verbrannt, die Decke zum Speicher darüber offen. „Noch in der Brandnacht hat die Feuerwehr hier Stützen aufgestellt“, schildert er. Auch eine Etage tiefer wurde die Decke abgestützt. „Wir wissen ja nicht, wie viel Löschwasser in den Boden eingedrungen ist.“ Experten der Denkmalschutzbehörde seien schon vor Ort gewesen, sie haben sich auch für Montag noch einmal angesagt. Die gesamte Anlage – sowohl Fassade als auch Innenräume – steht unter Denkmalschutz.

Am Montag werde mit den Sanierungsarbeiten begonnen, Decken und Fußböden geöffnet. „Dann wissen wir auch, welche ergänzenden Maßnahmen wir treffen müssen“, so der Hausökonom. Der Schaden liege im hohen sechsstelligen, vielleicht auch siebenstelligen Bereich, schätzt er, die Versicherung übernehme.