Weil mit mehr Einsätzen als in gewöhnlichen Nächten gerechnet wird, haben Feuerwehr und Polizei das Personal zu Silvester aufgestockt.
JahreswechselFeuerwehr und Polizei im Rhein-Erft-Kreis für die Silvesternacht gerüstet

Die beiden Hauptbrandmeister Daniel Heinz und Michael Neubauer von der Brühler Feuerwehr prüfen noch einmal die Ausrüstung. Beide sind in der Silvesternacht im Einsatz.
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„Wir sind auf alles vorbereitet“, sagt Peter Berg, Chef der Brühler Feuerwehr. Für die Silvesternacht habe er zusätzliches Personal im Einsatz und einen weiteren Tanklöschwagen. Zwar seien die vergangenen Pandemie-Jahre ruhig gewesen. „Doch es gab auch schon Jahre, wo wir in der Silvesternacht zusätzliches Wasser und auch zusätzliches Personal gebraucht haben.“
Von körperlichen Übergriffen seien seine Einsatzkräfte in der Nacht des Jahreswechsels bisher zum Glück verschont geblieben. „Insbesondere unser Rettungsdienst hat aber Erfahrungen mit gewaltsamen Übergriffen machen müssen“, berichtet Berg. Rettungskräfte seien bei Einsätzen ins Gesicht geschlagen worden. „Wir versuchen natürlich, den Aggressionen aus dem Weg zu gehen“, sagt Berg. Notfalls hole man die Polizei dazu.
In Bedburg wurden Feuerwehrleute mit Böllern und Raketen beworfen
Auch in Bedburg ist man auf der Hut: Wie der Chef der Freiwilligen Feuerwehr, Guido Garbe, berichtet, seien seine Leute vor Jahren in einer Silvesternacht mit Böllern und Raketen beworfen worden. Zum Glück sei nichts passiert, sagt Garbe, nicht zuletzt deswegen, weil die Wehrleute sich professionell ganz und gar auf den Einsatz konzentriert hätten. „Alle unsere Freiwilligen Feuerwehrleute sind einsatzbereit“, sagt Garbe. Aufgrund der Erfahrungen aus vergangenen Jahren geht er davon aus, dass ein- oder zwei Einheiten den Jahreswechsel in den Gerätehäusern erleben werden.
In Erftstadt richtet Feuerwehrsprecher Elmar Mettke den Appell an die Menschen, „den Jahreswechsel achtsam zu feiern“. „Und unsere Feuerwehrleute sind alle angehalten, die Fenster der Löschfahrzeuge bei ihren Einsatzfahrten in der Silvesternacht geschlossen zu halten und besondere Umsicht walten zu lassen.“ So wie jeden Tag und jede Nacht im Jahr sei die hauptamtliche Wache in Liblar in der üblichen Stärke besetzt, und die allermeisten ehrenamtlichen Feuerwehrleute in den Stadtteilen seien einsatzbereit.
Feuerwehrleute essen und feiern gemeinsam auf der Wache in Hürth
In Elsdorf stehen die meisten ehrenamtlichen Feuerwehrleute auch zum Jahreswechsel parat. „Gewaltübergriffe habe ich bisher hier noch nicht erlebt“, sagt der stellvertretende Feuerwehrchef Hans-Peter Brand. Auf vermehrte Brände sei die Wehr allerdings aus Erfahrung eingestellt.
In Hürth begehen die für die Silvesternacht eingeteilten haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleute den Jahreswechsel im 24-Stunden-Dienst auf der Wache. „Die Feuerwehrleute essen und feiern gemeinsam“, sagt der Leiter der Feuerwehr Hürth, Michael Mund. So sei das bereits seit Jahren. Zur Unterstützung habe er das Team der hauptamtlichen Feuerwehrleute vergrößert. Die Schicht dauere von Silvester, 7.30 Uhr, bis 7.30 Uhr am Neujahrsmorgen.
Polizei zeigt Präsenz an Orten mit vielen Menschen
Mund hofft auf einen ruhigen und gewaltfreien Jahreswechsel für seine Einsatzkräfte. Denn Erfahrungen mit Übergriffen haben die Hürther haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrleute und der Rettungsdienst bereits machen müssen. „Meistens waren es verbale Attacken“, berichtet Mund.
Mit Sorge beobachte er eine Veränderung in der Gesellschaft. Die Hemmschwelle sinke. Straßensperrungen, die aufgrund von Unfällen und anderen Einsätzen notwendig seien, würden immer öfter ignoriert, die Feuerwehrleute und Rettungskräfte würden beschimpft und Schwerverletzte von Verkehrsteilnehmern immer häufiger gefilmt.
Bestens vorbereitet sieht sich auch die Polizei des Rhein-Erft-Kreises. Die Erfahrungen und Rückmeldungen des vergangenen Jahres habe man als Maßstab für die Einsatzplanung genommen, sagt Roland Schmidt von der Pressestelle der Kreispolizeibehörde. Die Einsatzstärke sei erhöht worden, da auch dieses Jahr mit deutlich mehr Einsätzen als in anderen Nächten gerechnet werde.
Dort, wo sich erfahrungsgemäß viele Menschen aufhielten, seien die Polizeibeamten auch präventiv im Einsatz. Die Polizei sei darauf vorbereitet, alle Plätze, an denen sich besondere Ereignisse entwickelten, frühzeitig im Blick zu haben. Verstöße würden konsequent verfolgt, heißt es.