Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) betraut den Betrieb des Bergischen Wanderbusses mit einem neuen Subunternehmer.
Zum SaisonstartWas sich beim Bergischen Wanderbus alles ändert
Nein, das wird am Samstag kein Scherz zum 1. April. Auf dem Bergischen Wanderbus steht „Colonia“ drauf. Genauer „Piccolonia“. So nämlich heißt der neue Subunternehmer, den die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) mit dem Betrieb des Wanderbusses betraut hat. Und der neue Betreiber ist nicht die einzige Veränderung, auf die sich Wanderer in der kommenden Saison einstellen müssen.
Seit 2010 verkehrt der Bergische Wanderbus in der Sommersaison entlang der Wanderregion an Eifgenbach und Dhünn zwischen Wermelskirchen-Eifgen und Odenthal, so dass Wanderer, die beispielsweise den durchs Eifgenbachtal führenden Wanderweg nutzen, den Hin- oder Rückweg mit dem Wanderbus zurücklegen können, der als Linie 267 auch in das VRS-Tarifsystem eingebunden ist. Heißt: Es gelten die regulären VRS-Tickets.
Bergischer Wanderbus: Fahrgäste ab 2010 vervierfacht
Bis zu den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stiegen die Fahrgastzahlen des im Zwei-Stunden-Takt an Wochenenden und Feiertagen verkehrenden Kleinbusse von rund 1000 pro Saison auf etwa das Vierfache.
Mit begründet hat den Erfolg auch der Rösrather Busunternehmer Sascha Meurer (Meurer Touristik), der den Bergischen Wanderbus seit der Gründung im Auftrag der RVK betrieb und selbst bei anderweitigen Nutzungen des mit dem Schriftzug „Bergischer Wanderbus“ beklebten Fahrzeugs Minifahrpläne und Infofaltblätter von dem besonderen Wandererangebot im Bergischen verteilte. Selbst bei Fernreisen wie zum Vesuv, wo er von Rheinländern auf den Bus angesprochen wurde.
Nach der vergangenen Saison haben sich RVK und Meurer nun getrennt. Die RVK berichtet im Verkehrsausschuss des Kreises von „Schwierigkeiten“ wie fehlender manueller Fahrgasterfassung. Meurer selbst berichtet im Gespräch mit dieser Zeitung von Problemen durch die Brückensperrung nach der Starkregenflut vom Juli 2021 bei Neuemühle, wodurch Wartezeiten an Orten entstünden, an denen kein Internetempfang bestehe. Dadurch könnten sich die Ticketdrucker nicht die nötigen Updates ziehen.
Zum bevorstehenden Saisonstart am nächsten Wochenende präsentiert die RVK nun das Kölner Busunternehmen Piccolonia als neues Subunternehmen. Das hat weitere Veränderungen der Fahrtroute des Bergischen Wanderbusses zur Folge: Während der Rösrather Busstandort bislang morgens bei der ersten und abends bei der letzten Tour die Möglichkeit bot, auch von Haltestellen in Rösrath oder Bensberg (Stadtbahn) und der Gladbacher Stadtmitte ins Wandergebiet Eifgen/Dhünn zu gelangen beziehungsweise von dort zurück, bedient das Kölner Unternehmen morgens und abends lediglich je einmal den Anschluss vom Gladbacher S-Bahnhof. Wanderer, die bislang den Wanderbus nutzten, um bequem zum Start einer Tagestour auf der Fernwanderwegsetappe des Bergischen Wegs zwischen Bensberg und Altenberg zu gelangen beziehungsweise am Abend zurück, müssen sich künftig auf Umstiegsverbindungen einstellen.
Wermelskirchen: Brücke weiterhin unpassierbar
Weiterhin unpassierbar ist die 2021 durch das Hochwasser beschädigte Straßenbrücke bei Wermelskirchen-Neuemühle, so dass der Bergische Wanderbus dort wie im vergangenen Jahr seine Endstation hat (siehe Karte). Allerdings fährt er anders als 2022 von Dabringhausen zuerst zur vormaligen Endstation in Eifgen (Halt an der Straße, nicht wie bislang direkt auf dem Wanderparkplatz), dann in die Wermelskirchener Stadtmitte und dann zur Gastronomie in Neuemühle.
Vergangenes Jahr war er von Dabringhausen über Rausmühle und B 51 auf einer Route weiter westlich nach Wermelskirchen, dann nach Eifgen und wieder zurück nach Neuemühle gefahren. Zwischenzeitlich war, wie noch im Verkehrsausschuss des Kreises angekündigt, überlegt worden, Eifgen nicht mehr anzufahren. Dann aber wäre der nördliche Teil des Eifgenbachwegs nicht mehr angebunden gewesen. Die neue Routenführung ermöglicht nun weiterhin die Anbindung des Einstiegs in den Eifgenbachweg.
Sperrung der Brücke bei Neuemühle dauert bis 2025
Nach wie vor nicht mehr direkt angebunden ist seit Schließung des Tagungshauses Maria in der Aue das Dhünntal zwischen Schöllerhof und Großer Dhünn-Talsperre. Auch eine im vergangenen Jahr ins Auge gefasste Anbindung von Lindscheid oberhalb des Staudamms ist diesem Jahr noch nicht realisiert.
Die Sperrung der Brücke bei Neuemühle, wegen der auch die Haltestelle „Straußenfarm“ weiterhin nicht angefahren wird, dauert laut Kreis voraussichtlich bis 2025. Aber auch so zeigt sich Landrat Stephan Santelmann überzeugt, dass der Bergische Wanderbus auch in dieser Saison wieder dazu einladen werde, das Auto stehenzulassen und das „Bergische Wanderland umweltfreundlich zu erkunden“.
Nicht gelungen ist unterdessen die noch im Verkehrsausschuss angestrebte „Harmonisierung mit den Einsatzzeiten des Bergischen Fahrradbusses“ zwischen Opladen und Marienheide. Dieser startet nicht mit dem Wanderbus am 1. April, sondern erst am 29. April. Und während der Wanderbus bis zum 1. November fährt, endet die Fahrradbus-Saison am 15. Oktober (www.bergischer -fahrradbus.de).