55.000 Euro StrafeRestaurant muss zahlen, weil es Speisekarten extra für Frauen anbot
Lima – Die stolze Summe von umgerechnet fast 55.000 Euro muss ein Restaurant in der peruanischen Hauptstadt Lima zahlen, weil es Extra-Speisekarten für Frauen angeboten hatte. Der Grund für die verschiedenen Menü-Angebote sorgte nicht nur für Verwirrung bei den Gästen, sondern führte auch zur Beanstandung durch die peruanischen Behörden.
Blaue Karten für Männer, goldene für Frauen
Statt einer Karte für alle, wurde Frauen im „La Rosa Náutica“ eine goldene Menükarte gereicht, Männer erhielten unterdes eine blaue Karte. Das Besondere: Auf der goldenen Karte für die weiblichen Gäste standen keine Preise. Männliche Besucher erhielten dagegen ein Menü, in dem die hohen Preise für die Fischgerichte ganz normal aufgelistet waren.
Bereits 2018 wurde Beschwerde gegen diese geschlechtsspezifischen Speisekarten eingereicht – die peruanischen Behörden betitelten sie als sexistisch und diskriminierend. Das Restaurant wiederum rechtfertigte diese Praxis als Service: Frauen sollten in dem Lokal einen romantischen Abend verbringen können, ohne sich Gedanken über die Preise machen zu müssen.
Rechte der Gleichberechtigung verletzt
Jetzt entschied das Nationale Institut für die Verteidigung des freien Wettbewerbs und für den Schutz geistigen Eigentums, dass dieses Vorgehen nicht weiter geduldet werde.
Gegenüber der Nachrichtenseite „Caretas“ erläuterte die Behörde, die Besitzer des Restaurants hätten die „Rechte der Gleichberechtigung und die Würde der Frauen“ verletzt und ihnen die Möglichkeit abgesprochen, selbst für ihr Essen zu zahlen.
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Das auf Pfählen gebaute „La Rosa Náutica“ direkt am Meer ist bei Touristen äußerst beliebt und wird in vielen Reiseführen empfohlen. Nach dem Urteil muss das Restaurant nun nicht nur die hohe Strafe zahlen, sondern Männern und Frauen auch einheitliche Speisekarten aushändigen. Darüber hinaus soll zudem das Personal geschult werden: Für mehr Sensibilität beim Thema Diskriminierung. (chy)