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Missverständliche GestenAndere Länder, andere Handzeichen

Lesezeit 2 Minuten

Vorsicht im Umgang mit Handzeichen, nicht in jedem Land haben sie dieselbe Bedeutung. (Bild: dpa, Florian Bong-Kil Grosse)

Der hoch gereckte Daumen bedeutet: top, alles super, der gestreckte Zeige- und Mittelfinger signalisiert einen Sieg und mit Daumen und Zeigenfinger in der Höhe bestellt man zwei Bier. Das stimmt nur bedingt, es kommt nämlich darauf an, in welchem Land diese Zeichensprache benutzt wird.

Gesten und Handzeichen sind von Kultur zu Kultur sehr verschieden. Wer die Codes nicht beherrscht, kann schnell in ein Fettnäpfchen treten. Denn ein- und derselbe Fingerzeig kann in einem Land etwas völlig harmloses meinen, im anderen aber eine vulgäre Beleidigung sein.

Die Daumen-hoch-Geste zum Beispiel ist hierzulande völlig unmissverständlich ein Ausdruck von Anerkennung und Freude. Im Kanada wird sie hingegen nur von Trampern benutzt. Und wer sich in Afghanistan, Iran oder dem Irak aufhält, sollte die Geste äußerst sparsam einsetzen, hier kommt sie nämlich einer üblen Beschimpfung gleich.

Doch wie blickt man durch im Bedeutungs-Dschungel der Gestikulation? Natürlich: mit einer App. Die Auslandskorrespondentinnen Julia Grosse und Judith Reker haben ihrem Handbuch „Versteh’ mich nicht falsch!“ jetzt auch noch einen mobilen Begleiter in Form einer Smartphone-Applikation hinzugefügt. Unter dem englischen Titel „Don’t Get Me Wrong“ (79 Cent) finden Nutzer ein einfach aufbereitetes Programm mit vielen Bildern. Aufgeteilt in „Land“, „Sinn“ und „Form“ erklärt es die wichtigsten Gesten aus 50 Ländern von A wie Afghanistan bis Z wie Zypern.

Allzu offensichtliche Handzeichen, wie zum Beispiel den Mittelfinger, haben Grosse und Reker bewusst weggelassen. Wer genauer wissen will, was vulgär an einem emporgehobenen Daumen ist, wird enttäuscht – Kraftausdrücke sind nur geschwärzt zu sehen.

In der Bildergalerie zeigen wir ein paar Beispiele für missverständliche Gesten – vom Victory-Zeichen bis zur Faust.

(jm/kr)