Es ist nicht AlkoholDieser Getränkewunsch nervt Flugbegleiter besonders
Köln – Wer im Flugzeug ein Getränk bestellt, macht sich darüber meist keine großen Gedanken. Dabei sind manche Bestellungen bei Flugbegleitern unbeliebter als andere. Nicht unbedingt weil sie aufwendig zubereitet werden müssen, sondern aus einem anderen Grund.
Einschenken dauert lange, weil es so stark schäumt
„Es dauert relativ lange, Cola Zero auszuschenken“, verrät Flugbegleiter Christoph Derbuc auf Anfrage. „Light-Getränke wie Cola Zero schäumen beim Ausschenken im Flieger stark“, erklärt der Lufthansa-Mitarbeiter. „Das liegt an mehreren Faktoren: dem Süßstoffgehalt in den Getränken und dem niedrigen Luftdruck in der Kabine. Wenn zusätzlich noch Eis im Glas ist, schäumt es noch einmal doppelt so viel“, so Derbuc.
„Das bedeutet aber natürlich nicht, dass Passagiere diese Getränke nicht mehr bestellen sollten. Es dauert eben nur ein bisschen länger“, erklärt der Flugbegleiter. „Ich nutze die Zeit in der Regel, um mich mit den Fluggästen zu unterhalten, bis der Schaum zurückgegangen ist und ich nachschenken kann.“ Manchmal bediene er auch die anderen Passagiere schon weiter, um dem Fluggast mit der Cola Zero nachzugießen.
Auch andere kohlensäurehaltigen Getränke wie Limonade, Bier oder Sekt schäumten stark, berichtet Derbuc, der seit vielen Jahren als Flugbegleiter im Einsatz ist. Derbuc hat das starke Schäumen schon extrem zu spüren bekommen: „Einmal ist mir eine Flasche Cola in der Kabine explodiert, obwohl die Flasche vorher nicht geschüttelt wurde“, erzählt der Flugbegleiter. „Das war für mich und die Passagiere in meinem Umfeld eine regelrechte Cola-Dusche. Zum Glück haben das aber alle mit Humor genommen“.
Orangensaft und stilles Wasser bekommt man schneller
Kohlensäurehaltige Getränke über den Wolken sind also eine Sache für sich. Wer Orangensaft oder stilles Wasser bestellt, könne in jedem Fall schneller bedient werden, erklärt Derbuc.
Und welche Bestellungen halten die Flugbegleiter ansonsten sehr lange auf? „Auf den Langstreckenflügen bieten wir auch ausgefallenere Getränke an. Da kann es auch schon mal etwas länger dauern, wenn man zum Beispiel einen Campari Orange mit Zitrone mischt.“
Nach dem Essen einen Sekt? Das dauert länger
Während der langen Flüge gebe es einen Aperitif-, einen Haupt- und einen Digestif-Service. „Wenn jemand beim Digestif-Service, bei dem wir normalerweise eher Cognac oder Baileys auf dem Servierwagen haben, aber einen Sekt, also einen Aperitif, bestellt, dann müssen wir erst wieder in die Küche zurückgehen, um das Getränk zu holen.“ Auch solche besonderen Wünsche seien für die Flugbegleiter aber kein Problem. „In der Regel ist das nicht so eng getaktet, dass dafür keine Zeit bleibt.“
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Wenn Passagiere stark alkoholisiert sind, verstehen die Flugbegleiter allerdings keinen Spaß. „Wenn jemand schon sechs Rotwein hatte, dann gebe ich das an meinen Kollegen weiter, wenn ich in die Pause gehe“, so der Flugbegleiter. „Im Zweifel schenken wir auch keinen Alkohol mehr aus, wenn die Gefahr besteht, dass jemand aggressiv wird. Die Sicherheit in der Luft geht auf jeden Fall vor.“ (dmn)