Bis zu 500 Euro BußgeldStadt will Touristen in Venedig das Hinsetzen verbieten
Venedig, Italien – In Venedig soll es bald verboten werden, sich auf den Boden zu setzen, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Wer beim Städte-Trip erschöpft ist, muss sich dann also eine Bank suchen oder ins Café einkehren. Auf dem Markusplatz oder den anderen „piazze“ der Lagunenstadt hocken und Eis essen? Das ist dann nicht mehr möglich.
Venedig wolle damit weiter gegen „ungehobelten Tourismus“ vorgehen, heißt es. Wer dagegen verstoße, müsse mit einem Bußgeld zwischen 50 und 500 Euro rechnen.
Die Liste von Verboten in Venedig ist lang
Der Vorstoß kommt von Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro und soll im Oktober in der Gemeindeversammlung Thema sein. Gegner finden sich in den Reihen der populistischen „Fünf-Sterne-Bewegung“ und der Einwohner-Interessen-Vertretung „Gruppo Aprile 25“, wie der Guardian schreibt.
„Es gibt so eine lange Liste von Verboten in Venedig, dass nicht mehr viel übrig bleibt, was man tun kann“, erklärte Marco Gasparinetti, Vorsitzender der „Gruppo Aprile 25“, in der britischen Zeitung.
Essen im Gehen ist in der Lagunenstadt schon verboten
So müssen Besucher bereits mit einem Bußgeld rechnen, wenn sie auf den Treppen vor Sehenswürdigkeiten Platz nehmen oder auf den Stufen in den Säulengängen rund um den Markusplatz. Auch wer in den Kanälen der Stadt schwimmt oder seine Füße darin badet, kann belangt werden. Betrunkene, die sich daneben benehmen, erwarten ebenfalls Geldstrafen. Und auch wer durch die Stadt läuft und dabei isst, wird zur Kasse gebeten.
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Die Behörden erwägen dem Bericht zufolge auch ein Verbot von Musik auf Booten, den Hauptfortbewegungsmitteln in der Lagunenstadt. Eine Gruppe sogenannter „Engel des Anstands“ patrouilliert jeden Sommer durch die Haupttouristengebiete, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren.
Venedig hat 60.000 Besucher täglich
All dies ist Ausdruck des verzweifelten Versuchs der Serenissima, die Touristenmassen zu händeln. 60.000 Besucher strömen dem Bericht zufolge täglich in die engen Gassen. Viele von ihnen erreichen Venedig mit Kreuzfahrtschiffen, die die sinkende Stadt zusätzlich belasten. (rer)