Wir sind mehr geworden. Der Trend des leichten Bevölkerungszuwachses bestätigt sich auch in den kreisfreien Städten und Kreisen der Region. Laut Zensus 2022, der am Dienstag veröffentlicht wurde, ist die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in Bund und Land moderat gestiegen – wenngleich nicht so stark wie prognostiziert.

Für den Regierungsbezirk Köln gab es im Vergleich zur letzten Erhebung von 2011 einen Anstieg von 3,66 Prozent auf 4 285 861 Personen im Erhebungsjahr 2022. Während in Köln ein Zuwachs von 1,21 Prozent (12 204 Personen) registriert wurde — und damit weit weniger als nach der amtlichen Bevölkerungsfortschreibung angenommen — waren es in Bonn 5,19 Prozent (15 868 Personen).

Weilerswist ist Spitzenreiter in NRW

Als besonders beliebt erwies sich beim Zensus 2022 die Städteregion Aachen, die auf ein Plus von 7,05 Prozent kommt. Aachen selbst verzeichnet bei den Großstädten in NRW mit plus 10,5 Prozent den größten Zuwachs. Das stärkste Bevölkerungswachstum in unserem Bundesland seit 2011 gab es in Weilerswist im Kreis Euskirchen. Dort verzeichnen die Statistiker ein Plus von 21,2 Prozent. Die Kreise rund um Köln und Bonn – der Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis, der Rheinisch-Bergische Kreis, sowie die Kreise Euskirchen und Düren verzeichneten alle Zuwächse zwischen 1,62 und 6,46 Prozent). Lediglich im Oberbergischen Kreis gab es einen minimalen Rückgang von 0,1 Prozent.

Singlehaushalte in Städten und auf dem Land

Die Anzahl der Singlehaushalte ist naturgemäß in den Städten hoch. 2022 wurden in Köln 541 162 Haushalte gezählt, mehr als die Hälfte (290 300) waren Singlehaushalte. Zum Vergleich: In den ländlichen Regionen oder kleineren Städten liegt der Anteil der Einpersonenhaushalte meist zwischen 35 und 45 Prozent. Davon weicht Odenthal im Rheinisch-Bergischen Kreis mit „nur“ 2272 Einzelhaushalten gegenüber der Gesamtzahl von 7018 Haushalten geringfügig ab.

Dass auf dem Land vergleichsweise mehr ältere Menschen leben, überrascht nicht. Während die Quote der über 60-Jährigen in Köln und Bonn laut Zensus 2022 unter einem Viertel der Gesamtbevölkerung liegt, sind es in den umliegenden Kreisen um die 30 Prozent, im Rheinisch-Bergischen Kreis sogar knapp 33 Prozent. Der Ausländeranteil lag 2022 in den Städten Köln und Bonn bei rund 18 Prozent, im ländlichen Raum deutlich darunter — zwischen 8,3 Prozent (Kreis Euskirchen) und 13,8 Prozent (Rhein-Erft-Kreis).

Die Mehrzahl der Wohnungen und Häuser wird in den Kreisen rund um Köln und Bonn von den Eigentümern selbst bewohnt. Im Kreis Euskirchen ist die Anzahl der vermieteten Wohnungen im Vergleich zu den anderen Kreisen am geringsten. In Köln und Bonn ist es umgekehrt. 134 000 Wohnungen sind in Köln von den Eigentümern selbst bewohnt, 418 364 sind vermietet. In Bonn sind es 50 000 selbst genutzte gegenüber 121 385 vermieteten Wohnungen.

Der Zensus hat auch erfragt, mit welchen Energieträgern die Gebäude beheizt werden. Bei mehreren Energieträgern im selben Gebäude wurde derjenige angegeben, durch den der größte Teil der Wohnfläche beheizt wird. In allen Städten und Kreisen der Region lag Gas auf Platz eins der meistgenutzten Energieträger für Heizungen.

Womit wird in der Region am meisten geheizt?

Der jeweils zweitmeist verwendete Energieträger war in der Stadt und in den kreisangehörigen Räumen jedoch unterschiedlich: In Köln war es Fernwärme (88 836 Gebäude), in Bonn ebenfalls (21 139 Gebäude).

Im Oberbergischen Kreis heizten die Menschen am zweithäufigsten mit Öl (24 140 Gebäude), ebenso wie in Rhein-Sieg (52 728 Gebäude), Rhein-Erft (43 541 Gebäude), Rhein-Berg (20 404 Gebäude) und im Kreis Euskirchen (25 978 Gebäude). Im Rhein-Sieg-Kreis wird am häufigsten von allen Gebieten in der Region mit Solar- beziehungsweise Geothermie, Wärmepumpen oder auch Strom geheizt. Biomasse oder Biogas wird im Rheinland noch eher selten als Energieträger verwendet, am häufigsten mit deutlichem Abstand in Bonn: Hier werden 308 Gebäude damit beheizt. Köln liegt mit 110 Gebäuden auf Rang zwei .