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Wildpark ReuschenbergKinderrechte zum Anfassen und Mitmachen

Lesezeit 3 Minuten

Von Kinderschminken bis zum Ernährungsspiel waren viele Stationen aufbaut.

„So, jetzt erzähle ich den Kindern mal, was sie alles für Rechte haben, und dann haben die Eltern ein Problem“, sagt Eva Lux resolut und besteigt die Bühne, um die Feier zum Weltkindertag im Wildpark Reuschenberg zu eröffnen. Die meisten Kinder warten eigentlich auf den Clown, der nach der Bürgermeisterin auf die Bühne kommen soll.

Neu gepflanzt wurde ein Apfelbaum, der künftig als „Schnullerbaum“ dienen soll – hier kann der geliebte Nuckel dann abgegeben werden.

Aber was die Frau da oben ihnen erzählt, das können sie im Anschluss bei einem Rundgang durch den Park auch noch selbst erfahren. Organisiert wird das kostenfreie Fest vom Kinderschutzbund und dem städtischen Fachbereich Kinder und Jugend. Gemeinsam haben sie viele Spielstationen aufgebaut, um den Kindern spielerisch begreiflich zu machen, was Kinderrechte sind.

Spiel mit Zuckerwürfeln

„Ihr habt das Recht, dass ihr immer genug zu Essen und zu Trinken bekommt“, sagt Lux den Kindern. Dass es nicht nur um „genug“, sondern auch um das Richtige auf dem Teller geht, das vermittelt Almuth Turkowski. Auf einem Tisch stehen verschiedene Lebensmittel, daneben liegen Päckchen mit Zuckerwürfeln. Die Kinder sollen versuchen, den Zucker dem richtigen Produkt zuzuordnen. Im größten Päckchen sind 140 Stück Würfelzucker. Und das gehört nicht – wie so mancher erwartet – zu dem großen Nutella-Glas oder der Flasche Cola. Sonder zu einer Dose mit Kinder-Früchtetee. „Das ist reine Chemie, Müll hoch zehn“, schimpft Turkowski auf das Produkt aus Granulat in der kinderfreundlich bunten Packung.

Haferflocken selbt gemahlen

„So etwas habe ich noch nie gekauft“, sagt Schenay Hamoudi, Mutter von drei Kindern. Aber andere Produkte, wie die Flasche Ketchup und die Tafel Schokolade finden sich auch in ihrem Haushalt. „Natürlich weiß man, dass das ungesund ist, aber wenn man es so sieht, ist es doch wieder erschreckend. Aber man kann ja nicht alles verbieten.“

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Ihr Sohn Amar (4) ist mit seinem Freund Ben (5) dabei, sich mit einer Handmühle Haferflocken zu mahlen. Körner oben rein, Hebel drehen, Flocken unten raus. Faszinierend. Für Ben kamen Flocken bislang aus der Müslipackung und waren eher „Bäh“. Die selbstgemahlen Flocken bestehen den Geschmackstest. „Die Kinder haben Spaß und lernen was“, lobt Hamoudi.

Hilfe auch für Eltern

Am Stand der Kita Hans-Schlehahn-Straße basteln die Kinder Kronen aus Blättern und Zweigen, die Eltern können sich gegenüber über die Angebote der „Frühen Hilfen“ informieren. Kinder haben nämlich auch ein Recht auf liebevolle Erziehung – eine große Aufgabe für Eltern, für die es aber auch viel Unterstützung gibt.

Das Spielmobil

Auch das Spielmobil war beim Kinderfest aufgebaut. „Wir hatten schon überlegt, das Spielmobil einzustampfen, weil wir einfach kein Personal mehr dafür hatten“, berichtet Helmut Ring vom Kinderschutzbund. Der Anhänger mit Spielen und Materialien für eine Kletterparcours kann privat gemietet werden, es muss aber immer ein Betreuer mit vor Ort sein. Der Kinderschutzbund sucht dafür Helfer, die auch bezahlt werden. (stes)

www.dksb-leverkusen.de

„Das Fest soll vor allem Spaß machen“, sagt Helmut Ring, Vorsitzender des Leverkusener Kinderschutzbundes. „Aber es ist auch eine Möglichkeit für uns, mit Kindern und Eltern in Kontakt zu kommen.“

Recht auf Spielen

Der letzte Punkt auf Eva Lux’ Rechteliste heißt: „Ihr habt ein Recht darauf, in Ruhe gelassen zu werden und einfach mal zu spielen.“ Das muss sie an diesem bunten Tag mit Ponyreiten, Hüpfburg und Bällebad nicht mehrmals sagen, das Recht beanspruchen die Kinder ganz selbstverständlich für sich.