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Wassersportmesse BootÜber 1000 Boote liegen in Düsseldorfer Messehalle „vor Anker“

Lesezeit 4 Minuten
Eine Jacht ist in einer Halle ausgestellt.

Zwölf Personen bietet diese Jacht einen komfortablen Aufenthalt. Preis: ab 6,33 Millionen Euro.

Luxuriöse Jachten, Hausboote, aber auch Kanus und jede Menge Informationen rund um Wassersport und Urlaub auf dem Wasser bietet vom 20. bis 28. Januar die Messe „Boot“ in Düsseldorf.

Die Messehallen gleichen aktuell einem riesigen Jachthafen. Fast 1100 Boote aller Größen liegen in den Hallen 1 bis 6, 7a, 9, 15 und 16 „vor Anker“, dazu kommen Hausboote in der Halle 13 und Kanus in der Halle 14. Die Landeshauptstadt ist vom 20. bis 28. Januar wieder Gastgeber der Wassersportmesse Boot (www.boot.de). 1500 Aussteller zeigen in dieser Zeit ihre Produkte. Die Veranstalter erwarten knapp eine viertel Million Besucher, darunter auch rund 40.000 Fachleute aus allen Teilen der Welt. Menschen, die im Wassersportgeschäft arbeiten wie Betreiber von Surf- oder Segelschule, Tauchschulen, Charteranbieter oder Investoren, die in Jachten investieren wollen, sagt Messechef Wolfram Diener.

1100 Motorjachten und Segelboote werden bei der Messe Boot ab Samstag, 20. Januar, gezeigt.

Eine Yacht des Motorbootherstellers Bavaria wird in eine Halle der Düsseldorfer Messe gebracht.

Nachfrage nach kleinen Booten gering, bei größeren aber stabil

Schon viele Tage vorher wurden die tonnenschweren Jachten aus dem Rhein gehoben und mit Tiefladern in die Messehallen transportiert, darunter die 67 Tonnen schwere und 26 Meter lange Princess Y85, weitere spektakuläre Boote wie eine Princess V50, eine Prestige X60 und die Omikron OT60. Das Hochwasser zu Jahresbeginn erleichterte dem Schiffskran Willy die Arbeit, da er nicht so tief ins Wasser fahren musste.

Ein Boot zu haben, war hierzulande für die meisten Menschen immer schon Luxus, da verwundert es nicht, dass in Zeiten hoher Kosten für Lebenshaltung bei der Nachfrage nach kleinen Booten weitgehend Ebbe herrscht. Nach guten Umsätzen während der Corona-Jahre würden die deutschen Händler die bis zu sieben Meter langen Boote inzwischen nur noch schwer los, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft, Karsten Stahlhut, wenige Tage vor der Eröffnung der Messe. Das liege auch an Preissteigerungen. Ein Teil der damaligen Käufer orientiere sich nun um und wolle größere Boote kaufen. „Das ist die normale Entwicklung: Man will ein größeres Boot haben, um am Wochenende drauf zu bleiben und Freunde mitzunehmen.“ Je größer die Boote seien, desto stabiler sei die Nachfrage, sagte der Branchenexperte.

Mehr als eine Million hierzulande segeln oder fahren Motorboot

In Deutschland gibt es nach Angaben des Verbandes mehr als eine Million Menschen, die in ihrer Freizeit regelmäßig auf Seen und Flüssen Motorboot fahren oder segeln. Insofern handele es sich um einen Breitensport und kein Luxussegment, widerspricht Stahlhut der landläufigen Meinung. „Der Großteil kommt aus der Mittelschicht - das sind Familien, die ihre Freizeit auf dem Wasser verbringen wollen.“ In den Corona-Jahren hatten die Hersteller und Händler deutlich mehr Boote verkauft als zuvor, weil die Menschen nicht in die Ferne reisen konnten oder wollten und ihre Leidenschaft für Bootstouren in Regionen wie Berlin-Brandenburg entdeckten. Dem Verband zufolge hat Deutschland 150 Bootsbauer, die vor allem am Bodensee sowie an Nord- und Ostsee tätig sind. Die Schäden, die ein starker Ostsee-Sturm im vergangenen Herbst ausgelöst hat, könnten der Branche einen Wachstumsschub geben. Bei dem damaligen Unwetter habe es Hunderte „Totalverluste“ gegeben, sagte Stahlhut. Versicherungen hätten das Geld dazu inzwischen weitgehend ausgezahlt. „Es ist frisches Geld im Umlauf, was für Investitionen in Boote genutzt werden kann.“

Schnuppertauchen in Halle 12

Bei der Boot werden aber nicht nur Motorjachten, Segelboote und Kanus gezeigt, in den Hallen 13 und 14 dreht sich alles um Urlaub auf dem Wasser, ob auf Segeljachten oder Motorbooten in Ägypten, Griechenland, Indonesien, Kroatien, Mauritius, Trinidad und Tobago oder Zypern. Vorgestellt werden aber auch Ferien auf dem Hausboot über die Flüsse und Seen Mitteleuropas. Eintauchen in Unterwasserwelten können Besucher in den Hallen 11, 12 und 13 im wahrsten Wortsinn ob im Schnupperbecken oder in einem futuristischen Tauchturm in Halle 12. Zudem im Angebot ein großes Spektrum an Ausrüstungsgegenständen und ein Bühnenprogramm mit bekannten Filmemachern und Abenteurern, die das Publikum in die Unterwasserwelten entführen, unter anderem Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke und der Journalist und Moderator Dirk Steffens.

Trendsportarten testen oder Paddeltour durch Kulisse

Action pur in Halle 17 beim Trendsportfestival Pure Action gibt es in der Halle 17 beim Trendsportfestival der boot. Hier trifft sich die Surfszene in all ihren Facetten. 40 Hersteller und Händler zeigen die neuesten Trends beim Wingsurfen und -foilen, Wakeboarden, Pumpfoilen, Standup-Paddling oder dem klassischen Windsurfen. Zahlreiche Mitmachaktionen, online buchbar auf boot.de, werden im 60 x 20 Meter großen und 1,10 m tiefen Actionpool angeboten. An den Wochenenden zeigen Profis, was auf einem schmalen Brett alles so geht. Mit dabei sind laut Veranstalter Surfpromis wie Balz Müller , Xavi Corr, Finn Flügel, Michael Näf, Laura Rudolph, Alan Fedit, Elias Ouahmid, Björn Dunkerbeck, Liam Dunkerbeck, Philip Köster, Nick Spangenberg, Nils Hammelrath, Finn Hammelrath, Carsten Kurmis und Ole Schwarz. In Halle 14 können Familien eine gemeinsame Paddeltour durch ein kanadisch anmutende Waldkulisse unternehmen oder klassische Boote bestaunen. Dort gibt es auch Einblicke in den Alltag der Wasserschutzpolizei und der Seenotretter auf Nord- und Ostsee. (mit dpa)

Online-Tickets für die boot Düsseldorf gibt es zum Preis von 21 und 19 Euro für boot.club, caravan.club und ADAC-Mitglieder, vor Ort kosten die Eintrittskarten 29 Euro. Montags bis freitags sind es für die Zeit von 14 bis 18 Uhr 12 Euro.