AboAbonnieren

Was ist eigentlich Khat?Männer mit 97 Kilo Drogen im Kofferraum erwischt

Lesezeit 2 Minuten
Die undatierte Aufnahme zeigt die Kaudroge Khat auf einem Tisch.

Die undatierte Aufnahme zeigt die Kaudroge Khat auf einem Tisch.

An der Grenze zu Aachen finden Polizeibeamte bei einer Kontrolle eine nicht geringe Menge der Droge, die vom ostafrikanischen Khat-Baum stammt.

Die Angst verschwindet und tauscht ihren Platz mit Euphorie. Wer die Blätter und Triebe des Khat-Baums kaut, fühlt sich leistungsstärker. Wer zu viel nimmt, wird müde und fühlt sich abgeschlagen. Doch der Konsum kann neben Depression und Impotenz auch rechtliche Folgen haben: Khat fällt unter das Betäubungsmittelgesetz. Besitz, Einfuhr und Handel sind in Deutschland verboten. Die beiden Männer, die in der Nacht zu Mittwoch mit 97 Kilogramm der Droge im Auto unterwegs waren und von der Polizei kontrolliert wurden, müssen also mit Konsequenzen rechnen.

Die Kontrolle fand an einem wenig befahrenen, ehemaligen Grenzübergang zu Belgien statt, wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte. Die beiden 27 und 41 Jahre alten Insassen hatten die Rückbank ihres Wagens umgeklappt und dort fünf große, auffällige Taschen deponiert. Darin wurde die Kaudroge entdeckt. Die Drogen wurden beschlagnahmt, die Ermittlungen in der Sache dauern laut Bundespolizei an. Wie die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) auf seiner Website schreibt, wird der Khat-Baum vor allem in Ostafrika und dem Südwesten der Arabischen Halbinsel angebaut.

Khat mit ähnlicher Wirkung wie Amphetamin

Üblicherweise werden demnach die Blätter und Triebe als Bündel in Bananenblätter eingewickelt. Wer Khat kaut, setzt damit die Wirkstoffe Cathinon und Cathin frei und nimmt diese über den Speichel auf. Die Wirkung ist denen von Amphetamin ähnlich, soll aber weniger stark sein. Khat wird in bei einigen indigenen Völkern Ostafrikas als traditionelles Heilmittel eingesetzt. „Doch weder Khat noch seine isolierten Wirkstoffe sind für ihren therapeutischen Nutzen bekannt“,schreibt die EMCDDA. In Deutschland sind Bestandteile des Khat-Baums in geringer Dosis als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich. In Großbritannien ist Khat als Arznei zugelassen. (mit dpa)