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Vor der EuropawahlPlakate bereiten Leverkusener Rathaus diesmal keinen Kummer

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Martina Radermacher kümmert sich im Rathaus um die Wahlunterlagen. Rund 16.500 Leverkusener wollen diesmal per Brief abstimmen. Das ist ein Rekordwert.

Leverkusen – Die gelben Banderolen haben sich bewährt. Kaum 50 Wahlplakate sind bis jetzt falsch aufgehängt worden. Kein Vergleich mit früheren Zuständen, sagt Friedhelm Laufs. Der Mann an der Spitze des Ressorts „Bürger und Straßenverkehr“ in der Stadtverwaltung kennt die Probleme schon lange. Früher war er nur Chef des Ordnungsamts. Und hatte regelmäßig Ärger wegen wilden Plakatierens.

600 Helfer mussten her

Dass es daran liegt, dass die Europawahl nun doch nicht als der wichtigste Urnengang angesehen wird, möchte Laufs ausschließen. Beim Thema Wahlhelfer allerdings habe sich der eher niedrige Stellenwert der Europawahl gezeigt, sagt Laufs am Freitag. Das sei „etwas schleppend“ gelaufen. Rund 600 Helfer musste die Stadtverwaltung rekrutieren. Das sei keine leichte Aufgabe gewesen – obwohl man erstmals Plakate in die Busse der Wupsi gehängt hatte mit der Bitte am 26. Mai seinen Sonntag zu opfern und auszuzählen.

Für Alfred Zündorf und Udo Reudenbach ist das kein Opfer. Die beiden haben in verschiedenen Funktionen etliche Wahlen organisiert. Jetzt treffen sie sich im Wahllokal Pestalozzischule – und sollten zu den Ersten gehören, die am Sonntag nächster Woche Ergebnisse ins Rathaus melden: bei so viel Erfahrung.

Ein 94 Zentimeter langer Zettel

Allerdings könnte diesmal weniger die Zahl als die Dimension der Stimmzettel das Auszählen erschweren. Er ist mit 94 Zentimetern rekordverdächtig lang: 40 Gruppierungen bewerben sich in der deutschen Ausgabe der Europawahl um Stimmen. Das bedeutet: Der Zettel muss sieben Mal gefaltet und zum Schluss noch einmal geknickt werden. Sonst passt er nämlich nicht in den Umschlag.

Angesichts dieser Erschwernis ist es wohl gar nicht so schlecht, dass der Trend zur Briefwahl anhält: Von gut 116.000 Bürgern haben 16.500 einen Schein für die Briefwahl bestellt; 6.300 von ihnen hatten am Freitag bereits abgestimmt. Von den Wählern sind rund 500 Bürger der Europäischen Union mit einem anderen als dem deutschen Pass.

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Von den rund 300 behinderten Personen, die neuerdings wählen dürfen, habe nur eine einen entsprechenden Antrag gestellt, berichtete Melanie Offermann, die erstmals in der Stadtverwaltung eine Wahl organisiert. Beim nächsten Mal muss kein Antrag mehr gestellt werden: Die Wahlbenachrichtigung kommt von allein.

Die 109 Wahllokale in der Stadt sind am Sonntag, 26. Mai, von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Die Stadtverwaltung rechnet gegen 18.30 Uhr mit ersten Ergebnissen. Sie werden im Ratssaal, Friedrich-Ebert-Platz 1 in Wiesdorf, öffentlich präsentiert.