„Aus meiner Sicht zum Heulen“Leverkusener Topos-Betreiberin über das Aus
Leverkusen – Die Wirtin des Topos, Ingrid Orth, ist unendlich traurig darüber, wie es jetzt gekommen ist. Sie hat die Ratssitzung am Montag als Livestream verfolgt. „Aus meiner Sicht: Zum Heulen, so geht es mir auch. Eine ganz traurige Situation, dass alle Rettungsaktionen nicht gefruchtet haben, aber das wahre Problem liegt beim Besitzer, der wohl nicht mit sich reden lässt.“
Der Besitzer Theodosios Stathakis bietet der Stadt die nicht denkmalwürdige Immobilie für 1,25 Millionen Euro an. Auch seine Mietvorstellung sei astronomisch. Sie sei mit dem Topos auch in den Wahlkampf hineingeraten, sagt Orth.
Wahlkampfthema Topos
Die OB-Kandidaten Uwe Richrath und Frank Schönberger wollten sich für den Erhalt einsetzen; Schönberger machte Andeutungen, er wolle Sponsoren finden, die die Immobilie gemeinsam zu einem frühen Zeitpunkt von Stathakis gekauft hätten. Er zog zurück, als der amtierende Uwe Richrath in Verhandlungen einstieg und Wahlkampfvideos in der Kneipe drehen ließ.
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Zu den Überlegungen, dem Verein Jazz Lev eine neue Spielstätte zu vermitteln, sagt die Wirtin: „Jazz Lev und Topos gehören zusammen. Man kann das alles doch nicht einfach woanders hin verlegen.“ Mittwoch wollen sich die Vereinsvorstände treffen. „Ich weiß gar nicht, wie ich jetzt handeln soll“, sagt Ingrid Orth, „ich versuche mir die ganze Zeit zu überlegen, was der Wolfgang jetzt machen würde.“
Der 2019 verstorbene Wolfgang Orth hatte die Kneipe 1968 nach einem Jahr Umbau eingerichtet, so wie sie heute noch weitgehend erhalten ist mit den wohl einzigartigen Sitzbänken aus Polyesterharz. Bis zum Schluss war er Chef. Dann kam Corona und die Schließung. Dass jetzt sang- und klanglos Schluss sein könnte, mag Ingrid Orth nicht fassen: „Ich würde schon sehr gerne noch mal aufmachen. Einfach so verschwinden, wäre zu traurig.“