Silvester in NRWMehr Polizisten als 2019 – Keine „beliebigen Kontrollen“ in Wohnungen
Düsseldorf/Köln – Die Vorbereitungen von Polizei und Ordnungsämtern in NRW auf den Jahreswechsel unter Corona-Bedingungen laufen auf hohen Touren. Das Problem: „Das wird ein Silvester, wie wir es in dieser Form noch nie erlebt haben“, sagt Innenminister Herbert Reul (CDU) am Dienstag, „für die Sicherheitsbehörden ist es sehr schwer vorauszusagen, wie die Menschen sich verhalten.“
Einigen Optimismus schöpft der Minister aus den Erfahrungen mit anderen üblicherweise feierintensiven Ereignissen im endenden Corona-Jahr. Zum Karnevalsauftakt am 11.11. oder an Halloween seien „die allermeisten Leute sehr vernünftig gewesen.“ Dasselbe habe man an den Weihnachtsfeiertagen feststellen können. Jedoch: „Silvester ist da nochmal eine andere Nummer“, sagte Reul.
4800 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz an Silvester
Auf mögliche Probleme sei man aber eingestellt, versicherte er. In NRW sollen 4800 Polizisten im Einsatz sein, etwas mehr als vor einem Jahr. Ein Teil der Kräfte werde an „taktischen Standorten“ im Land verteilt und könne bei Bedarf angefordert werden. Das biete die Chance, dass die Polizei „effektiv auf schnelle Lageentwicklungen reagieren kann“, sagte der Minister. Manche der Beamten würden an Orten aufpassen, an denen sich viele Menschen versammeln könnten.
Zum Jahreswechsel sind die Corona-Regeln in NRW sehr streng. Während an Weihnachten die Schutzverordnungen etwas gelockert wurden, sind die Beschränkungen jetzt wieder schärfer. Die Verordnung des Landes NRW sieht vor, dass sich bei privaten Treffen im öffentlichen Raum nur fünf Personen aus maximal zwei Hausständen treffen dürfen. Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt.
Keine beliebigen Kontrollen in Privatwohnungen
Treffen mit Freunden oder der Familie in den eigenen vier Wänden sind hingegen nicht durch eine Gästezahl begrenzt. Im privaten Raum werde es keine „beliebigen Kontrollen“ geben, sagte Reul.
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„Wenn aber jemand meint, mit einer großen Party über die Stränge schlagen zu müssen – dann werden wir eingreifen.“ Vor Ort müssten die Beamten dann abwägen, was zu tun sei. „Ich vertraue da auf den gesunden Menschenverstand und das Fingerspitzengefühl von Polizeibeamtinnen und -beamten.“ Das habe sich in der Vergangenheit bewährt. (mit dpa)