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Wahner Heide„Ein Wunder, dass noch kein Waldbrand ausgebrochen ist“

Lesezeit 3 Minuten
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An vielen Stellen in der Wahner Heide kann Munition liegen, deshalb dürfen  nur markierte Wege genutzt werden.

  1. In Mecklenburg-Vorpommern wütet derzeit ein heftiger Walbrand. Die Wahner Heide ähnelt dem brennenden Waldstück bei Lübtheen sehr.
  2. Auch hier war es in den vergangenen Wochen sehr heiß. Und auch hier liegt alte Munition im Boden
  3. Wer diese Areale betritt, begibt sich in akute Lebensgefahr.

Rhein-Sieg-Kreis – Die Wahner Heide ist ein ehemaliger Truppenübungsplatz, genau wie das derzeit in Flammen stehende Waldgebiet bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Beide Flächen sind teilweise mit alter Munition belastet. Wer diese Areale betritt, begibt sich in akute Lebensgefahr.

„Auf dem Moltkeberg wurde in den 90er-Jahren eine noch völlig intakte Giftgasgranate aus der Zeit des Ersten Weltkrieges gefunden“, erinnert sich Jörg Pape, der damals als Forstdirektor für die Heide zuständig war. Die Munition wurde entschärft, und der Moltkeberg ist seitdem Sperrgebiet für Menschen.

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Der belastete Moltkeberg in der Wahner Heide ist gesperrt.

„Rund 25 Hektar ist das belastete Areal groß“, schätzt Pape. Nach dem Fund sei ein zehn Meter breiter Untersuchungsstreifen quer durch das Gebiet gezogen worden. „Die haben da richtig tief gebuddelt“, erinnert er sich. Das Ergebnis sei alarmierend gewesen. Auf diesem kleinen Streifen befanden sich so viele Blindgänger, dass eine Hochrechnung für den gesamten Berg eine enorme Menge ergeben habe. Eine Entschärfung war nicht möglich. Es blieb nur, die gesamte Fläche zu sperren.

Knochentrockenes Unterholz erhöht die Waldbrandgefahr

Und so konnten sich ungestört Nadelbäume als Pioniergewächse ansiedeln. „Ihr Unterholz ist zurzeit knochentrocken. Ein Brand kann sich in Windeseile ausbreiten“, warnt Pape. Auch die verdorrten Heidesträucher am Wegesrand wären eine willkommene Nahrung für die Flammen . „Sie breiten sich dann so schnell aus, dass man mit den Augen fast nicht mehr folgen kann.“

Wie in Lübtheen darf die Feuerwehr die Flächen am Moltkeberg nicht betreten. Durch die Hitze könnten zahlreiche alte Granaten im Boden plötzlich detonieren. Die Löschtrupps könnten nur ein Ausbreiten der Flammen auf benachbarte Waldflächen verhindern.

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„Für die Feuerwehren gilt der Moltkeberg als rote Zone“, bestätigt Antonius Nolden von der Pressestelle des Kreises. „Gelöscht werden darf nur mit Wasserwerfern von den sicheren Wegen aus.“ Alternativ könne ein Wassereinsatz aus der Luft eingesetzt werden, um die Flammen einzudämmen. „Wenn aber plötzlich eine Granate hochgeht“, sagt Nolden, „dann ist auch die Hubschrauberbesatzung gefährdet.

Deswegen ist dieser Weg nicht sofort nicht geplant. Die Naturfreunde Troisdorf haben jetzt Alarm geschlagen. Sie machen sich wegen der Hitze in den vergangenen Tagen große Sorgen um das Schutzgebiet. „Überall in der Heide liegen Kippen herum. Es ist ein Wunder, dass noch kein Großbrand entstanden ist“, klagt Norbert Ziegert von den Naturfreunden. „Eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Landesbetriebs Wald und Holz hat darauf hingewiesen, dass von März bis Oktober im Wald ein gesetzliches Rauchverbot gilt“, berichtet Ziegert.

Niederschläge nicht mehr über das Jahr verteilt

Die Naturfreunde Troisdorf fordern die Waldbesucher daher auf, Aufmerksamkeit walten zu lassen, nicht im Wald zu rauchen oder zu grillen und diejenigen, die das dennoch tun, darauf hinzuweisen, das zu unterlassen. „Aber bitte auch aufmerksam schauen, ob sich irgendwo plötzlich Rauchnester entwickeln und dann sofort die Feuerwehr alarmieren“, sagt Ziegert.

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Zigarettenstummel am Waldrand können schnell einen Brand auslösen.

Pape sieht den Klimawandel als einen Grund für die Veränderung der Vegetation und die daraus resultierende Waldbrandgefahr. „Im Jahresdurchschnitt fallen nicht weniger Niederschläge als früher“, sagt der Naturschützer. „Aber sie sind nicht mehr so verteilt.“ Wenn der Regen eines heftigen Sommergewitters auf trockenen Boden falle, dann laufen das Wasser ab und versickere nicht. Der Boden bleibe dann trocken, und den Pflanzen fehle das lebenswichtige Wasser an den Wurzeln.