Sarah Schenkelberg hat ein neues Konzept für eine Kindertagesstätte erarbeitet.
Platz für 75 KinderWas die Kita im Neubaugebiet in Troisdorf-Sieglar so besonders macht

Spatenstich für die neue Kindertagesstätte im Neubaugebiet 'Auf dem Grend' in Sieglar mit v.l. Bauunternehmer Jörg Schenkelberg, Bürgermeister Alexander Biber, Investorin Sarah Schenkelberg und ihren Kindern Matteo und Mia sowie Jugendamtsleiter Markus Wüst
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„Einfach besser machen“, das hat sich Sarah Schenkelberg gedacht. Jetzt geht die 32-Jährige einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Umsetzung ihres Konzeptes. Im Neubaugebiet „Auf dem Grend“ in Troisdorf-Sieglar entsteht mit der Tierlieb gGmbH als Träger ihre erste Kindertagesstätte.
„Als sie den ersten Tag aus der Schule kam, sagte sie schon damals, dass sie Kindergärtnerin werden will. Dann darf ich den ganzen Tag nur spielen“, erinnerte sich beim Spatenstich zur neuen Kita Jörg Schenkelberg, Vater und Bauunternehmer, der seine Tochter bei dem Projekt unterstützt.
In der neuen Kita in Sieglar soll Platz für bis zu 75 Kinder sein
„Wir bieten ein Konzept zur nachhaltigen Bildung von Kindern an“, erläutert die zweifache Mutter. Entstehen soll eine viergruppige Kindertageseinrichtung mit einer Unter-Dreijährigen-Gruppe und somit insgesamt bis zu 75 Kindern.
Das gesamte Gebäude wird nachhaltig mit Solaranlage auf dem Dach und Wärmepumpe gebaut. Die Betreuung wird durch Natur- und Tierpädagogik unterstützt. Das Grundstück umfasst knappe 2000 Quadratmeter, wovon das Gebäude 700 Quadratmeter einnimmt.

Auf diesem freien Grundstück entsteht in den kommenden anderthalb Jahren die Kindertagesstätte.
Copyright: Quentin Bröhl
„Wir werden uns sehr viel in Naturräumen aufhalten“, kündigt Sarah Schenkelberg an. Es werden einige Tiere in der Kita einziehen: zehn Hühner, Meerschweinchen und Hasen sowie Fische in einem Aquarium. Ihre Pläne sind schon konkret: „Wir füttern die Hühner, sammeln dann deren Eier ein und backen damit in einer Koch-AG einen Kuchen.“
Mit der vierjährigen Amy zieht eine ausgebildete Therapie-Begleithündin mit in die Kita ein. Auf dem Außengelände wird es Ertragsbäume wie Walnuss-, Kirsche- oder Äpfel-Bäume geben. Über dem Eingang wird es eine Pergola geben, wo Weintrauben wachsen. Die Kita ist hausschuhfrei geplant, die Kinder sollen auf Socken oder barfuß laufen.
Sie habe das Ziel ihr ganzes bisherigen Leben verfolgt, sagt Sarah Schenkelberg. Nachdem sie den Beruf der Erzieherin erlernt hatte, studierte sie Sozialpädagogik und schrieb in ihrer Bachelorarbeit das Konzept für die nun entstehende Kita.

Die Straßenansicht der neuen Kindertagesstätte im Neubaugebiet 'Auf dem Grend' in Sieglar.
Copyright: Architekt Berger
Natürlich gehe das nur mit der Unterstützung ihres Vaters als Bauunternehmer. „Ich wollte immer mein letztes Projekt, bevor ich in Rente gehe, etwas für die Gemeinnützigkeit bauen“, sagt Jörg Schenkelberg. Statt der Schule in Afrika sei es dann die Kita für seine Tochter geworden. Die Investitionskosten der Kita belaufen sich auf 3,5 Millionen Euro.
Seit mehr als vier Jahren ist die Kindertagesstätte nun mit den ersten Gesprächen mit der Stadt in Planung. Unterstützung bekam die Familie Schenkelberg von der Stadt Troisdorf und von Bürgermeister Alexander Biber, der aber betont: „Bei der Bedarfsplanung war klar, dass hier eine Kita hin muss.“
Fertigstellung der Kita im Neubaugebiet ist für August 2026 geplant
Dabei freue er sich, dass sich mit dem Träger „Tierlieb“ ein völlig neues Konzept bei der mittlerweile 46. Kita im Stadtgebiet durchgesetzt habe. Als Trägerschaft habe der Verein das stadteigene Grundstück von der Tropark in Erbpacht erworben, um die Fördermittel beantragen zu können.
Es wird neben einer Bibergruppe wohl eine Enten-, Küken- und Frösche-Gruppe geben. Zwölf Mitarbeiter als Fachpersonal plus drei Personen in der Kita-Leitung, eine Küchenhilfe und ein Hausmeister werden in dem Projekt Arbeit finden.
Ihr erste Kita werde wohl nicht ihre letzte sein, ist Sarah Schenkelberg überzeugt. Zunächst werde sie sich aber voll und ganz auf dieses Projekt konzentrieren. Im August 2026 ist die Fertigstellung in dem Neubaugebiet geplant.
Alle Grundstücke seien veräußert, und die ersten Menschen seien bereits eingezogen. „Wenn hier alles fertig ist, werden in rund 350 Wohneinheiten 500 bis 600 Menschen hier wohnen“, kündigt Bürgermeister Biber an.