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VerkehrssicherheitGefahr auf Troisdorfs Straßen wird im Simulator lebendig

Lesezeit 3 Minuten
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Mit Simulatoren konnten die Schüler des Berufskollegs Troisdorf verschiedene Gefahrensituationen durchspielen.

Troisdorf – Kati sitzt auf ihrem Rad und fährt durch die Stadt. Dann will sie eine Kreuzung überqueren, die Ampel steht auf Grün – und plötzlich kommt von rechts ein Autofahrer angeschossen, der die junge Frau übersieht. Nur durch scharfes Bremsen kommt er noch rechtzeitig zum Stehen.

Zum Glück handelt es sich bei dieser Szene nur um eine Simulation, die Kati durch eine Virtual-Reality-Brille erlebt hat. Sie und ihre Mitschüler am Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg Troisdorf sollen auf dem zum 17. Mal stattfindenden Verkehrssicherheitstag für die vielfältigen Gefahren im Straßenverkehr sensibilisiert werden.

Aufprallgeschwindigkeit im Gurtschlitten: Elf Stundenkilometer

Und das passiert nicht nur durch graue Theorie. Die Verkehrswacht hat etwa einen Gurtschlitten mitgebracht, mit dem ein Aufprall bei einer Geschwindigkeit von elf Stundenkilometern simuliert wird.

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Im Gurtschlitten der Verkehrswacht wird ein Aufprall bei einem Unfall nachgestellt.

Das klingt nach nicht viel – doch wenn der Schlitten an das Ende der schrägen Bahn knallt und der Sicherheitsgurt in den Körper einschneidet, möchte man sich nicht vorstellen, wie sich ein Aufprall bei 50 Stundenkilometern oder mehr anfühlen muss.

Überschlagsimulator löst beklemmende Gefühle aus

Wie schon bei den vergangenen Verkehrssicherheitstagen erfreut sich der Überschlagssimulator bei den Schülern großer Beliebtheit. „Es war, als würde man gleich den Boden küssen, so wurde man runtergedrückt“, beschreibt die 18-jährige Michelle lachend das Gefühl, als sie kopfüber in dem sich drehenden Gestell hängt.

Was zunächst ein wenig nach Achterbahn auf der Kirmes klingt, hat wie der gesamte Aktionstag einen ernsten Hintergrund. „Ich weiß, wie es ist, wenn der schulpsychologische Dienst in eine Klasse kommen und euch beibringen muss, dass plötzlich ein Mitschüler fehlt und nicht mehr zurückkommt“, sagt Schuldezernent Thomas Wagner an die jungen Teilnehmer gerichtet.

„Fragt mal einen Unfallchirurgen, wie die Leute aussehen, die er auf dem Asphalt findet.“ Rücksichtnahme und Risikobewusstsein statt Action lautet also die Devise.

Wer eine Pause von den Adrenalinschüben in den Simulatoren einlegen will, besucht den Vortrag von Alfred Ossendorf. Der ADAC-Experte erklärt den (angehenden) Fahranfängern, die Rechtslage im Straßenverkehr: Was passiert zum Beispiel, wenn man mit nicht zugelassenen Winterreifen erwischt wird? Wie verhält man sich, wenn ein Verkehrsschild zugeschneit und deshalb nicht lesbar ist?

Crashkurs öffnet die Augen

Mittendrin ertönt die Durchsage, dass zwei Pkw umgeparkt werden müssen, weil sie die Feuerwehrzufahrt blockieren. „Das kann 65 Euro Strafe und einen Punkt bedeuten“, weiß Ossendorf und hat die Lacher auf seiner Seite.

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Auch ihre Seh- und Reaktionsfähigkeit können die Jugendlichen testen. „Ich glaube ich brauche eine Brille, ich hab ja überhaupt nichts gesehen“, kommentiert ein Mädchen hinterher. Auf der Straße unterwegs zu sein, egal ob mit Auto, Motorrad oder Fahrrad, birgt so manches Risiko – das wurde den Schülerinnen und Schülern noch einmal klar. Ihren Crashkurs haben sie nun hinter sich.