Mit vereinten Kräften waren die Einwohner im Troisdorfer Stadtteil Kriegsdorf zu den vierten Umwelttagen bei der Sache.
„Fastfood-Abfall macht uns zu schaffen“Kriegsdorfer räumen zum World Cleanup Day Tongrube auf
Mit 85 Jahren war Georg von Schrader der älteste Teilnehmer bei dem World Cleanup Day in Kriegsdorf. Der langjährige Extremsportler, der in seiner Altersklasse Weltmeister beim legendären „Iron Man“ geworden war, ließ es sich nicht nehmen, eigenhändig Äste und morsches Holz aus dem Areal der ehemaligen Tongrube an der Reichensteinstraße zu schaffen. „Wegen dieser Tongrube ist Kriegsdorf bei ‚Unser Dorf soll schöner werden‘ ausgezeichnet worden. Aber das ist schon lange her“, erinnerte sich Joachim W. Bohn, der die vierten Kriegsdorfer Umwelttage organisiert hatte.
Keiner kommt rein
Inzwischen hat sich die Natur längst das trichterförmige Areal hinter dem Kindergarten zurückerobert, wuchernde Pflanzen und dichtes Unterholz machen die Grube praktisch unzugänglich. Doch wo die einen ein unberührtes Biotop sehen, erkennen andere vor allem Potential. „Das soll wieder ein grünes Juwel werden, auch wenn das bestimmt noch Jahre dauert“, sagte Bohn.
Der Auftakt anlässlich des „World Cleanup Days“ verlief jedenfalls vielversprechend: Gut 25 Teilnehmer waren zum Großreinemachen gekommen, darunter etliche Mitglieder der im Ortsring versammelten Vereine, aber auch Nachbarn und Familien aus dem Ort. Das Grünflächenamt rückte mit dem mobilen Häcksler und einem großen Container an, um die gesammelten Äste, Stämme und Blätter nachhaltig zu entsorgen.
Fastfood-Abfälle einfach weggeworfen
Doch auch jenseits der Tongrube waren die Ehrenamtler aktiv. Ausgestattet mit Greifzangen, Handschuhen, Warnwesten und Müllsäcken waren sie vor allem auf den Umgehungsstraßen im Einsatz, um dort Müll und Unrat zu beseitigen: „Hier macht uns vor allem der Fastfood-Abfall zu schaffen, der einfach aus dem fahrenden Auto geworfen wird“, seufzte der Organisator.
Den spektakulären Auftakt der Aktion lieferten etwa 200 Kinder der sechs umliegenden Kindergärten, die bereits am Freitag mit ihren Erzieherinnen und Erziehern das Umfeld des Rosenhügels von Dreck befreiten, ein Ereignis, das sich auch ein Kamerateam des WDR nicht entgehen ließ.
„Es ist wichtig, schon bei den Jüngsten ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Abfall zu schaffen, damit dies später auch bei den Erwachsenen funktioniert“, sagte Bohn. Auch deshalb wurden die Kinder mehrere Tage lang auf die Aktion eingestimmt. Für die vorwiegend erwachsenen Helfer war ihr Einsatz nach gut drei Stunden beendet. „Es gibt aber noch viel zu tun“, sagte Joachim W. Bohn.