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Inszenierter GroßbrandJugendfeuerwehr Troisdorf übt den Ernstfall mit Flammen und Rauch

Lesezeit 3 Minuten
Drei Kinder der Jugendfeuerwehr Tropisdorf-Altenrath spritzen Wasser mit einem Schlauch.

Wasser Marsch: Die Aktiven der Jugendfeuerwehr Troisdorf-Altenrath sind ganz vorne mit dabei, das Feuer zu löschen.

Rund 100 Jungen und Mädchen gehören der Jugendfeuerwehr an. Und die zeigten am Samstag, was sie drauf haben.

Einmal allen zeigen können, was man gelernt hat: Das konnte die Troisdorfer Jugendfeuerwehr am Samstag unter Beweis stellen. Unter den Augen zahlreicher Zuschauerinnen und Zuschauer durften sie einen inszenierten Brand löschen – und bekamen dafür ein Lob von Bürgermeister Alexander Biber und Feuerwehr-Chef Lars Gödel.

Als Einsatzort hatte die Übungsleitung das Stadtteilhaus am Abenteuerspielplatz in Friedrichs-Wilhelms-Hütte gewählt. Nebelmaschinen sorgen für verrauchte Flure, auf dem Dach schießen Flammen empor – echte und hölzerne Attrappen.

Jugendfeuerwehr Troisdorf übt einen Großeinsatz

Nach und nach werden die Einheiten aller sechs Jugendfeuerwehren in Troisdorf alarmiert, die einige hundert Meter entfernt an der Hermann-Ehlers-Straße auf ihr Stichwort gewartet haben. Mit Blaulicht fahren sie auf den Hof, auch die Drehleiter ist dabei.

Kinder der Jugendfeuerwehr halten Schlaurollen in den Händen.

Für einige Kinder ist es die erste Übung, andere sind schon Jahre dabei und kennen die Handgriffe.

Die älteren Jugendlichen, die das nicht zum ersten Mal machen, wissen genau, was zu tun ist: Routiniert schließen sie Verteilerköpfe an, rollen Schläuche aus – Wasser Marsch. Der Angriffstrupp betritt unter Atemschutz das Gebäude, um Verletzte zu retten.

Pressluft-Attrappen gehören jetzt zur Ausrüstung der Jugendfeuerwehr

Die Jugendfeuerwehr besitzt seit Kurzem 36 Attrappen von Pressluftflaschen und Atemschutzmasken. „Die sind deutlich leichter als die echten, geben den Kindern aber ein realistisches Gefühl für den echten Einsatz“, sagt Stadtjugendfeuerwehrwart André Dekleermaeker.

„Die Übung ist unser Highlight eines ganzen Jahres. Alle haben mächtig viel Spaß, es gibt viel zu retten und zu löschen. Das Teambuilding soll natürlich auch nicht zu kurz kommen“, beschreibt er. Eltern, Freunde und Verwandte sind an diesem Tag eingeladen, das Spektakel zu beobachten.

Zuschauer dürfen ganz nah herantreten und Fotos machen

Ein Moderator erklärt am Mikrofon die nächsten Schritte, lotst die Zuschauerinnen und Zuschauer um das Stadtteilhaus herum, weil drei Trupps sich auf der Rückseite vorarbeiten. Fotos sind ausdrücklich erlaubt. „Wann hat man schon Gelegenheit, so nah dran zu sein bei einem Feuerwehreinsatz?“, sagt Dekleermaeker.

Echte Flammen loderten auf dem Dach des Stadtteilhauses empor.

Echte Flammen loderten auf dem Dach des Stadtteilhauses empor.

Etwa 100 Kinder und Jugendlichen gehörten der Troisdorfer Jugendfeuer an, darunter seien 15 Prozent Mädchen. 90 Prozent wechselten mit der Volljährigkeit in die Einsatzabteilung. „Sie haben einen Vorteil gegenüber Quereinsteigern, weil sie viel Wissen bereits mitbringen. Und sie werden direkt zu Feuerwehrmännern und -frauen ernannt, anstatt zunächst Anwärter zu sein“, erklärt er.

90 Prozent der Jugendfeuerwehr wechselt in die Einsatzabteilung

Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau wollen auch Leonie Brenner (10) und Maximilian Lorger (12) aus der Jugendfeuerwehr Altenrath werden. Für Leonie war es die erste Großübung. „Ich habe anfangs nicht genau gewusst, was ich machen soll. Dann habe ich vorne mal gelöscht, das war gut“, sagt sie.

Zwei Jugendfeuerwehrleute und ein Feuerwehrmann vor einer Wand.

Die Ausbilder standen den Jugendlichen eng zur Seite.

Der erfahrenere Maximilian wurde mit dem Verteilerkopf beauftragt, an den die verschiedenen Schläuche angeschlossen werden. „Da muss ich aufpassen, dass ich die richtigen Ventile drehe, sonst haben die da vorne kein Wasser mehr“, sagt er. Die Altenrather Jugendfeuerwehr hat nach Ende des Einsatzes noch lange nicht Feierabend: Für sie ist die Großübung Teil einer 24-stündigen Bereitschaft, bei der die Kinder im Feuerwehrhaus übernachten und immer wieder zu fiktiven Einsätzen alarmiert werden.