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NeueröffnungFrisör zieht in ehemaliges Restaurant Bierthe in Troisdorf ein

Lesezeit 3 Minuten
In das ehemalige Restaurant Bierthe in der Taubengasse 42 in Troisdorf zieht ab Januar Rolf Schröder mit seiner Haarwerkstatt ein.

In das ehemalige Restaurant Bierthe in der Taubengasse 42 in Troisdorf zieht ab Januar Rolf Schröder mit seiner Haarwerkstatt ein.

Rolf Schröder eröffnet nach 15 Jahren Selbstständigkeit in Heiligenhaus am 8. Januar seine zweite Haarwerkstatt.

Statt Wiener Schnitzel kann man ab Januar in Troisdorf an der Taubengasse 42 eine neue Frisur bestellen: Ins ehemaligen Restaurant Bierthe zieht ein Friseurladen. Der neue Pächter Rolf Schröder ist Frisörmeister, bringt seine „Haarwerkstatt“ mit und ist begeistert von dem historischen Gebäude.

Stammhaus ist in Rösrath-Hoffnungsthal

„Schon beim ersten Besuch habe ich mich spontan in die Räumlichkeiten verliebt“, berichtet der 45-Jährige, der seit 15 Jahren in Rösrath-Hoffnungsthal im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis selbstständig ist und nun sein zweites Geschäft eröffnet. Wie schon im Rösrather Stammhaus wird es drei Herren- und fünf Damen-Stühle geben. Drei neue Arbeitskräfte verstärken das Team.

Zuletzt habe er in Rösrath insgesamt acht Angestellte gehabt, davon drei Auszubildende. „Ich hatte da schon etwas Personal aufgestockt. Einige werden auch hier aushelfen“, berichtet Schröder. Eröffnungsparty ist am 4. Januar. Der Betrieb wird dann offiziell ab dem 8. Januar starten.

Laut einem testamentarischen Erlass der ehemaligen Besitzerin Maria Birther aus dem Jahr 1996 vermachte sie das Grundstück mit der Auflage, dass die Geige im Fachwerkhaus bleiben soll. Die Geige sei seit 1926 im Haus, und Maria Birthers Großvater habe sie 1906 von seinen Eltern geschenkt bekommen, die sie für 30 Goldmark in Köln gekauft hätten.

Fünf Jahre lang wurde das alte Fachwerkhaus als Restaurant genutzt.

Fünf Jahre lang wurde das alte Fachwerkhaus als Restaurant genutzt.

So steht es im gerahmten Auszug aus dem Testament der Maria Birther. In den fünf Jahren der Restaurant-Nutzung unter Pächter Felix Heyne stand die Geige stets in einer Vitrine. Heyne hatte Ende 2023 gekündigt und mit der Übernahme des Ausflugslokals „Zur Siegfähre“ in Bergheim eine neue Herausforderung gesucht.

„Das passte wie Faust aufs Auge. Ich habe schon mit drei Jahren mit dem Geigenspiel begonnen“, erzählt Rolf Schröder, der aus einem musikalischem und akademischen Elternhaus aus Lohmar-Dahlhaus stammt. „Mein Vater war Solo-Bratschist, und bis ich 18 Jahre alt war, habe ich jeden Tag zwei Stunden geübt“, fügt er an.

Die Geige aus dem Jahr 1906 steht in einer Vitrine.

Die Geige aus dem Jahr 1906 steht in einer Vitrine.

Daher sei es kein Problem, für das Instrument einen geeigneten Platz zu finden. Das Führen des Geigenbogens habe durchaus Ähnlichkeit mit der Handhabung der Schere als Frisör, verrät Rolf Schröder.

Vor vier Jahren im Urlaub in Italien habe er die Entscheidung getroffen, sich zu vergrößern, berichtet der Vater eines fünfjährigen Sohnes. „Ich suchte nach einer neuen Herausforderung“, erläutert der Frisörmeister. Auf seiner Suche habe er sich viele Immobilien angeschaut. Fast hätte er eine Haarwerkstatt in Birk aufgemacht, bevor er im Juni auf die Bierthe gestoßen sei. „Das war genau das, wovon ich immer geträumt habe.“

Im ersten Stock des Fachwerkhauses wird es drei Bedienstühle für Herren geben.

Im ersten Stock des Fachwerkhauses wird es drei Bedienstühle für Herren geben.

Seitdem renoviert er den ehemaligen Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert. Am Einrichten habe er genauso viel Spaß wie am Haareschneiden, betont er. „Ich mag kein Plastik. Am liebsten arbeite ich mit Holz, Stein oder Metall.“ So werde es als Fußaufsteller bergische Grauwacke geben, und die Theke im Bewirtungsraum hat er aus Ziegeln mauern lassen.

Die ersten Stühle mit großen Spiegel-Elementen an der Wand stehen schon im hinteren Teil. Die ehemalige Restaurantküche wird gerade umfunktioniert zu einem vielseitig nutzbaren Raum für das Personal. Wo sich die Theke befand, werden die Farben für die Haarfärbungen aufgestellt. Schwarz-rote Vorhänge sind bestellt, die Plätze für Männer und Frauen sind auf zwei Etagen verteilt und damit räumlich getrennt.


Öffnungszeiten: Ab 8. Januar ist die Haarwerkstatt Schröder in Troisdorf in der Taubengasse 42 montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, donnerstags von 9 bis 20 Uhr und samstags von 9 bis 15 Uhr geöffnet. Telefon: 02241-2398248.