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Nur noch ein StandortGFO-Kliniken schließen Geburtsstation St. Josef in Troisdorf

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Ein modernes Krankenhausgebäude.

Am Standort St. Johannes in Sieglar wird künftig die Geburtshilfe der GFO-Kliniken Troisdorf gebündelt.

Mit dem Schritt geht der Krankenhausträger weiter den Weg zur geplanten „Einhäusigkeit“ in Sieglar.

Im Rhein-Sieg-Kreis wird eine weitere Geburtsstation geschlossen: Der Krankenhausträger GFO, die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe, hat am Mittwoch angekündigt, bereits zum 1. September die Geburtshilfeabteilungen am Standort Sieglar der GFO-Kliniken Troisdorf zu bündeln. Bisher waren Entbindungen auch am Standort St. Josef in der Innenstadt möglich.

Zahl der Geburten in Troisdorf bleibt gleich, versichert der Träger

Nach der Zusammenlegung der Geburtsstationen in Sieglar werde in den Troisdorfer GFO-Kliniken weiterhin die gleiche Zahl an Geburten möglich sein wie bisher auch, versicherte Regionaldirektor Jan-Philipp Kasch. Unverändert werde am St.-Johannes-Krankenhaus in Sieglar ambulant operiert. Die operative Gynäkologie und die Behandlung gynäkologischer Notfälle bleiben in St. Josef, außerdem der Schwerpunkt der onkologischen Gynäkologie.

Die beiden Krankenhäuser bündelten nun ihre Kompetenzen, hieß es in einer am Mittwoch verbreiteten Mitteilung. Zugleich fänden Modernisierungsarbeiten statt. Aktuell werden demnach in Sieglar noch Kreißsäle und die Wöchnerinnenstation modernisiert; zudem werden neue Familienzimmer eingerichtet. Mit dem nun angekündigten Schritt verfolge der Krankenhausträger weiterhin den Weg zur „Einhäusigkeit“ am Standort Sieglar.

Der Krankenhausträger plant, den Standort St. Josef in der Troisdorfer Innenstadt mittelfristig aufzugeben und alle Abteilungen am Standort Sieglar zu konzentrieren. Für Neubauten und Modernisierung sind nach Angaben der GFO 185 Millionen Euro an Investitionen vorgesehen, fünf bis sieben Jahre Bauzeit sind geplant. Dafür wäre die GFO allerdings auf finanzielle Unterstützung des Landes angewiesen, hatten Verantwortliche im Herbst 2023 erklärt.

„Die absolut nicht ausreichende sowie weiterhin politisch unsichere Krankenhausrefinanzierung, der wachsende Fachkräftemangel und die angekündigten Krankenhausreformen“ sind laut Regionaldirektor Jan-Philipp Kasch „nur drei von vielen Gründen“ für den wachsenden Druck auf die Kliniken. Die zwei Geburtshilfe-Standorte in Troisdorf hätten lange Zeit gut funktioniert, „doch aus den genannten Gründen lassen sich die bisherigen Doppelstrukturen mittlerweile leider weder effizient noch wirtschaftlich abbilden“.