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Equal Pay Day in Troisdorf„Je höher es geht, umso mehr Männer sind vertreten“

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Equalpay_Troisdorf

Die leere Tasche als Symbol für schlechtere Bezahlung von Frauen präsentierten  (v.l.): Petra Römer-Westarp, Karin Lapke-Fernholz (Stadt), Ilka Labonté und Ulla Höfeler (Frauenzentrum).

Troisdorf – Die Tasche ist groß und rot – und leer: ein starkes Symbol für die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Um rund ein Fünftel klaffen die Einkommen in Deutschland nach wie vor auseinander. Bis zum jährlichen Equal Pay Day im Frühjahr arbeiten Frauen statistisch betrachtet ohne Lohn, verglichen mit Männern.

Seit Jahren weisen Gleichstellungsbeauftragte oder Beratungsstellen auf diese Diskrepanz hin, die viele Ursachen hat. „Teilzeit arbeiten acht Prozent der Männer, aber 50 Prozent der Frauen“, sagte Petra Römer-Westarp, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Troisdorf, am Dienstag. Unbezahlte „Sorgearbeit“ in der Erfüllung von Familienpflichten liege demnach immer noch mehrheitlich auf den Schultern der Frauen.

Rente von Arbeitnehmerinnen um die Hälfte niedriger

Und auch entlohnte Pflegearbeit sei meist nicht gut bezahlt, ergänzte Ilka Labonté vom Frauenzentrum Troisdorf. Das Ergebnis: Frauen erhalten im Durchschnitt 50 Prozent weniger Rente als Männer. Und sind oft in einer Weise von Partnern abhängig, die eine Trennung unter Umständen unmöglich macht.

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Eine Situation, die sich durch die Pandemie weiter verschärft habe, berichteten Römer-Westarp und ihre Kollegin Karin Lapke-Fernholz: Kinderbetreuung und Homeschooling schulterten einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung zufolge wieder mehrheitlich die Frauen, die dafür auch häufig unbezahlten Urlaub nahmen.

„Eine Entwicklung zurück“ sieht Ilka Labonté, Spielzeug und Bücher transportierten heute traditionelle Rollenbilder stärker als in ihrer Kindheit. Einen Ausgleich für die Sorgearbeit wünscht sich Ulla Hoefeler vom Frauenzentrum, mehr Anreize zum Beispiel beim Elterngeld, dessen volle Auszahlung daran gekoppelt sein könnte, dass beide Partner gleichermaßen Betreuungszeit nehmen.

Doch nicht nur den Gesetzgeber sehen die Aktiven in der Pflicht. „Wir sind gefordert, unseren Töchtern zu sagen: Ihr müsst finanziell unabhängig sein“, appellierte Petra Römer-Westarp, „das gesellschaftliche Denken muss sich verändern“, fügte Karin Lapke-Fernholz hinzu.

Dass es bis dahin noch ein langer Weg ist, kennt sie vom eigenen Arbeitsplatz in der Stadtverwaltung. „70 Prozent der Beschäftigten sind Frauen“ – nicht zuletzt wegen der vielen städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen. Aber: „Je höher es geht, umso mehr sind die Männer vertreten.“