Drei-Fragezeichen-IllustratorinBilderbuchmuseum Troisdorf zeigt Werke von Aiga Rasch
Troisdorf – Die Entwürfe widersprachen allen Gepflogenheiten für Jugendbücher, und der Verlagsleiter war strikt dagegen. Die junge Illustratorin aber war fest von der Wirkung ihres Konzepts überzeugt – und sie sollte Recht behalten: 18 Millionen Bücher der Reihe „Die drei Fragezeichen“ wurden seit 1968 in Deutschland verkauft, die markante Umschlaggestaltung aus der Hand der Illustratorin Aiga Rasch – die schon nach zwei Bänden 1970 übernahm – wurde schnell ebenso zum Kult wie die Serie insgesamt.
Aber auch andere Arbeiten der Stuttgarterin sind ab Sonntag und bis 12. Juni im Bilderbuchmuseum Troisdorf zu sehen. Schließlich hat sie rund 600 Kinder- und Jugendbücher illustriert – da machen die „Drei Fragezeichen“ im Kosmos-Verlag nur ein Sechstel aus.
Protagonisten sind nie zu sehen
„Für die Marke war es ein Glücksfall, dass Aiga Rasch sie illustriert hat“, sagt Jennifer Walter-Hammel, die die Ausstellung kuratiert und mehr als zwei Jahre vorbereitet hat. „Es war einfach etwas Neues und blieb lange Zeit einzigartig.“
Auch als 1999 die ersten Bände der Reihe „Drei Fragezeichen Kids“ und 2006 die „Drei Ausrufezeichen“ mit weiblichen Detektivinnen erschienen, lehnte sich die Umschlaggestaltung an die Ursprungsidee Raschs an. Was für die zahllosen Merchandisingprodukte und zig Millionen Hörspielkassetten ebenso gilt wie für Coverentwürfe, die seit dem Tod von Aiga Rasch 2009 von ihren Nachfolgern verantwortet wurden.
Lesung zum Start
„Aiga Rasch und das Abenteuer auf Burg Wissem“ wird am Sonntag, 13. März, um 11 Uhr mit einer Podiumsdiskussion eröffnet. Um 15 Uhr beginnt eine Lesung mit der Fragezeichen-Autorin Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer und einem Mitmachprogramm für Kinder. Es gilt 2G plus. Anmeldung unter 02241/900-427. (dk)
In der Ausstellung wird die Arbeitsweise von Aiga Rasch nachvollziehbar; zu sehen sind zahlreiche Entwürfe und nicht realisierte Vorschläge neben Aktenordnern voller Bilder aus Zeitschriften, die sie sammelte, um sie später vielleicht zum Vorbild zu nehmen. Matthias Bogucki, der einen Großteil der Exponate zusammengetragen hat, bat zunächst um ein Autogramm und wurde über die Jahre zum engen Freund der Künstlerin.
Als Nachlassverwalter weist er auf eine weitere Besonderheit hin: Die drei jungen Protagonisten Bob, Justus und Peter sind nie zu sehen, „die Leser konnten sie sich selbst vorstellen“. Beispiele fremdsprachiger Ausgaben und der ersten Bände des US-Vorbilds zeigen, dass es dort anders gesehen wurde.
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Von dort kommt übrigens auch der „entscheidende Werbekniff“, so Sammler Sven Haarmann, Alfred Hitchcock in den Serientitel aufzunehmen. Der berühmte Regisseur hatte dort eine regelmäßige Fernsehsendung und „präsentierte“ kurze Kriminalstücke. Für die „Drei Fragezeichen“ hat er nie geschrieben.