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Patenprogramm von SchülernSiegburger wildern 700 junge Lachse aus

Lesezeit 2 Minuten

Helferinnen und Helfer setzen die Lachse frei und schicken Botschaften über Schilder.

  1. In Siegburg wurden wie in jedem Jahr Lachse ausgewildert - 700 Tiere fanden den Weg ins Freie.
  2. Einen Wermutstropfen hat diese Geschichte doch: Denn die rund 120 Schüler aus vier Schulen, die das Projekt normalerweise begleiten, konnten wegen der Corona-Pandemie nicht teilnehmen.
  3. Und trotzdem waren sie irgend wie dabei. Künftig sollen die Schüler sogar noch mehr von Zuhause lernen können: Mit einem Online-Kurs zu Wasser-Biologie.

Siegburg – Die gute Nachricht vornweg: Gut 700 junge Lachse sind in Siegburg unterhalb des Wehres ausgewildert worden. Nur die gut 120 Schüler aus vier Schulen, die sich normalerweise in Schulprojekten an der Lachs-Patenschaft beteiligen, konnten wegen der Corona-Krise nicht dabei sein. „Wir werden alles in Fotos und Videos dokumentieren und den Klassen zukommen lassen, damit sie mit dem Material arbeiten können. Wir möchten damit dennoch ein Zeichen für gesunde Gewässer und natürliche Fischbestände in NRW setzten“, sagte Frank Molls, Geschäftsführer von Wasserlauf, der Stiftung für Gewässerschutz und Wanderfische in NRW, die die Aktion gegründet hatte.

Online-Angebot für Schulen zur Wasserbiologie

Die Mitarbeiter der Wasserlauf-Stiftung hatten für die Siegburger Klassen der Alexander-von-Humboldt-Realschule, der Hans-Alfred-Keller-Schule und der Gemeinschaftsgrundschule Stallberg Plakate beschriftet und freuen sich schon jetzt drauf, wenn sich im kommenden Jahr wieder zahlreiche Schüler an der Aktion beteiligen.

In einer Bütte trugen Fischwirt Fabian Gräfe (links) und Geschäftsführer Frank Molls die Lachse zum Siegufer.

„Wir bereiten ein Online-Angebot für die Schulen auf, so dass sie sich mit der Biologie wandernder Fischarten und dem Gewässerschutz vertraut machen können“, berichtete Molls: „Die Lachse kennen keinen Coronavirus.“ Dann trug er mit Fischwirt Fabian Gräfe das mit Wasser gefüllte Becken vom Auto zur Sieg.

Statt der Kinder durften diesmal die Unterstützer die im Januar geschlüpften Junglachse aus dem Wildlachszentrum des Wahnbachtalsperrenverbandes vorsichtig zu Wasser lassen. In Gummistiefeln und je mit einen Eimer mit kleinen Fischen bestückt, ging es für Ludgera Decking (Geschäftsführerin des Wahnbachtalsperrenverbandes), Birgit Althaus von der F. Victor Rolff-Stiftung sowie Reiner Gube, Vorsitzender der Stiftung Wasserlauf, ans Werk. Auch das Siegwerk unterstützt das Lachs-Patenschaftsprogramm.

Wasserlauf-Mitarbeiterin Marion Meitzner legte Plakate aus, die für Schüler beschriftet wurden.

Die Laich sei im November und Dezember von den Herbstaufsteigern in der am Wehr gelegenen Lachsstation abgestreift worden, erläuterte Molls. Nach dem Schlupf der Nachkommen im Januar seinen die Junglachse angefüttert worden. Ein bis zwei Jahre blieben sie in der Sieg, um dann für ein bis zwei Jahre ins Meer abzuwandern. Im Alter von vier bis fünf Jahren kämen sie dann wieder her, um an der oberen Sieg selbst zu laichen.