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Verkehrsplanung in SiegburgSo soll die Zeithstraße sicherer werden

Lesezeit 3 Minuten
Ein Radfahrer hält einen Regenschirm und fährt eine Straße entlang.

Die Zeithstraße in Siegburg muss erneuert werden und soll sicherer für Radfahrerinnen und Radfahrer werden.

Im Mobilitätausschuss stieß ein Konzept für die wichtige Verkehrsader auf einhellige Zustimmung.

Für die Erneuerung der Zeithstraße gibt es ein Konzept: Michelle Ries vom Planungsbüro Sweco stellte vor, wie die wichtige Verkehrsader zwischen den Kreisverkehren an der Wellenstraße und dem Stallberg in absehbarer Zeit ihr Gesicht verändern wird, auf 1,6 Kilometern Strecke.

Insbesondere soll die Zeithstraße sicherer und auch etwas grüner werden. Vor allem wird zwischen Wellenstraße und Autobahn-Unterführung künftig Tempo 30 gelten, an diesem Abschnitt liegen das Schulzentrum Neuenhof und das Anno-Gymnasium. Die Mitglieder des Mobilitätsausschusses stimmten den Überlegungen einhellig zu.

Busse sollen einander auf der Siegburger Zeithstraße sicher begegnen können

Die Planerin verdeutlichte, dass Radstreifen und Gehwege nicht einheitlich über die ganze Distanz einheitlich geführt werden können. Ries zeigte vier Abschnitte: Zwischen dem Kreisel Wellenstraße/Neuenhof und dem Oktopus wird auf beiden Seiten ein Radstreifen geschaffen, wobei der südliche, bergauf führende Streifen breiter ausfällt als der nördliche. Man wolle den Belangen des Schülerverkehrs gerecht werden, erläuterte Ries. Die Fahrtbahn wird mit 6,35 Metern Breite ausgelegt, damit auch Busse einander sicher begegnen können.

Von Oktopus bis Seidenbergstraße wird der Radstreifen auf beiden Seiten weitergeführt. Am Knotenpunkt Tönnisbergstraße/Zeithstraße/Einfahrt Oktopus soll es künftig statt einer Ampelanlage einen Kreisverkehr geben. Auf der nördlichen Seite sieht die Planung vor, Stellplätze zu streichen und stattdessen den Gehweg durch eine kleine Allee mit 14 Bäumen zu führen. „Das ist der Abschnitt, der die meisten Möglichkeiten für Grünflächen bietet“, so Ries. In Höhe von BMW Hakvoort soll es eine neue Bushaltestelle geben.

Eine Schule, im Vordergrund das blau-rote Logo.

Das städtische Anno-Gymnasium liegt unmittelbar an der Zeithstraße in Siegburg, die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern ist ein wichtiges Kriterium im Konzept.

Vor und unter der Autobahnbrücke muss das Prinzip geändert werden, und Geh- und Radweg müssen gemeinsam geführt werden. Grund ist Ries zufolge der fehlende Platz in der schmalen Unterführung. Hinter der Brücke geht es abschnittweise mit verschiedenen Kombinationen von Fahrbahn, getrennten Geh- und Radweg sowie Radstreifen (durchgezogene Linie, darf nicht überfahren werden) und Radschutzstreifen (gestrichelte Linie, darf überfahren werden) weiter.

„Wir haben recht wenig Spielmöglichkeiten, was die Breiten angeht“, sagte die Planerin. Für einen durchgehenden Radweg von zwei Metern Breite sei die Zeithstraße nicht breit genug, so Ries. Dass Rad- und Autoverkehr auf langen Abschnitten auf gleicher Höhe geführt werden soll, sei ihrer Darstellung nach kein Problem. Die Abtrennung durch eine durchgezogene Linie biete hinreichen Sicherheit.

Die Stadt Siegburg muss auch auf den Klimawandel reagieren

Vor einem Jahr hatte Ries verdeutlicht, dass die Stadt mit der Planung auf den Klimawandel reagiere. Überflutungen bei Starkregen seien bekannt, weshalb auch ein neues Regenrückhaltebecken gebaut werde. Die Zeithstraße versiegele stark den Boden, sei wenig begrünt und heize die Umgebung auf. Die Anlage neuer Grünflächen und Baumpflanzungen solle die Situation verbessern.

Jürgen Peter (CDU) plädierte dennoch dafür, die Stellplätze gegenüber dem Oktopus beizubehalten, die man weiterhin brauchen werde. Für mehr Grün solle man über die Fläche über dem neuen Regenrückhaltebecken nachdenken. „Wir sind einmal mit mehr Fantasie an die Sache herangegangen, eigentlich wollten wir die Zeithstraße zu einem Lebensraum machen, jetzt bleibt es bei einer Straße.“ Das Konzept sei ansonsten schlüssig. Michael Keller (SPD) wandte sich gegen Peter: „Die Bäume sind an der Stelle wichtiger als PKW-Stellplätze.“

Oguz Cekin, Leiter des Amts für Mobilität und Infrastruktur, betonte, dass das Konzept lediglich eine Vorplanung sei, viele Details könne man noch in der technischen Planung aufgreifen. Auf Anfrage von Petra Schonlau (CDU) erläuterte er, dass Menschen mit Sehbeeinträchtigungen künftig auch ohne Ampel das Oktopus-Bad sicher über den Kreisverkehr erreichen sollten.