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EinsatzKreideparolen gegen rechts erregen Gemüter in Siegburg – Feuerwehr rückt zur Entfernung aus

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Bunte Straßenmalkreide liegt im Anhänger eines Bobby-Cars.

Mit Straßenkreide malten Teilnehmer einer Kundgebung in Siegburg Parolen auf den Bürgersteig. (Symbolbild)

Sechs Feuerwehrleute rückten zur Kaiserstraße aus, um Malkreide vom Bürgersteig zu entfernen. Die Polizei spricht von einer Präventivmaßnahme.

Sechs Feuerwehrleute, ein Löschfahrzeug und 27 Minuten Arbeitszeit: Das ist die Bilanz eines Einsatzes der Siegburger Feuerwehr am Donnerstagabend, der alles andere als alltäglich ist. Die Wehrleute hatte den Auftrag, Malkreide von einem Bürgersteig zu entfernen. Laut Polizei „präventive Maßnahme“.

Die Linksjugend hatte am Abend eine Kundgebung an der Kaiserstraße angemeldet. Kundgebungsteilnehmer hatten während der Veranstaltung mit Kreide Parolen gegen rechts auf die Bürgersteige gemalt. Das bestätigte Polizeisprecherin Elisabeth Uhlmann auf Anfrage der Redaktion. „Es handelte sich um Kinderstraßenkreide, die Sprüche waren nicht strafrechtlich relevant“, sagt Uhlmann.

Kreideparolen gegen rechts erregen Gemüter von Anwohnern an der Kaiserstraße

Dennoch erregte die Aktion offenbar die Gemüter einiger Anwohner an der Kaiserstraße. Sie hätten die Polizei aufgefordert, die Parolen vor ihren Häusern entfernen zu lassen. Der Einsatzleiter habe aus diesem Grund entschieden, die Feuerwehr hinzuzuziehen, „um deeskalierend auf die Anwohner einzuwirken“, berichtet die Polizeisprecherin. „Es handelte sich um eine präventive Maßnahme.“

„Sowas ist in der Vergangenheit noch nie vorgekommen – zumindest soweit ich mich erinnere“, sagt Daniel Winterscheid, Leiter der Feuer- und Rettungswache in Siegburg. Ein Löschfahrzeug mit sechs Feuerwehrleuten sei ausgerückt und habe die Kreide vom Bürgersteig entfernt. Nach 27 Minuten sei der Einsatz beendet gewesen.

Die Kosten für den Einsatz wird wohl die Allgemeinheit tragen müssen. „Da keine strafrechtlich relevanten Inhalte auf den Bürgersteig geschrieben wurden, muss auch niemand die Kosten tragen“, sagt die Polizeisprecherin.