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Personal reicht nicht ausSiegburg verzichtet auf Böllerverbotszonen in der Silvesternacht

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Auch auf dem Michaelsberg gibt es in diesem Jahr kein Böllerverbot mehr. (Archivbild)

Jahrelang durfte unter anderem am Michaelsberg kein Feuerwerk gezündet werden. Jetzt wurde das Verbot wegen fehlenden Personals gekippt.

Wer in den vergangenen Silvesternächten das neue Jahr mit Krachern und Raketen begrüßen wollte, musste sich speziell in Siegburg Gedanken machen, wo das überhaupt erlaubt ist: Die Kreisstadt verbot seit der Pandemiezeit an zahlreichen Orten das Abbrennen von Feuerwerk. Das ändert sich in diesem Jahr. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir die Kontrollen mit den uns zur Verfügung stehenden Kräften nicht gestemmt kriegen“, sagt Pressesprecher Jan Gerull. Aus diesem Grund werde es in diesem Jahr keine Allgemeinverfügung geben.

Wie im vergangenen Jahr werden in Siegburg zehn Mitarbeiter des Ordnungsdienstes unterwegs sein. „Die haben in der Silvesternacht aber erfahrungsgemäß auch ohne die Verbotszonen genug zu tun“, sagt Gerull.

Bundesweite Regelung weist Böllerverbotszonen aus

Auch ohne explizit ausgewiesene Böllerverbotszonen gilt indes seit vielen Jahren eine bundesweite Regelung aus dem Sprengstoffgesetz: Demnach ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen verboten. Das gilt auch für Fachwerkhäuser.

Unterdessen appelliert der Rhein-Sieg-Kreis an alle, die den Jahreswechsel in Natur- oder Landschaftsschutzgebieten feiern wollen, dort kein Feuerwerk zu zünden. Raketen oder Böller abzufeuern sei in diesen Gebieten nicht erlaubt. Unter den laut knallenden Feuerwerkskörpern litten nicht nur Haus- und Nutztiere, sondern auch heimische Wildtiere.

Tiere flüchten in Todesangst von ihren Schlaf- und Ruheplätzen

Hell aufleuchtende Raketen und laut knallende Böller stellten eine enorme Stressbelastung für die Tiere dar. In Todesangst flüchteten viele dieser Tiere von ihren Schlaf- und Ruheplätzen und irrten auf der Suche nach einer ruhigen Bleibe häufig stundenlang bis zur völligen Erschöpfung umher. Dies koste die Tiere lebenswichtige Energie, die dringend für den entbehrungsreichen Winter benötigt werde. Zum Aspekt des Tier- und Artenschutzes komme die Belastung der Umwelt, so die Kreisverwaltung.

Beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern gelangten jedes Jahr Unmengen an Schwarzpulver, Papier, Kunststoff und schädliche Inhaltsstoffe wie Blei oder Arsen mitunter auch in wertvolle Naturschutzgebiete. Nicht zuletzt gehe es auch um die Vermeidung von Bränden.